Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
beschädigt oder zerstört. Er war zunächst unsicher, wie sich die Lage mit den Globustern entwickelt hatte. Ich glaube er kommt diesmal nicht nur als Händler, sondern auch als Bittsteller. Ich kann nur hoffen Arkroid erkennt das auch und handelt einen guten Preis für uns aus.«
Verständigungsprobleme
Sie saßen sich schweigend gegenüber und suchten nach Worten um eine erste Verständigung herbeizuführen. Toiber Arkroid hätte jetzt viel für eines der effektiven Übersetzungsgeräte des Schwacken gegeben, doch das war Wunschdenken. Man musste andere Wege finden um der Fremden die Situation zu erläutern.
Noch immer trug Vasina, von der man kaum mehr als ihren Namen wusste, die goldene Spange im Haar. Arkroids Blicke streiften immer wieder den seltsamen Haarschmuck und zogen schließlich ihre Aufmerksamkeit auf sich.
»Jamal«, kam es leise aus ihrem Mund und Arkroid horchte auf.
Ihre gesamte Haltung wirkte überlegen und abgeklärt. Obwohl sie sicherlich noch sehr jung war, strahlte sie Erfahrung und Weisheit aus. Ein Gegensatz, der Arkroid sofort aufgefallen war. Ihre Blicke wirkten sezierend, als ob sie alles durchschauen konnten. Gleichzeitig schuf sie das Klima einer gewissen Distanz. War sie es etwa gewohnt, dass sich ihre Gesprächspartner unterordneten?
Lai Pi wandte sich an den Mariner und flüsterte ihm leise zu.
»Sie war nicht bereit die Spange wieder zurückzugeben, ich denke sie gehört zu ihrem Besitz. Wir sollten das akzeptieren und nicht mehr danach fragen.«
Arkroid versuchte nicht unfreundlich zu wirken, lächelte ihr zu und sprach laut und deutlich. Vasina sollte nicht denken man hatte Geheimnisse vor ihr.
»Wir belassen es vorläufig dabei und fordern die Dinge nicht zurück, obwohl einige Leute mich bereits auf eventuelle Sicherheitsrisiken hingewiesen haben. Das gilt auch für das goldene Schild.«
Banduk Oodergoo stand mit dem Rücken zur Wand des Konferenzraumes und lächelte breit. Offenbar waren diese Bedenken von ihm gekommen.
Vasina beobachtete den Leiter von Uluru mit seltsamen Blicken. Ihre Gedanken schienen sich mit vielen Fragen zu beschäftigen, dann fiel ihr Blick auf Lai Pi und offenes Interesse war zu erkennen. Zumindest der SEA Spezialist schien Assoziationen in ihr zu wecken.
»Asia?«, sagte sie zum wiederholten Mal.
Lai Pi lächelte. »Ja, ich bin in Asien geboren. Sagt ihnen dieser Erdteil etwas? Sind sie schon einmal dort gewesen?«
Vasina schüttelte nur leicht den Kopf und antwortete ein paar Sätze in ihrer Sprache. Sie hatte diese Geste ohne Zweifel von Arkroid übernommen und begann bereits menschliches Verhalten zu adaptieren.
»Sie versteht mich nicht«, sagte Lai Pi enttäuscht. »So kommen wir nicht weiter!«
»Haben unsere Sprachforscher noch immer keinen Hinweis oder wenigstens rudimentäre Übereinstimmungen zu anderen Frühkulturen der Erde gefunden?«, fragte der Mariner, mit leichter Ungeduld in der Stimme. Arkroid missfiel die Situation zusehends. Der Gedankenaustausch mit Vasina erwies sich als mühsam und schwierig.
»Nein, nicht einmal einen einzigen Anhaltspunkt. Wir drehen uns ständig im Kreis! Ich schlage vor, wir spielen eine kurze Dokumentation ein und zeigen ihr die Ereignisse der letzten Monate als Zusammenfassung. Vielleicht sprechen Bilder mehr als Tausend Worte und wir können damit eine Reaktion provozieren.«
Niemand hatte Einwände und Lai Pi führte eine entsprechende Schaltung aus. Der Knotenrechner von Uluru stellte das Präsentationsmaterial bereit und blendete direkt über dem Konferenztisch eine holografische Projektionsfläche ein.
Vasina beobachtete Lai Pis Bemühungen mit mäßigem Interesse, was sich allerdings sofort änderte, als die ersten Bilder des
Stachels
zu sehen waren.
Die Fremde sprang mit einem entsetzen Schrei von ihrem Sitz auf, zog die Spange aus dem Haar und betrachtete sie misstrauisch.
»Da haben sie ihre Reaktion, Lai Pi«, stellte der Mariner trocken fest. »Warum tut sie das?«
»Erinnern sie sich an die Aussage des Antarktisforschers?«, entgegnete Lai Pi ruhig. »Er gab zu Protokoll die Spange hätte ihn vor den mentalen Attacken des Seelenwanderers geschützt. Außerdem soll sie im Moment der Gefahr eine blaue Aura gezeigt haben. Mir scheint sie überprüft das gerade.«
Vasina folgte nun aufmerksam den eingespielten Daten. Ihre Augen hingen förmlich an dem Bericht. Sie konnte verfolgen wie die Menschen sich verzweifelt gegen den
Stachel
zur Wehr setzten. Den missglückten Angriff
Weitere Kostenlose Bücher