Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
Vom Netzwerk:
schaffen!« Herkales konnte es nicht begreifen. Der Schildträger suchte den Blickkontakt zu seiner Herrin. Vasinas Augen blickten starr. Die Herrin des Hauses Atlantika schien durch alles hindurchzusehen und flüsterte leise: »Sie setzen unsere Leute auf verschiedenen Kontinenten ab. Von jedem Haus ein Kontingent, welches gerade groß genug ist, um das Überleben der Gruppe zu gewährleisten. Die Progonauten haben eine einzige Chance, sie müssen sich auf die essenziellen Dinge des Überlebens konzentrieren. Es sind junge Angehörige unseres Volkes. Jung und kräftig genug, um in der neuen Umgebung zu bestehen aber nicht weise genug, um das Wissen unserer Kultur dauerhaft zu erhalten.«
    »Welche Vermutung habt ihr?«, fragte Herakles leise.
    Die Herrscherin warf mit einer Kopfbewegung ihre langen, schwarzen Haare zurück und sah den Schildträger traurig an. »Sie richten ein Reservat ein, Herkales! Sie haben unsere Stämme zwar vernichtend geschlagen, gleichzeitig genug von uns am Leben gelassen, um unser Volk für irgendeinen Zweck zu erhalten. Die Deportierten werden vergessen wer sie einst waren und zu gegebener Zeit, ihrer neuen Aufgabe zugeführt. Da sie ums Überleben kämpfen, werden sie bald all ihr Wissen verlieren und von vorn beginnen.«
    In der Zentrale hatte sich bedrückendes Schweigen ausgebreitet. Herkales hob trotzig das Kinn an. »Herrin, das werden wir auf keinen Fall zulassen. Nicht solange wir am Leben sind und dieses Schiff noch zwischen den Sternen kreuzen kann.«
    Vasinas Augen wurden schmal. »Beobachtet die Schiffsbewegungen der Deporteure. Sobald sich die Schiffe der Rexas zurückgezogen haben, steuert die
Atlantika
die neue Welt an.«
    Hellas gab der Kommandocrew ein entsprechendes Zeichen und wandte sich noch einmal zu Vasina um. »Herrin, wie sollen wir diesen Planeten nennen?«
    Die Progonautin ließ den Blick über die goldene Rüstung ihres Schildträgers gleiten, die mit den Insignien ihres Hauses verziert war. »Ich nenne diese neue Welt Atlantis, in Gedenken an unsere Heimat. Ich hoffe, die zurückgebliebenen Seelen finden Frieden und können eines Tages an die Oberfläche zurückkehren.«

Machtdemonstration
    »Unsere Waffen sind wirkungslos!«, kam die alarmierende Meldung vom Kampfstand. »Der
Stachel
zeigt keinerlei Reaktion auf einen direkten Treffer! Der Laserstrahl wird absorbiert!«
    Arkroids Gesichtszüge hatten sich bei der Nachricht verhärtet. »Wir wenden das Schiff und versuchen es noch einmal!«, antwortete der Chef der SEA trotzig.
    Die Warnsignale des Ortungsalarms schnitten Arkroid das Wort ab. »Achtung! Unbekannte Waffe im Anflug, Aufschlag in acht, sieben, sechs ...«
    Arkroid sah entsetzt, wie ein glühender Energieball auf die
Blue Moon
zuraste, der sich zuvor von der Spitze des
Stachels
gelöst haben musste. »Maximale Beschleunigung! Schnell!«
    Die Triebwerke des Kampfkreuzers dröhnten auf und Dragonis zwang das Kampfschiff zu einem gewagten Manöver. Die Plasmaladung verfehlte den Kreuzer um wenige Meter und hinterließ eine dunkle Brandspur auf der verspiegelten Hülle.
    »Ohne den Trägheitsdämpfer hätte niemand an Bord dieses Gewaltmanöver überlebt«, erklärte der Erste Offizier spröde.
    »Weitere Geschosse wurden abgefeuert und bewegen sich auf die Orbitalstation drei und sieben zu! Eine dritte Waffe ist auf ein Landziel ausgerichtet! Der Einschlag erfolgt nahe der norwegischen Stadt Trondheim!«
    Arkroid war aufgesprungen. Seine Hände verkrampften sich so stark, dass sich seine Fingernägel in die Handflächen eingruben. Der Mariner ahnte, dass jede Rettung für die Menschen zu spät kam. Die erste Orbitalstation glühte auf und verschwand von den Radarschirmen, kurz darauf die Zweite. Keiner wagte ein Wort zu sprechen, bis der Chef der SEA mit zitternder Stimme fragte: »Konnte sich jemand retten?«
    Die Offiziere der Zentrale waren tief schockiert. Als keine Antwort erfolgte, schrie Arkroid nochmals: »Hat sich eine Rettungskapsel lösen können?«
    Dragonis schüttelte leicht den Kopf und flüsterte: »Die Dritte Waffe hat soeben ihr Ziel erreicht. Die norwegische Stadt ist in einem Feuerorkan zerstört worden.«
    »Bringen Sie das Schiff auf sichere Distanz«, befahl Arkroid. Dies war der dunkelste Tag seines bisherigen Lebens.

Etage des Grauens
    Du elender Mörder! Du Bestie! Was haben dir die Menschen getan
, dachte Leukonen aus purer Verzweiflung. Er erwartete nicht, dass er eine Antwort auf seine Frage erhielt.
    Schweig jetzt!

Weitere Kostenlose Bücher