Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Verborgenen agierende Feind nicht lenken kann, schwebt in großer Gefahr. Vielleicht unternimmt die Dunkle Bruderschaft momentan noch den Versuch die Schwacken durch die Piratenattacken einzuschüchtern. Sollte dieser Versuch jedoch mittelfristig fehlschlagen, dann könnten sie zu anderen Mitteln greifen. Vielleicht locken sie die Trox zum Heimatsystem der Schwacken, oder denken sich eine ähnliche Teufelei aus.«
»Die Trox?«, fragte Arkroid überrascht.
»Die raubenden Nomaden könnten noch immer existieren. Zumindest hat Scorch das behauptet.«
Der Schwacke wurde sichtlich unruhig. »Was wollen diese unbekannten Machthaber eigentlich erreichen? Herrschaft über die Galaxie oder das Universum? Solche hochgesteckten Ziele sind stets aus den Wunschträumen von Wahnsinnigen entsprungen und absolut unrealistisch! Jede große Macht in der Geschichte der Galaxie ist am Ende gescheitert, jedes noch so starke Reich irgendwann untergegangen. Niemand kann einen weiten Raum wie die Galaxie dauerhaft beherrschen.«
»Trotzdem versuchten immer wieder Völker und Koalitionen, eben dieses Ziel zu erreichen. Die Dunkle Bruderschaft arbeitet offenbar noch immer an einem lang angelegten Plan die Galaxie zu unterwerfen. Warum sie das tut, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wir müssen diese Gefahr sehr ernst nehmen.«
Arkroids Stirn legte sich in Falten.
»Fügt man alles was wir bisher wissen zu einem Bild zusammen, dann muss ich Vasina leider zustimmen. Da ist die Abschirmung des Sonnensystems durch die Globuster, ein auf lange Zeit angelegter Plan, der immer noch nicht offenbart hat, warum die Menschheit in einem Reservat leben soll. Dann das Volk der Progonauten, vermutlich unsere Ahnen und Verwandten, die sich einst gegen die Bruderschaft erhoben und mit der Vernichtung bestraft wurden. Oder die Techno-Kleriker, hoch entwickelte Roboter mit einem moralischen Bewusstsein, trotzdem nicht gefeit gegen die Infiltration durch einen Agitator. Und nun tauchen auch noch die Rexas auf, die schon in ferner Vergangenheit als Hilfsvolk der Bruderschaft wirkten.«
Arkroid seufzte tief. »Berücksichtigt man diese Fakten, dann könnte man tatsächlich um die Zukunft fürchten, nicht nur um die der Menschheit, sondern um die aller Völker unserer Galaxis. Was haben sie übrigens mit dem Leichnam des Rexas gemacht?«
»Wir haben ihn dem Weltraum übergeben. Ich habe abgelehnt ihn an Bord zu behalten. Diese Rexas haben bereits genug Zerstörungen angerichtet!«
Der Zorn in Scorchs Stimme war unverkennbar. »Wir sollten unseren ursprünglichen Plan aufgeben und Epsilon Indi umgehend verlassen. Ich halte es für besser, zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren, aber jetzt hier zu verweilen, ist ein zu hohes Risiko. Die Entdeckung durch die Piraten hat die Situation verändert. Bestimmt werden sie bald mit Verstärkung zurückkehren um nach uns zu suchen. Sie werden bestimmt den Tod ihres Kameraden rächen wollen. Wir müssen in Zukunft noch vorsichtiger und behutsam vorgehen, wenn wir uns in fremdes Terrain begeben. Das lehrt uns auch die Bedrohung durch die Kristallexistenz.«
Arkroid bestätigte. »Ich stimme Scorch ohne Widerspruch zu. Auf der anderen Seite haben wir mit der
Techno-Fähre
auch einen wertvollen Helfer gewonnen. Wir werden das Schiff zukünftig verstärkt für Erkundungsmissionen einsetzen.«
Arkroid fing einen rätselhaften Blick Vasinas auf. Neidete ihm die Progonautin das Kommando über das wandelbare Schiff? Für einen Moment glaubte Arkroid, sie würde einen Plan schmieden. Dann entspannte sich ihr Gesichtsausdruck wieder.
»Mit der
Techno-Fähre
habt ihr auch ein mächtiges Raumfahrzeug in den Händen«, sprach Scorch die Frage direkt an.
»Eigentlich seit ihr nicht mehr auf die
Yax K’uk’Mo’
angewiesen. Ihr könntet mit dem kleinen Schiff jedes Ziel ansteuern, das euch beliebt. Warum möchtet ihr trotzdem an Bord bleiben?«
»Zum einen beruht diese Expedition und der ganze Handel auf Gegenseitigkeit. Ohne dich hätten wir unser Sonnensystem niemals verlassen können und wären auch nicht in den Besitz der
Techno-Fähre
gelangt. Wir haben eine Vereinbarung!«
Arkroid versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Außerdem zählt deine Erfahrung weit mehr für uns, als jede Technik. Zusammen mit Vasina, die fundierte Erkenntnisse über die Vergangenheit besitzt und mit uns Menschen, die ahnungslos in diese Situation hineingeschlittert sind, bilden wir ein Team das sich sehen lassen kann.
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