Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
sein Ohr geflüstert, vermutlich forderte ihn die Unbekannte auf sich nicht zu rühren.
Lai Pi und Banduk Oodergoo verharrten ebenfalls auf der Stelle und gaben den Männern ein Zeichen die Waffen zu senken. Nur widerwillig folgte das Sicherheitsteam dem Befehl.
Die Unbekannte sah sich gehetzt um und lockerte ihren Haltegriff keine Sekunde. Die kurze Klinge wirkte gefährlich und ritzte leicht an Arkroids Kehle. Ein Tropfen Blut wurde sichtbar. Erneut blickte sich die Fremde um. Offenbar war sie verwirrt und wusste nicht wo sie sich befand.
Vielleicht sucht sie nach einem Ausgang aus der Halle
, dachte Arkroid mit einem Anflug von Panik.
Lai Pi erhob langsam die Arme und trat einen Schritt vor, worauf sie ihm Worte in einer fremden Sprache entgegen rief. Ihre Stimme klang scharf und befehlsgewohnt und der SEA Spezialist verstand die Drohung. Er zeigte ihr seine leeren Hände und begann langsam und eindringlich zu sprechen.
»Niemand will ihnen etwas antun. Wir verstehen, dass sie nach dem langen Schlaf in schlechter Stimmung sind, aber das sollten sie bitte nicht an uns auslassen.«
Unter normalen Umständen hätte Toiber Arkroid schallend losgelacht, aber jetzt verfluchte er Lai Pi für seine Worte. Die Klinge saß noch immer an seiner Kehle und er wagte nicht zu schlucken. Doch dann begriff er die Absicht des Spezialisten. Es kam im Moment nicht darauf an was Lai Pi sagte sondern vielmehr wie er es sagte. Die Unbekannte konnte seine Sprache nicht verstehen, aber vielleicht wirkten die langsam gesprochenen Worte beruhigend auf sie.
Dann fiel ihr Blick plötzlich auf das goldene Schild, das man nur unweit vom Sarkophag aufgestellt hatte. Für eine Sekunde schien ihr Atem auszusetzen, dann gab sie Arkroid blitzschnell frei. Mit einem schnellen Überschlag und einem lauten Kampfschrei, bei dem ihre Klinge sirrend durch die Luft schwirrte, war sie bei dem Schild angekommen und nahm es auf. Wie ein Kämpfer hielt sie es vor sich. Ihre goldenen Augen sprühten Feuer.
Toiber Arkroid tat es Lai Pi gleich und hob langsam die Arme an, offenbar sah der Führer des Sicherheitsteams die Sache etwas anders und legte seinen Strahler an.
Die Unbekannte erfasste die Situation sofort und betätigte offenbar eines der Sensorfelder auf der Rückseite des Schildes. Blitzschnell baute sich ein blau leuchtendes Feld auf, das die Luft in dem engen Raum zum knistern brachte und sich schützend zwischen den Menschen und der Fremden aufbaute.
»Die Sensorfelder haben also doch eine Funktion«, kommentierte Lai Pi trocken.
Als Antwort erhielt er eine erneute Warnung der Frau, die ihre Klinge zur Seite warf und aus der Hüfte eine kleine Waffe zog.
Toiber Arkroid war sich bewusst, das die Situation mit einer falschen Bewegung eskalieren konnte. Er zeigte ebenfalls seine leeren Hände und forderte das Sicherheitsteam auf, die Waffen sofort auf den Boden zu legen. Als die Männer seiner Anweisung nicht gleich nachkamen wurde seine Stimme eine Spur schärfer. Der Kopf der Unbekannten fuhr dabei herum und ihrer goldenen Augen fixierten ihn. Offenbar erkannte sie, das Arkroid die Befehlsgewalt besaß.
Sie reduzierte die Größe ihres Schutzfeldes und gab Banduk, Lai Pi und Arkroid das unmissverständliche Zeichen, sich zu den Soldaten des Sicherheitsteams zu gesellen.
Die drei Männer gehorchten und die Kämpferin ging langsam zum Sarkophag zurück. Mit einem schnellen Griff zog sie die Spange aus dem Schloss und steckte sie ins Haar.
»Sehen sie, es handelt sich doch um ein Schmuckstück«, flüsterte Banduk. »Wahrscheinlich gehört es ihr.«
Erneut ertönte ein scharfer Ruf in der unbekannten Sprache und sie deutete mit ihrer Waffe kurz zum verschlossenen Schott.
Arkroid ging langsam auf sie zu und schüttelte demonstrativ den Kopf. Ihre Augen wurden dabei zu schmalen Schlitzen. Ihr entging keine Bewegung.
Sie verstärkte offenbar ihr energetisches Schild, denn das blaue Leuchten wurde um eine Nuance dunkler.
»Es tut mir leid, dass wir uns nicht verständigen können. Aber wir können Sie auf keinen Fall durch diese Tür gehen lassen. Hinter dem Schott arbeiten viele Menschen und warten noch mehr Soldaten. Wenn sie freien Abzug erzwingen wollen, dann kommt es zu einer Katastrophe, bitte seien sie vernünftig. Wohin wollen Sie denn auch gehen?«
Der Mariner hatte so einfühlsam wie möglich gesprochen und sah ihr direkt in ihre Augen. Sie schien dem Klang seiner Stimme zu lauschen und legte den Kopf schief.
»Es gibt keinen
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