Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
sie. »Mir ging es genauso! Das Wesen lebt und scheint auf telepathische Weise zu kommunizieren! Frag mich nicht wie, aber wir haben seine Gedanken empfangen. Es begann, als es aus der Starre erwachte! Es ist keine Statue, sondern einer der Außerirdischen!«
»Bill! Was haben wir getan?«, schluchzte Caroline und duckte sich hinter dem Felsen.
Davis entsicherte seine Waffe und sah zum Ausgang des Tunnels hinüber. »Wir mussten der Sache auf den Grund gehen. Das weist du genau. Wie es aussieht, sind wir in letzter Sekunde aus der unterirdischen Anlage entkommen. Das Energiefeld über dem Eingang hat sich verändert. Es leuchtet jetzt intensiv und ich wette, wir könnten es nicht mehr ohne körperliche Schäden durchdringen. Ein paar Minuten später und wir säßen in der Falle, genau wie Amdul.«
»Bill?«, fragte Caroline leise.
»Was ist?«, wollte Davis wissen, den Tunnelausgang nicht aus den Augen lassend.
»Bill, ich wollte dir noch sagen, dass mir die letzte Nacht mit dir gut gefallen hat.«
Davis war einen Moment über Carolines Worte verwirrt, dann legte er seinen Arm um ihre Schulter. Sie zitterte am ganzen Leib. »Mir auch Caroline, mir auch. Würdest du mir einen Gefallen tun?«
Die Lippen der Astrophysikerin bebten vor Angst. »Jeden, Bill. Sobald wir zu Hause sind.«
Zu Hause
, dachte Davis.
Sie betrachtet die Triton-Basis als unser Zuhause
.
»Ich möchte, dass wir in Zukunft zusammen aufwachen, wie es für ein Liebespaar üblich ist«, wünschte sich Davis.
Sie streichelte mit ihrem Handschuh über seinen Helm. »Ich verspreche es.«
»Bitte lass nicht zu, dass uns der Globuster bekommt. Ich möchte nicht enden wie Karokan.«
Davis schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht, ob Amdul vielleicht noch ...«
Das Energiefeld am Eingang des Tunnels leuchtete grell auf. Davis Zähne knirschten laut, als er Amduls Torso erkannte, der kraftvoll durch die Energiebarriere geschleudert wurde und bei der Berührung mit dem Energiefeld aufflammte.
»Sieh nicht hin Caroline!«, forderte Davis seine Partnerin auf.
Die Astrophysikerin hob den Kopf und riss entsetzt die Augen auf. Das, was von Karokan übrig war, lag merkwürdig verkrümmt im Staub und glühte auf. Der Kopf war vom Körper abgetrennt worden und der Schutzanzug des Mannes an mehreren Stellen zerrissen.
Davis Mund fühlte sich trocken an, als er leise sagte: »Das war ein barbarischer Mord! Der Globuster hätte das nicht tun müssen. Wir waren keine Bedrohung für ihn.«
Auf sein Zeichen entsichern beide ihre Waffen. Sie lagen auf dem felsigen Boden, visierten die Tunnelöffnung an und wagten sich nicht zu rühren.
Ein grelles Flackern löste die Anspannung auf. Langsam schob sich ein Körper durch das rot leuchtende Energiefeld und wurde Stück für Stück sichtbar. Zuerst die Arme mit den messerscharfen Klauen, die Furcht einflößende Schnauze mit dem scharfen Gebiss, dann der muskulöse Körper. Als das Wesen das Energiefeld durchdrungen hatte, stand es da und rührte sich nicht. Der Anblick des Globusters löste in Davis tief sitzende Urängste aus. Alles, was ihm als kleiner Junge über Monster erzählt worden war, schien sich in diesem Wesen zu manifestieren.
Intermezzo
In der Kommandozentrale der Triton-Basis liefen alle Fäden zusammen.
Donald Day hatte über Funk einen ausführlichen Bericht an die Kommandanten der anderen Basen gesendet und überzeugte sich persönlich, dass seine Anordnungen umgesetzt wurden.
Seit einigen Stunden standen fünf Hawks über Triton und beobachteten mit ihrem Tiefenradar den Raumsektor um Neptun. Alle zivilen Schiffe hatten Startverbot erhalten, was wütende Proteste zur Folge hatte. Die
Ryan
hatte mit Sonderbefehl und Höchstbeschleunigung den Orbit um Triton verlassen. Über die Mission des Schiffes waren nur wenige Personen informiert worden.
»Kein Kontakt zu Davis?«, wollte der Kommandant beunruhigt wissen.
Der Funkoffizier schüttelte den Kopf.
»Ist etwas auf dem Distanz-Radar zu sehen?«, hakte Donald Day nach.
»Die Luftraumüberwachung meldet keine Kontakte. Man hält sich an das Flugverbot«, bestätigte die Raumüberwachung.
»Sind die Schutzräume der Basis bereit? Ich möchte im Ernstfall keine Pannen erleben«, ermahnte der Kommandant seinen Stab. Die Katastrophenleitung bestätigte. »Im Notfall kann die Besatzung innerhalb von zehn Minuten in die Tiefbunker evakuiert werden.«
Lian Sui, zuständig für den Schutz der zivilen Besatzung, wirkte nervös. »Kommandant.
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