Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Energieniveau erreicht hat und auf ewig zwischen den Dimensionen erstarrt. Wenn Sie mich fragen, dann ist dies meine Lieblingstheorie.«
Das laute Lachen des Neo-Sapiens konnte die gespannte Stimmung noch immer nicht lösen.
Nok stellte schließlich die entscheidende Frage: »Wo sind Toiber Arkroid, Lai Pi und Voit Masgur?«
»Unser Freund Voit wurde auf der Welt der Cysan ermordet! Wir haben ihn dort begraben«, beantwortete Maya Ivanova traurig.
Die Kommandantin kniff die Lippen zusammen. Sie hatte offenbar mit Verlusten gerechnet.
»Toiber Arkroid und Lai Pi richten Ihnen Grüße aus. Beide sind am Leben, halten sich jedoch nicht mehr im Sonnensystem auf«, erklärte Vasina ruhig. »Wir haben sie vor Kurzem verabschiedet.«
Einem erleichterten Aufatmen folgten verwunderte Blicke.
»Was hat das zu bedeuten? Wo sind die Männer?« Noks Anspannung kehrte zurück.
»Arkroid und seine Familie haben zusammen mit Pi das Sonnensystem verlassen. Es geschah auf seinen eigenen Wunsch«, eröffnete die Progonautin.
»Es war nach Arkroids Auffassung unvermeidlich«, fügte Maya Ivanova ernst hinzu.
»Der Mariner war auf der Erde? Das verstehe ich nicht. Warum hat er sich nicht zurückgemeldet?« Nok war irritiert.
»Arkroid besitzt Wissen über die Zukunft. Der Bibliothekar, ein Kokrader, hat es ihm vermittelt. Arkroid war es wichtig, diese Zeitlinie unbedingt zu erhalten«, erklärte die Progonautin.
»Sie sagen, er hat das Sonnensystem aufgrund einer Vision über die Zukunft verlassen?«, fragte Nok fassungslos. »Ich hielt Arkroid bisher immer für einen Realisten. Was ist nur mit ihm geschehen?«
»Wir haben während der Expedition unser Verständnis über die Zeit, das Schicksal, die Zukunft und Vergangenheit mehrmals revidieren müssen. Sie haben nicht erlebt, was wir erlebt haben. Arkroid nimmt diese Angelegenheit sehr ernst. Ich weiß nicht, ob ich ihm innerhalb meiner Lebensspanne nochmals begegnen werde, doch ich respektiere seine Entscheidung«, entgegnete Herimos.
Der Neo-Sapiens wirkte sehr ernst und ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er zu einhundert Prozent hinter der Entscheidung Arkroids stand.
Entwarnung?
Nach vierundzwanzig Stunden, in denen es zu keinen weiteren Katastrophen kam, gestattete sich Nok Daralamai erstmals ein Aufatmen und Lächeln.
Die Anomalien waren allesamt zurückgegangen. Nebular hatte, wie es Hassan Khalil ausdrückte, wieder ein normales und stabiles Universum eingestellt.
Klori’Tar, der sich erneut aus dem brennenden Kobalt-Jäger meldete, bestätigte das rasche Verblassen der Parasitengalaxis. Dass dieser Effekt so zügig eintrat, deutete Kuster~Laap mit dem Unterschreiten des Dimensionshorizonts.
Die Menschen konnten Nachts wieder zum Himmel aufschauen und sahen die Sterne, so wie sie es gewohnt waren, denn der Dimensionsschirm war verblasst, die Projektoren auf den Planetoiden der Globustermatrix durchgebrannt und nicht mehr funktionsfähig.
In diesem Zusammenhang drang eine traurige Nachricht zur Triton Basis durch. Jonathan Fitz, Stephano Bruno und ein Hawk-Pilot galten als vermisst, vermutlich umgekommen bei einem Unfall auf dem Planetoiden Haumea. Die Anlagen des Planetoiden waren explodiert und hatten die drei Männer mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Verderben gerissen. Angesichts der vorangegangenen Verluste rückte dieser Unfall etwas in den Hintergrund. Es galt vorwärts zu blicken und die entstandenen Schäden zu beseitigen.
Während Kuster~Laap sich mit seinen beiden Leibwächtern von einer Hawk zum Tachyonenportal befördern ließ, um über das Portal zu gehen und sich über die Entwicklung der letzten Stunden in Scutum-Crux zu informieren, kehrte erschreckend schnell Normalität ein. Die Zeit der Propheten und Chiropter war vorbei, so schien es zumindest.
Der Informationsaustausch zwischen Noks Stab und dem verbliebenen Expeditionsteam wurde fortgesetzt und ließ trotz aller Freude einige Fragen offen.
»Wer waren diese unheimlichen Invasoren, die unsere Galaxis überschwemmen und alles Leben mit ihrer Entarteten Technologie infizieren wollten?«
Die Kommandantin ließ die Frage ein paar Sekunden lang im Raum stehen, ohne eine Antwort zu erhalten. Ihr Blick blieb an Hassan Khalil hängen, der ratlos die Schultern zuckte. »Warum sehen Sie mich an? Ich habe keine Ahnung wer sie sind.«
»Vielleicht wird es die Zeit ans Tageslicht bringen«, spekulierte der Techno-Kleriker mit ruhiger Stimme. Hassan stutzte bei diesen Worten und
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