Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
aufschlugen.
Die beiden Gardisten feuerten Salve um Salve auf die wimmelnden Angreifer, deren Zahl kein Ende zu nehmen schien. Mehrmals fing Herkales Beschuss mit seinem Schild ab, das er erweiterte, um Vasinas Körperfeld zu verstärken. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich der Platz um den Dorn mit brennenden und zuckenden Robotkörpern. Die Angreifer hatten trotz hoher Überzahl keine Chance.
Im Strom der angreifenden Androiden war kurz eine Lücke entstanden und Vasina gab Herkales und den Gardisten ein kurzes Zeichen. »Folgt mir! Wir dringen in den Dorn ein!«
»Wartet!«, rief Herkales und stellte sich demonstrativ vor seine Herrin. Der Hüne zog die Vibratorklinge und trat demonstrativ einen Schritt auf die Öffnung zu. »In solchen Krisenzeiten übernimmt der Schildträger den Schutz der Königin!«
Vasina schenkte Herkales ein kurzes Lächeln, als die beiden Gardisten zur Seite sicherten. »In Ordnung treuer Freund!«
Zusammen stiegen sie vorsichtig ein und betraten einen diffus beleuchteten Raum.
»Er hat noch keine Anstalten gemacht, uns mit seinen mentalen Kräften anzugreifen! Warum nicht?«, rief Herkales, der soeben seine Klinge einsetzte und einen heranrasenden Roboter zu Fall brachte.
»Der Seelenwanderer hat seinen Mentalverstärker aktiviert und seine Energie auf die Flüchtlinge gerichtet, die wir zuvor gelandet haben. Er sammelt entweder gerade seine Kräfte oder er kann den Kollektor nicht einfach neu justieren. Wir müssen seine momentane Schwäche nutzen, eine zweite Chance bekommen wir nicht!«, rief Vasina. Die Progonautin legte ihren Plasma-Strahler an und zielte auf einen an der Wand stehenden Maschinenblock. »Wir sollten im Interesse unserer Leute so viel Zerstörung wie möglich anrichten!«
Als der Energiestrahl in den Metallblock fuhr, raste eine Stichflamme zur Decke des Raumes und ließ das quaderförmige Aggregat bersten.
»Genau so!«, bestätigte Vasina, die vor den herumfliegenden Trümmern durch ihr Körperfeld geschützt war.
Die diffuse Beleuchtung wechselte die Farbe, vermutlich ein internes Alarmsignal. Überall öffneten sich Luken und versteckte Zugänge und gaben weitere Roboter frei, die sich flink über den Boden und die Decke bewegten.
»Zum zentralen Schacht! Schnell! Wir lassen uns nach unten tragen!«, wies die Königin ihre Kämpfer an und ignorierte den fragenden Blick des Schildträgers. »Der Gebetsraum befand sich meines Wissens fast an der Wurzel des Tempels. Ich bin überzeugt das ist der Ort, an dem sich der Seelenwanderer versteckt hält!«
Langsam zogen sich die Progonauten zum Zentrum des Raumes zurück und setzten sich gegen die vorrückenden Roboter zur Wehr. Der Strom der Angreifer schien nicht versiegen zu wollen und die Energiewaffen der Gardisten richteten schwere Verwüstungen an.
»Nehmt keine Rücksicht!«, wies Vasina die Kämpfer an, als sie langsam im Dorn nach unten schwebten.
»Dies hätte niemals geschehen dürfen!«, zischte Vasina erbost, während die Gardisten den Schacht deckten und unentwegt nach oben feuerten.
»Herrin?«, fragte Herkales und spähte in jede Öffnung, die sich beim Abstieg auftat. Überall konnte der Feind lauern.
»Einen Gebetstempel der Cysan mit einem Seelenwanderer zu kombinieren, welch teuflischer Gedanke der Dunklen Bruderschaft steckt hinter solch einem Plan? Wenn der Dorn lange genug Energie aufnehmen kann, ist der Seelenwanderer in der Lage, jedes Wesen dieses Planeten zu unterwerfen. Er kann alle Bewohner zu willenlosen Marionetten degradieren!«
»Ihr habt den Sinn und Zweck dieser Anlage gerade genannt. Er führt die Aufsicht über das Reservat und ist der Befehlsgeber für die Mentalfänger, die mit ihren Schiffen am Rande dieses Sonnensystems lauern«, erkannte Herkales.
Vasinas zuckte kurz zusammen. »Wir müssen die
Atlantika
warnen! Vermutlich hat der Seelenwanderer seine Vasallen alarmiert!«
Herkales nickte. »Ihr solltet die Funkstille brechen und Hellas informieren! Er muss sich auf einen möglichen Angriff einstellen.«
»Er wäre nicht Kommandant meines Flaggschiffes, wenn er das nicht getan hätte! Vertraut ihm, wie ich ihm vertraue.«
Mit diesen Worten verließen die Progonauten den zentralen Schacht und betraten eine Art Gewölbe. Es handelte sich um die unterste, begehbare Etage des Dorns. Der Raum, die Wände und die Decke waren über und über mit Schaltelementen besetzt. Die Kontrollelemente begannen hektisch zu flackern, als die Progonauten in den Raum eintraten.
Weitere Kostenlose Bücher