Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Moon
drehte sich Triton und der Nordpol, ehemaliger Standort des IRS, rückte ins Blickfeld. Mehrere glasierte Einschlagkrater zeugten von der verheerenden Wirkung der Globusterwaffen. Von dem ehemaligen Antennenarray war nichts übrig geblieben. Noch schwerer wog der Verlust der vielen Menschenleben, alles fähige Forscher, die bis zur letzten Sekunde in der Anlage ausgeharrt hatten.
Ein kurzzeitig aufleuchtender Reflexpunkt auf dem Fernbereichstaster zog die Aufmerksamkeit der Russin auf sich.
»Petrow, sehen sie sich das hier einmal an!«, forderte sie ihren Brückenoffizier auf.
Der Erste Offizier und Mayas Stellvertreter eilte an die Seite seiner Kommandantin und rief die Tasterdaten ab, die noch immer im Puffer zwischengespeichert waren.
»Das Signal war zu deutlich um ein Störecho zu sein. Der Flugvektor zeigt in unsere Richtung und was immer es ist, es nähert sich von außerhalb des Kuiper-Gürtels!«
Mit einem Aufblitzen war das Echo erneut auf den Schirmen zu sehen.
»Da ist es wieder!«, rief Maya überrascht aus. Kurz darauf war es wieder verschwunden.
»Kommandantin, wir fangen seltsame Impulse auf. Einige dieser Impulse werden offenbar von unserer Schiffshülle reflektiert und zurückgeworfen. Es könnte sich um fremde Ortungssignale handeln, allerdings auf Frequenzen, die wir normalerweise nicht nutzen.«
Wieder erschien der Ortungspunkt auf den Schirmen und blieb diesmal länger als eine Minute sichtbar.
»Kursvektor des fremden Objektes ermitteln. Könnte es von einem der Kuiper-Objekte aus gestartet sein? Vielleicht ein Globusterschiff das noch aktiv ist?«
»Negativ«, kam es vom Leitstand. »Das fremde Objekt nähert sich zweifellos aus dem interstellaren Raum.«
Maya Ivanova wechselte einen stummen Blick mit Petrow und hieb dann auf den Alarmschalter. Überall im Schiff erklangen die Sirenen des Gefechtsalarms und Männer und Frauen hasteten auf ihre Positionen.
»Beide Hawks bereit zum Alarmstart!«, erklang es aus dem Interkom. Maya erteilte wenige Sekunden später die Freigabe zum Ausschleusen der beiden Hawks. Fast zeitgleich wurden Ionensignaturen von der Oberfläche Tritons angemessen. Zwei weitere Maschinen der Triton Falken waren von der Mondbasis aufgestiegen. Auch diese Hawks waren bereits umgerüstet und bewaffnet. Innerhalb weniger Sekunden vereinten sich die vier Raumschiffe zu einem kleinen Verband und meldeten Kampfbereitschaft.
»Unbekanntes Objekt identifizieren, anrufen und stoppen!« befahl Maya dem Verbandsleiter der Jägerstaffel und ließ die Triebwerke des Kreuzers ebenfalls hochfahren. Langsam drängte die
Blue Moon
aus dem stabilen Orbit des Neptun-Mondes in den freien Raum.
»Kurs angleichen und auf Zielobjekt ausrichten!«, befahl die Kommandantin mit fester Stimme.
Die Triebwerke der
Blue Moon
dröhnten und der Kampfkreuzer folgte den vorauseilenden Hawks so schnell er konnte.
»Abschussspulen der Torpedorohre aufladen und sichern! Energiespeicher der Hochenergielaser fluten!« folgte die nächste Anweisung. Tiefes Brummen erfüllte die gesamte Schiffszelle. Die
Blue Moon
machte sich bereit zum Gefecht.
Was für ein Schiff
, dachte Maya nur.
Im Gegensatz zu den Hawk Piloten, konnte sich die Besatzung der
Blue Moon
normal bewegen und spürte keinerlei Beharrungskräfte. Das war nur Dank des eingebauten Trägheitsdämpfers möglich. Insgesamt zehn dieser Geräte konnte die Solare Union in ihrem Besitz verbuchen.
Das Tastersignal hatte sich stabilisiert, jeder Zweifel konnte nun definitiv ausgeschlossen werden. Jemand schlich sich von außen an die Triton Basis heran und das konnte kein Schiff der Union sein.
»Vier Ionentorpedos mit Fusionsköpfen geladen und fertig zum Abschuss! Bordgeschütze bereit für maximale Energieentfaltung«, erfolgte die Meldung vom Kampfstand.
»Wir warten!«, rief Maya, ohne den Blick vom Schirm zu nehmen. »Unsere Hawks sind gleich dort und werden uns zuerst melden, was da auf uns zukommt.«
»Staffelführer an Kommandantin. Echo ausgemacht, keine Identifikation möglich. Fremdes Schiff im Anflug! Wiederhole, fremdes Schiff im Anflug!«
Maya Ivanova biss sich auf die Unterlippe. Früher oder später hatte es soweit kommen müssen. Auf Petrows fragenden Blick schüttelte die Kommandantin nur den Kopf. »Wir schießen nicht als Erste!«
Mit einigen schnellen Schritten eilte die Kommandantin zum Funkleitstand und gab Anweisung mit höchster Sendeenergie ein Richtsignal auf das unbekannte Schiff abzustrahlen, dann zog
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