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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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Kehlkopf erzeugte nur gurgelnde Laute. Der Versuch, Hassans Aura zu schmecken, ließ die Hybridin zurückschrecken. Für die Astropsychologin sah es aus, als ob der Techno-Hybride von lodernden Flammen umgeben war.
    Nuri glaubte, leise Worte zu hören. Sie klangen wie ein Flüstern, als würde Hassan zu ihr aus einer anderen Dimension sprechen.
    »Oh mein Gott. Ich sehe es ... es ist unfassbar. So wunderschön! Ich hätte niemals erwartet ...« Hassans Worte stockten in aufkommender Erkenntnis. »Jetzt verstehe ich es! Es leidet! Ja, es windet sich vor Schmerzen ... wie die Phantomschmerzen eines Menschen, dem man eines seiner Gliedmaßen amputiert hat ...«
    Die Worte des Mannes klangen verwirrend. Seine Stimmlage war verzweifelt, gepeinigt, voller Mitgefühl und Schmerz. Hassan sprach offenbar aus einer anderen Perspektive und drohte diesen Emotionen und Gefühlen zu erliegen.
    »Hassan! Du hast dich in etwas hineingesteigert. Löse dich von diesem Einfluss oder ich werde eingreifen und es beenden! Deine Aura beginnt zu flackern!«
    Hassan sank ein Stück in sich zusammen und stöhnte unterdrückt. »Nein! Lass mich diese Erfahrung machen. Es ist so überwältigend. Ich spüre, wie es reagiert, wie es lebt, pulsiert und fühlt. Es hat ein Bewusstsein!«
    Ein lauter Schmerzensschrei drang aus dem Mund des Techno-Hybriden und ließ Nuri erschauern. Nuri war verunsichert.
    »Hassan, was ist da draußen?«
    »Oh mein Gott«, rief Hassan laut aus. Es klang so, als wollten sich diese Worte mit Macht ihren Weg bahnen. »Es leidet so sehr! Es hat ein Bewusstsein und es ist da draußen ... überall!«
    Nuri Jawa wurde blass.
    »Was um Himmels willen kannst Du sehen?«
    Der Techno-Hybride bäumte sich auf und schrie warnend: »Es reagiert! Jetzt! Wir müssen es der Kommandantin sagen! Schnell!«
    Hassans Stimme klang so alarmierend, dass es Nuri Jawa durch Mark und Bein fuhr.
    Mit fliegenden Fingern aktivierte sie die Sprechverbindung zur Kommandozentrale. Nok Daralamai nahm den Ruf prompt entgegen. Ohne die ersten Worte der Kommandantin abzuwarten, rief Nuri ihr zu: »Kommandantin, ich weiß nicht, was es ist, aber etwas wird geschehen! Hassan schickt uns eine Warnung! Er ist in Kontakt mit Nebular!«
    Als ein leichter Luftzug ihren Nacken streifte und eine kühle Hand ihre Schulter berührte, schrie Nuri vor Schreck kurz auf. Der Techno-Hybride hatte sich nicht lange aufgehalten und einen kurzen Schritt durch das Kontinuum getan. Er ergriff Nuris Hand und nahm die Astropsychologin mit sich. Beim nächsten Schlag ihrer Augenlider stand sie plötzlich neben Hassan in der Zentrale, direkt vor Nok, welche die beiden überrascht musterte.
    Die Stirn des Techno-Hybriden war schweißbedeckt. Der Mann konnte sich kaum auf den Beinen halten und rief der Kommandantin mit heiserer Stimme zu: »Es wird etwas geschehen! Machen Sie sich bereit ...«
    Im selben Augenblick gaben fast alle Ortungsstationen der Triton Basis synchron eine Warnmeldung aus. Nok sah sich verwirrt um und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Auf dem Zentraldisplay war zu sehen, wie der hellblaue Eisriese Neptun plötzlich seine Farbe änderte. Gleichzeitig meldeten die Ortungsstationen abweichende Werte der astrophysikalischen Parameter. Der Planet begann sich, ohne erkennbaren Grund zu verdichten. Der Gasgigant wurde zu einer schmutzig braunen Kugel, die charakteristischen weißen Kristallwolken seiner Hochatmosphäre verblassten.
    »Der Planet schrumpft!«, kamen die aufgeregten Rufe von der astrophysikalischen Station, um schlagartig zu verstummen, als ohne Vorwarnung ein heftiges Beben die Triton Basis erschütterte. Nok musste sich abstützen, um nicht die Balance zu verlieren und zu stürzen. Manche Besatzungsmitglieder der Kommandocrew fielen zu Boden und hatten Mühe wieder auf die Beine zu kommen, denn das Beben kam in mehreren Wellen, die viele Sekunden andauerten.
    Aufgeregte Schreie gellten aus den Lautsprechern und Nok beobachtete mit erstarrter Miene, wie mehr und mehr Notrufe eingingen.
    »Auf Triton kann es keine Beben geben! Es gibt keine geologischen Aktivitäten mehr! Der Mond ist bereits vor vielen Millionen Jahren erkaltet!«, rief ein Astrogeologe ungläubig.
    Nok aktivierte das interne Kommunikationssystem und versuchte die Besatzung zu erreichen.
    »Die Station hält das aus! Bleiben Sie ruhig und besonnen!«
    »Der ganze Mond bebt!«, wurde ihr zugerufen.
    In die wartende Flotte kam Unordnung. Die Kommandanten der Flüchtlingsschiffe

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