Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
hellblau leuchtend in den freien Raum strebte.
»Aktiviert sofort die Plasmawerfer!«, erfolgte der Befehl der Herrscherin und die Kanoniere meldeten Kampfbereitschaft.
»Wie ist die Feindlage?«, forderte Vasina ruhig.
»Fünf Zerstörer der Dunklen Bruderschaft stehen im Nachtschatten von Atlantika. Die Schiffe nehmen unsere Städte unter Beschuss und richten schwere Zerstörungen auf der Oberfläche an. Ein feindliches Trägerschiff befindet sich im Anflug. Strukturelle Wirbel im Raum-Zeit-Gefüge deuten auf zwei weitere Schlachtschiffe hin, die getarnt unseren Planeten ansteuern. Jedes der anrückenden Schiffe ist stärker bewaffnet als die
Atlantika
.«
Vasina hatte die Meldung ohne sichtliche Emotion hingenommen. »Drei Trägerschiffe!«
Die Führerin war hin und her gerissen. Die
Atlantika
war mit Flüchtlingen besetzt, darunter viele Frauen und Kinder. Die feindlichen Zerstörer brachten mit ihrem Beschuss Tod und Verderben für die Überlebenden auf der Oberfläche des Planeten. Die größten Verluste würde es unter der Zivilbevölkerung geben.
Vasina hielt mühsam die Fassung und traf eine Entscheidung, gegen die es keinen Widerspruch gab. »Anflugvektor auf feindliche Zerstörer setzen. Mannschaft kampfbereit machen! Wir müssen unseren Leuten eine Verschnaufpause verschaffen, damit sie sich zurückzuziehen können!«
Der Kampfschrei der Kommandocrew rüttelte den Überlebenswillen der Besatzung auf. Als die
Atlantika
mit flammenden Defensivschilden hinter der Planetenkrümmung hervortrat, wurden die feindlichen Schiffe überrascht.
Sie haben nicht mehr mit einem direkten Angriff gerechnet
, dachte Vasina grimmig. Im selben Moment begannen die Plasmawerfer zu sprechen und deckten die feindlichen Schiffe mit einem Energieorkan ein. Zwei der fünf Zerstörer explodierten sofort, die übrigen brachen ihren Beschuss ab und begannen mit unkoordinierten Ausweichmanövern. Zwei weitere Schiffe kollidierten und wurden vernichtet.
Der Jubel der Kommandocrew wurde von ersten Treffern unterbrochen, die in die Defensivfelder der
Atlantika
einschlugen. Vasina verzog keine Mine.
»Herrin! Eines der Trägerschiffe hat seine Position verändert und nimmt direkten Kurs auf uns.«
»Ausweichbewegung über die Pol-Route! Wenn unsere Heimatwelt zwischen uns und dem Angreifer liegt, gehen wir auf höchste Beschleunigung! Wir ziehen uns zur Mondfestung Zogmaz zurück«, ordnete Vasina an.
Hellas und Herkales sahen sich kurz an. Der Kommandant gab zu bedenken: »Herrin. Die Mondfestung des sechsten Planeten ist gefallen und vernichtet worden. Die Rotten der Bruderschaft haben den Mond zerstört.«
Vasina lächelte dünn. »Glaubt ihr, ich weiß das nicht? Steuert die
Atlantika
in das Trümmerfeld und bringt mir den Achmedorianischen Schlüssel!«
Die Anweisung der Herrscherin duldete keinen Widerspruch. Hellas verneigte sich kurz und zog sich zurück. Die Antriebsmaschinen begannen zu arbeiten und beschleunigten das Flaggschiff mit Höchstwerten. Die Führerin des Hauses Atlantika hatte die Absicht ihren letzten Trumpf auszuspielen, den sie noch besaß.
Evakuierung
... ich schätze das Gebilde auf etwa 130 bis 150 Meter Höhe. Der Basisdurchmesser beträgt etwa sechzig Meter. Ich kann nicht sagen, wie tief der Turm noch im Eis steckt. Er sieht unheimlich und fremdartig aus. Aus der Entfernung betrachtet, wirkt es fast, als sei das Objekt mit einem Algenteppich bedeckt und würde an manchen Stellen von innen heraus glühen. Die Oberfläche ist rau, wirkt fast organisch gewachsen und schillert schwarz und dunkelgrün. Der Stachel verjüngt sich stetig, ist an manchen Stellen kantig und verursacht starke Ionisationseffekte an seiner Spitze. Würde ich es nicht mit eigenen Augen sehen, ich könnte es nicht glauben! Das Objekt muss die kontinentale Eisscholle mit großer Kraft durchstoßen haben. Überall um den Turm sind Bruchstellen und geborstene Eisplatten zu erkennen, manche schätze ich auf eine Stärke von über dreißig Meter! Die vorausgegangenen Beben haben zu ringförmigen Stauchungen des Gletschereises geführt. Kein Zweifel, die Erschütterungen der Kontinentalkruste gehen vom Stachel aus! Die Erscheinungen an der Spitze machen mir große Sorgen. Es findet ein enormer Energiefluss oder -transfer statt. Ich habe keine Erklärung, woher diese Energie stammt oder welcher Natur sie ist. Um den Sockel des Stachels bewegen sich kleine Punkte. Von meiner Position sieht es fast wie ein wimmelnder
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