Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
ihnen Angst gemacht und deshalb wollten sie nicht mehr auf dem trockenen Land leben.
Magda wusste nicht genau, warum sich plötzlich alles um sie herum veränderte, aber das kleine Mädchen spürte, dass irgendein Ereignis bevorstand.
Immer wenn sie nach ihrem Vater fragte, schenkte Mutter ihr diesen seltsamen Blick und eine kleine Träne.
»Er kommt bald nach Hause«, wurde ihr immer gesagt. Doch wie bald war bald?
Magda verließ ihr Bett, winkte den Seepferdchen kurz zu und schloss ihre Schmusepuppe in die Arme. Sie trat vor die Zimmertür und rief: »Auf!«
Der Hauscomputer reagierte prompt. Leise fuhr das Schott beiseite und machte den Weg frei. Magda tapste in die Wohnkuppel hinaus und wollte nachsehen, ob ihr Vater schon angekommen war. Seit einigen Tagen tat sie das fast jede Nacht.
Als sie Licht im Arbeitsbereich ihres Vaters sah, lächelte sie. Einen Moment blieb sie stehen und lauschte. Es waren Stimmen zu hören.
Magda ging langsam weiter.
»Mami?«
Das Mädchen lauschte erneut, doch es erfolgte keine Antwort. Zielstrebig steuerte sie auf das Arbeitszimmer ihres Vaters zu und trat durch die Tür.
Sie erkannte zuerst ihre Mutter, die sehr erleichtert und glücklich erschien. Doch da waren auch andere Personen. Magda sah einen großen haarigen Mann, der sie als Erstes bemerkte und ihr freundlich zuwinkte. Da war ein großer Mann ohne Haare, welcher ein goldenes Schild trug, so wie die Ritter in ihren Bilderbüchern. Dann erblickte sie ihren Vater, der auf dem Absatz herumfuhr und freudig seine Arme ausbreitete.
Magda war etwas schüchtern. Die vielen Personen im Raum irritierten sie.
»Es ist alles in Ordnung Magda, hab keine Angst«, sagte ihre Mutter sanft. »Begrüße deinen Vater.«
Magda sah sich erstaunt um. Eine fremde Frau mit blasser Haut hatte seltsam leuchtende Augen. Interessiert sah sie einen kleinen Wicht, der sie an einen Unterwasserbewohner erinnerte. Der Wicht war kaum größer als sie und hatte ein grünes Gesicht. Obwohl Magda so einen Fremden noch niemals gesehen hatte, fürchtete sie sich nicht. Schnell rannte sie auf ihren Vater zu und schloss ihn in ihre Arme.
»Keine Angst, mein Liebes. Es sind Freunde«, flüsterte ihr Vater. Zärtlich küsste Arkroid seine Tochter auf die Wange.
»Wo warst Du so lange, Papa?«, wollte Magda wissen und drückte ihren Vater an sich.
»Ich war verreist und bin gekommen, um euch abzuholen«, flüsterte er zärtlich.
»Abzuholen?«, fragte Magda überrascht. »Wohin gehen wir?«
Toiber Arkroid hob seine Tochter hoch und hielt sie im Arm.
»Wir fliegen in den Weltraum und sehen uns die Sterne an.«
»Wirklich?«, wollte Magda wissen. »Können die Seepferdchen auch mitkommen?«
Toiber Arkroid lächelte seiner Tochter zu.
»Wir werden sehen, was ich tun kann, mein Schatz.«
»Bist Du dir wirklich sicher, Toiber?«, wollte Arkroids Frau wissen. Die schlanke und hoch gewachsene Marinerin wirkte verunsichert. In ihrer Stimme lagen Zweifel.
»Bitte vertraue mir, Lucia. Es wird uns gut gehen und eines Tages können wir zur Erde zurückkehren. Doch jetzt müssen wir das Sonnensystem verlassen. Die Zeit drängt.«
Lucia Arkroid nahm Magda an die Hand und forderte ihre Tochter auf: »Komm kleine Meerjungfrau. Wir müssen schnell ein paar Sachen packen gehen.«
Als die Marinerin mit ihrer Tochter den Raum verließ, blickte Arkroid den beiden traurig nach.
»Sie werden es nicht verstehen«, gab Lai Pi zu denken und legte seine Hand auf Arkroids Schulter.
»Lucia und Magda werden sich daran gewöhnen. Ich habe eine starke Familie«, erwiderte Arkroid und sah sich um. »Auch mir fällt es nicht leicht, dies alles einfach zurückzulassen. Doch es gibt keinen anderen Weg. Ich würde die vor mir liegende Zeit ohne meine Familie nicht überstehen. Ich will sicherstellen, dass es meiner Frau und Tochter gut geht. Den Entschluss, sie abzuholen, habe ich erst kurz nach unserer Ankunft gefasst. Ich fühle jetzt, dass es die richtige Entscheidung war.«
»Ich kann dich verstehen«, antwortete Lai Pi sanft. »Ich würde genauso handeln.«
»Wie viel Zeit bleibt uns noch?«, wollte Arkroid wissen. »Nautilus hat kurz vor unserer Ankunft auf der Erde die Wahrscheinlichkeit einer Dimensionsüberlappung angedeutet. Wir müssen schnell handeln.«
»Wenn die Daten der Bake wirklich stimmen, dann sind es noch sechs Stunden«, antwortete Herimos mit tiefer Stimme. »Bald wird sich zeigen, ob sich unsere Hoffnung erfüllt. Wir dürfen den richtigen
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