Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Schloss Zugang finden.«
»Dann ist es auch zwecklos die Schmuckspange anzuwenden, oder nicht?«, erklang es aus dem Empfänger. Hayes hatte konsequent weiter gedacht.
»Das wissen wir nicht. Wir haben es noch nicht probiert«, trumpfte Lai Pi auf.
»Aber warum sollte es diesmal anders laufen?«, fragte Toiber Arkroid angespannt.
Lai Pi gab Banduk ein kurzes Zeichen, dann antwortete der Wissenschaftler anstelle des SEA Spezialisten.
»Weil die Schmuckspange aus einem Material besteht, das sich all unseren Analyseversuchen bisher erfolgreich widersetzt und offenbar über weitere, verblüffende Eigenschaften verfügt. Pilvi Leukonen hat bei seinem Leben geschworen, dass die Spange leuchtete, als der Globusterfürst versuchte ihn zu übernehmen. Ich denke alles ist möglich und wir wissen noch viel zu wenig über die außerirdischen Artefakte, als das wir versuchen sollten sie mit unserem derzeitigen Wissensstand zu deuten.«
Gemurmel machte sich breit und der Mariner musste die Stimme erheben, um das Durcheinander zu beenden.
»Also gut meine Herren. Dann probieren wir es einfach aus uns stecken sie rein!«
Lai Pi lächelte. »Das klingt nicht sehr wissenschaftlich, Chef.«
Toiber Arkroid hob entschuldigend die Schultern an.
»Mit solch profanen Dingen, wie einen Schlüssel ins Schloss zu stecken, sind unsere Kollegen sicher überfordert.«
Dann fuhr der Mariner eine Spur ernster fort.
»Lai Pi, Sie und ich zusammen mit Banduk in der Verschlusssektion, in einer halben Stunde! Und bringen sie ein Sicherheitsteam mit! Die Leute sollen sich bewaffnen.«
Die Gesichter der Anwesenden erstarrten. Alle begannen zu ahnten, dass ein unglaubliches Ereignis bevorstand.
Die Schläferin
Das Sicherheitsteam hatte sich entlang der Wand postiert. In ihren Händen hielten die Soldaten neuartige Laserwaffen, mit denen auch Arkroid bei seiner ersten Ankunft in Uluru Bekanntschaft gemacht hatte. Die kurzen, bulligen Läufe leuchteten auf, als der Mariner Anweisung gab die Waffen zu entsichern.
»Ich wiederhole es noch einmal und hoffe sie haben alles verstanden. Geschossen wird nur in einer lebensbedrohlichen Situation. Sollte die Unbekannte wirklich erwachen und bei schlechter Stimmung sein, dann kriegen wir drei das schon hin.«
Die Männer lachten rau und machten sich bereit.
Toiber Arkroid reichte Oodergoo das filigrane Schmuckstück und postierte sich direkt vor dem Sarkophag. Lai Pi stand seitlich und beobachtete den gesamten Vorgang.
Banduk setzte die Schmuckspange an und richtete die feinen Kämme aus. »Sie passt ganz genau, ich muss sie nur noch einsetzen. Seit ihr bereit?«
Der Wissenschaftler hatte sich mit einem Spezialhandschuh abgesichert. Er wollte offenbar das Risiko eines Energierückflusses vermindern.
Toiber Arkroid gab das Zeichen und Banduk ließ die Spange langsam einrasten.
»Sie lässt sich tatsächlich einfügen! Unglaublich! Ich spüre einen geringen Widerstand, den ich aber leicht überwinden kann.«
Arkroid ließ den Sarkophag keine Sekunde aus den Augen.
»Was geschieht jetzt?«, fragte der Mariner atemlos.
»Ich habe sie so weit wie möglich eingeführt, mit Sicherheit weiter als die Nanobots vordringen konnten«, antwortete Banduk aufgeregt.
Der überraschte Aufschrei des Aborigine ließ alle Beteiligten zusammenzucken.
»Sie beginnt zu leuchten! Sie leuchtet bläulich! Sehen sie nur! Es sieht aus wie eine Aura!«
Während Lai Pi an Banduks Seite trat und die Beobachtung bestätigte, saugten sich Arkroids Blicke an der Unbekannten fest. Hatte er gerade ein Flimmern wahrgenommen oder handelte es sich um eine Täuschung seiner überanstrengten Augen?
Der Mariner wurde auf eine Bewegung aufmerksam.
Das Haar der Frau beginnt zu fallen
!
»Achtung!«, rief Arkroid und gab den Männern des Sicherheitsteams ein Zeichen.
Dann nahm er ein kurzes Zwinkern war und der Mund der Unbekannten öffnete sich zu einem stummen Schrei. Arkroid begann zu frösteln. Alles deutete darauf hin, das Lai Pi Recht behalten sollte.
Bevor sich Arkroid rühren konnte, sprang die Unbekannte mit einem beherzten Satz aus dem Sarkophag und zog eine Kurzklinge aus ihrem Stiefel. Mit einer schnellen Bewegung stand sie hinter dem Mariner, ergriff dessen Arm und legte ihm die Klinge an die Kehle.
Arkroid spürte den warmen, stockenden Atem an seinem Ohr und wagte nicht sich zu rühren. Der Mariner wusste instinktiv, das er der Fremden in puncto Kampftechnik nicht gewachsen war. Unverständliche Worte wurden in
Weitere Kostenlose Bücher