Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Augenbraue an.
»Ja, hin und wieder kommt das bei uns vor. Aber lassen sie mich auch eine Frage stellen: Warum melden sie sich nicht offiziell über Funk und schleichen sich stattdessen an? Ich dachte Menschen und Schwacken sind Freunde? Warum das Versteckspiel?«
»Ich bin untröstlich und entschuldige mich vielmals. Doch nach den letzten Vorkommnissen auf ihrer Heimatwelt, zog ich es vor, mich mit der nötigen Vorsicht zu nähern«, antwortete der Schwacke mit sichtlichem Bedauern in der Stimme.
»Eigentlich wollte ich die nächsten fünfhundert Jahre einen großen Bogen um euren unbedeutenden Stern machen, doch widrige Umstände haben mich gezwungen diese Pläne kurzfristig zu ändern.«
Maya Ivanova kniff die Augen zusammen. Die taktische Analyse zeigte starke Beschädigungen an der Rumpfhülle der
Yax K’uk’Mo’
. Für die Kommandantin lag der Fall klar auf der Hand, der Schwacke hatte ein schweres Gefecht hinter sich.
»Was ist mit ihrem Schiff passiert, Scorch?«, fragte die Russin vorsichtig. »Sind sie mit einem Kometenkern oder Asteroiden kollidiert?«
Ihre Stimme klang besorgt auch ohne sich zu verstellen. Es wäre fatal wenn der Schwacke seine Gegner auf das Sonnensystem aufmerksam machen würde.
»Nein, nein, das waren Piraten, diese elenden Torbs! Kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Geschäfts tauchten sie plötzlich auf und veranlassten meinen Handelspartner zur Flucht. Dabei hatte ich das Zeitauge der ZyClonier schon fast in meinen Tentakeln!«
»Was ist ein Torb?«, fragte Petrow irritiert.
»Nun«, erklärte Scorch bereitwillig, »Manche Wesen nehmen Nahrung über eine bestimmte Körperöffnung auf und sondern die Verdauungsreste über eine weitere Körperöffnung wieder ...«
»Ist schon verstanden!«, fuhr ihm die Kommandantin in die Parade. »Wir können uns vorstellen was sie sagen möchten. Ich nehme an sie planen die Erde anzufliegen?«
Der Schwacke drehte sich einmal im Kreis, was ihm mit seiner Kriechsohle keine Probleme bereitete. Maya Ivanova wertete diese Bewegung als Geste der Zustimmung. Durch sein umlaufendes Sehorgan behielt er die Kommandantin stets im Auge.
»Dann existiert euer schöner Blauer Planet also noch und die Menschheit hat überlebt?«
Maya Ivanova nickte bestimmt. »Worauf sie sich verlassen können! Die Bedrohung durch den Seelenwanderer wurde abgewendet. Wir sind dabei die Situation zu analysieren und die Scherben zusammenzukehren.«
»Das ist ja wunderbar! Dann steht ja neuen Geschäften nichts mehr im Wege!«, quietschte der Schwacke erfreut.
Die vier Hawks hatten längst einen größeren Abstand eingenommen und folgten dem Pyramidenschiff nun auf Parallelkurs.
»Ich möchte mich mit dem Menschen namens Arkroid treffen und ihm einen weiteren Handel vorschlagen. Vielleicht können wir unsere Geschäftsbeziehungen, wie sagt ihr auf der Erde, vertiefen?«
»Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, Scorch«, antwortete die Kommandantin und gab ihrem Kampfstand Anweisung die Alarmbereitschaft zu beenden. Die vier Hawks lösten sich aus dem Verband mit dem Pyramidenschiff und kehrten wieder zu ihren Basen zurück.
Maya Ivanova gab Petrow die kurze Anweisung, den Schwacken über Funk anzumelden.
»Wir werden die Union von ihrer Ankunft unterrichten. Fliegen sie weiter zur Erde und überbringen sie Arkroid meine persönlichen Grüße.«
»Das werde ich gern tun«, antwortete der Schwacke und unterbrach die Verbindung. Das Pyramidenschiff änderte seinen Flugvektor, der nun Richtung inneres Sonnensystem zielte und bereits kurze Zeit später begann die
Yax K’uk’Mo’
zu beschleunigen.
Petrow rieb sich die Augen als er die Werte auf den Tastern ablas und an seine Kommandantin weitergab. »Unglaublich dieses Schiff! Haben sie gesehen wie schnell es Fahrt aufnimmt?«
Die Russin lächelte kurz. »Ja, fantastisch. Eines Tages werden wir auch solche Antriebe besitzen. Sie und ich werden das noch erleben. Aber was viel interessanter ist, diesmal können wir das Pyramidenschiff ohne Schwierigkeiten mit unseren Ortungssystemen verfolgen. Entweder verzichtet der Schwacke auf die übliche Tarnung, oder aber die
Yax K’uk’Mo’
ist stärker beschädigt als er uns glauben machen wollte.«
Maya atmete heftig ein. »Ich denke er ist ganz froh darüber, dass er sich hinter der Globustermatrix verbergen konnte. Vermutlich haben seine Feinde einen Weg gefunden die Tarnung der
Yax K’uk’Mo’
zu umgehen oder aber dieser Schutz wurde im Gefecht
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