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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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Zeitpunkt nicht verpassen.«
    »Ich bin in der Angelegenheit sehr zuversichtlich«, entgegnete Arkroid lächelnd. »Wir werden unverzüglich wieder aufbrechen und Neptun ansteuern. Nautilus hat die Nachrichtenlage überprüft und Informationen über die Flotte bei Triton gesammelt. Es handelt sich um schutzsuchende Extraterrestrier. Scorch hat die Flotte ins Sonnensystem geführt, in der Hoffnung, hinter dem solaren Schutzfeld vor der Großen Erschütterung sicher zu sein.«
    »Der Schwacke befindet sich sogar momentan auf der Erde«, ergänzte Lai Pi. »Unser Freund hat mit einer Schwackenflotte geholfen Merkur zu evakuieren und Kontakt zu Admiral Friedberg aufgenommen.«
    Arkroid wirkte nachdenklich. »Ja, Scorch ist ein wahrer Freund. Ich habe trotzdem ein seltsames Gefühl bei dieser Sache ...«
    »Du hast doch gesagt, dass der Klorianer eine entsprechende Nachricht von dir an die Triton Basis übermittelt hat. Warum dann diese Zweifel?«
    »Ich habe keine Zweifel am Inhalt meiner Nachricht, sieht man einmal davon ab, dass ich wissentlich in zukünftige Ereignisse eingegriffen habe. Mein Gefühl bezieht sich mehr auf die richtige Zeitlichkeit. Ich könnte die Menschen zu früh gewarnt haben.«
    Herimos rieb sich nachdenklich den Brustpanzer.
    »Sollten wir uns nicht bei deinem Freund melden und ihm für die Hilfe danken?«
    Arkroid schüttelte den Kopf.
    »Wir sind unter starkem Ortungsschutz zur Erde geflogen und werden uns nicht zu erkennen geben. Ich habe mich zu diesem Schritt entschlossen und werde nicht davon abweichen. Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt bei Scorch melden und erkenntlich zeigen.«

Raum-Zeit-Verzerrung
    Als die Schockwelle Triton erreichte, brach die Raum-Zeit-Verzerrung mit Lichtgeschwindigkeit über die Menschen und Extraterrestrier herein. Neptun, all seine Monde, sowie die gesamte Flotte, wurden von der Front erfasst. Ein Entkommen, auch wenn es manche Schiffskapitäne noch verzweifelt versuchten, war unmöglich.
    Nok empfand die Schockfront wie einen Wind, der ihr eiskalt ins Gesicht fegte. Mit dem Augenblick des Kontakts schien die Zeit plötzlich stillzustehen. Obwohl das Bewusstsein und Denken normal funktionierte, wirkte die Umgebung wie das Standbild eines dreidimensionalen holografischen Fotos. Nok empfand ihre Wahrnehmung so wach wie lange nicht mehr, während ihr Körper einem anderen, verlangsamten Zeitablauf folgte.
    Was geschieht mit mir? Werden wir jetzt alle sterben? Ich sehe die Umgebung wie durch ein falsch geschliffenes Brillenglas. Ein wenig erinnert mich diese Situation an den Blick in einen Zerrspiegel auf dem Jahrmarkt. Mein Körper fühlt sich an, als wäre er zusammen mit der Zeit erstarrt. Was sagte der Fremde namens Klori’Tar: Eine schnell fortschreitende Raum-Zeit-Verzerrung? Was soll das überhaupt sein? Ich kann weder Kälte noch Wärme wahrnehmen, keine Geräusche hören, nichts schmecken. Mein Körper fühlt sich taub an, wie abgestorben. Obwohl mein Verstand mir rät laut zu schreien oder wegzulaufen, gehorcht er mir nicht mehr. Es ist, als stecke ich in einem Bassin, gefüllt mit zähem Sirup, der jeder Bewegung entgegen wirkt. Wenn sich diese Schockwelle tatsächlich mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzt, warum empfinde ich diesen Moment so unendlich lang?
    Nok hatte plötzlich das Empfinden, als würde sich ihr Körper verformen. Ihre Arme dehnten sich, wurden zu langen Bändern und ihre Hände entfernten sich immer weiter von ihrem Standort.
    Oh mein Gott, das ist das Ende! Ich werde in die Länge gezerrt wie ein Gummiband. Kein Körper kann so etwas aushalten. Es zerreißt mich!
    Noks Gedanken kamen ins Stocken. Dieses Phänomen konnte nicht der Wirklichkeit entsprechen.
    Kein Mensch kann so etwas aushalten, aber ich spüre keine Schmerzen. Was geschieht mit uns? Unterliege ich einer Sinnestäuschung? Warum muss ich mir das überhaupt ansehen? Warum gehorchen meine Augen nicht und schließen sich endlich?
    Mit einem Mal kehrte sich der Prozess um und Noks Arme schnellten zurück wie ein Gummiband, das man von seiner Spannung befreit hatte. Noks Verstand weigerte sich, diesen Effekt als Realität zu akzeptieren.
    Die Anomalie hat tatsächlich einen wellenförmigen Verlauf. Der ganze Raum wird beeinflusst. Das Phänomen pflanzt sich wie eine Welle fort, die sich nach einem Steinwurf über die Wasseroberfläche eines Sees fortpflanzt. Nur sind wir nicht ein Schwimmer, der von der Welle auf und ab bewegt wird, sondern wir sind die

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