Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
fühlte sich magisch davon angezogen! Mit zitternden Händen wischte Leukonen die Knochenfragmente beiseite und sah ungläubig auf das seltsame Objekt, welches einfach vor ihm auf dem Boden lag. Als seine Finger den Gegenstand berührten, durchströmte eine fremde Form von Energie seinen Körper. Dieses Gefühl war nicht gleichzusetzen mit der brutalen, mentalen Vergewaltigung durch den Seelenwanderer, sondern es waren wärmende, beruhigende Impulse, die Leukonen kräftigten und erstarken ließen. Dankbar presste der Forscher das Objekt an seine Brust und ließ die Etage des Grauens hinter sich.
In ferner Vergangenheit: Gestrandet
Die Flotte der Deporteure hatte das System verlassen. Noch immer ortete man Schiffe der Mentalfänger, die sich in den peripheren Bereichen aufhielten und einer rätselhaften Tätigkeit nachgingen.
Vasina hatte Befehl gegeben den Blauen Planeten direkt anzufliegen, um den ausgesetzten Progonauten beizustehen und die Deportierten mit dem Notwendigsten zu versorgen. Die Herrscherin dachte an die Flüchtlinge, die sich an Bord des Flaggschiffes befanden.
Die Bestandsaufnahme nach dem kurzen Gefecht mit dem feindlichen Linsenraumschiff war verheerend ausgefallen. Die
Atlantika
hatte ihre Fernflugfähigkeit verloren. Das Tachyonentriebwerk war schwer getroffen worden und es blieb unklar, ob man die Maschinen mit Bordmitteln reparieren konnte.
Mit den lichtschnellen Sekundärtriebwerken hatte sich das progonautische Flaggschiff vorsichtig dem Planeten genähert, der nun den Namen Atlantis trug. Vasina hatte der Mannschaft höchste Wachsamkeit angewiesen. Die Beiboote sollten so schnell wie möglich startklar gemacht werden, um die Flüchtlinge auf der neuen Welt abzusetzen.
Nichts deutete mehr darauf hin, dass sich noch feindliche Truppen nahe dem dritten Planeten aufhielten. Tagelang hatten die Progonauten den Raumsektor von der dunklen Seite des kleinen Mondes sondiert. Erst als die Deporteure die Welt verlassen hatten, trat die
Atlantika
aus dem Schatten des Trabanten und steuerte den Planeten an.
Die Nahbereichssensoren hatten die Daten der zuvor entsendeten Spähsonde bestätigt. Auf allen Kontinenten des Planeten waren Progonauten der fünf Häuser ausgesetzt worden. Man hatte Überlebende der Häuser Persia, Nubia, Asia, India und Atlantika vorgefunden, die jedoch durch große Entfernungen und Kontinente voneinander getrennt waren. Aufgrund nicht vorhandener technischer Hilfsmittel konnten die Gruppen nicht miteinander kommunizieren.
Die Sensoren des Flaggschiffs hatten schnell eine große unbewohnte Insel ausgemacht, die eine Landbrücke zwischen zwei Kontinenten bildete. Die Landbrücke verfügte über genügend natürliche Ressourcen und lag in einer gemäßigten Klimazone. Dort gab Vasina den Befehl, die Flüchtlinge abzusetzen und überzeugte sich persönlich davon, dass es den Progonauten gut ging.
Während die
Atlantika
im Orbit parkte und mit ihren Systemen den Nahbereich des Planeten überwachte, ließ sich Vasina von Herkales zur Oberfläche fliegen. Der Flug führte sie gerade über den vereisten Kontinent der Südpolregion, der als unbewohnbar klassifiziert worden war.
»Wir können die weiter nördlich gelegenen Kontinente ohne Schutzanzug betreten, Herrin. Die Atmosphäre, Luftdruck und Oberflächengravitation ist fast identisch mit Atlantika. Eure Vermutung erscheint mir plausibel. Die Dunkle Bruderschaft hat diese Welt mit Bedacht gewählt. Sie ist wie geschaffen für uns Progonauten.«
Vasinas runzelte die Stirn. »Vergesse niemals, dass dieser Planet keine neue Heimat oder die Rettung für unser Volk darstellt. Er ist ein Reservat, ein Ort, an den die letzten Progonauten verbannt wurden. Warum der Feind das getan hat, wissen wir noch nicht. Was immer die Dunkle Bruderschaft auch damit bezweckt, es kann nichts Gutes für unser Volk bedeuten.«
Herkales steuerte das Beiboot eigenhändig und überflog gerade die eisbedeckte Landschaft des Südkontinents, die sich viele Hundert Längenmaße weit erstreckte und bis zum Horizont reichte. »Herrin, was geschieht, wenn wir den Antrieb der
Atlantika
nicht mehr reparieren können. Habt ihr euch Gedanken gemacht, wie es weiter gehen soll?«
Vasina wischte die Sorgen ihres Schildträgers beiseite. »Zuerst versorgen wir die Flüchtlinge, dann verteilen wir technische Hilfsmittel an die deportierten Gruppen. Zusammen mit den Progonauten der anderen Häuser werden wir einen Weg finden, wie wir unserem Volk helfen
Weitere Kostenlose Bücher