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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Abwasser verstopft, dass Fußgänger auf den Promenaden bleiben und zum Überqueren Trittsteine benutzen mussten. Auf einmal bemerkte er, dass Crack ihm folgte. Er musste lächeln. »Na schön. Als ich dich das letzte Mal weggeschickt habe, ist mir das überhaupt nicht bekommen, stimmt’s? Aber heute jagen wir keine Ghule mehr.«
    Am Ende der Seitengasse verharrte Nicholas, um die kleinen Haarteile zu entfernen, die seine Koteletten verlängert und die Form seines Schnurr- und Kinnbartes verändert hatten, und sich die Kleberreste von den Wangen zu reiben. Die grauen Einsprengsel in seinem dunklen Haar musste er später herauswaschen. Für seine Auftritte als Donatien verkleidete er sich jedes Mal; wenn ihn irgendein Helfer seiner Unternehmungen als Nicholas Valiarde erkannte, konnte das sein Verderben sein. Doch diese Maskerade kostete ihn keine große Anstrengung. Eigentlich hatte er sein ganzes Leben lang solche Täuschungen angewandt, und inzwischen gingen sie ihm mühelos von der Hand.
    Er knöpfte und gürtete seinen Überzieher zu, nahm den Zylinder und den Stock, die beide faltbar waren, aus den Taschen und streifte sich einen Rehlederhandschuh über die unverletzte Hand. Mit der anderen Hand in der Tasche und der bis auf die Stiefel und Gamaschen unter dem Mantel
verborgenen Kleidung war er nichts weiter als irgendein Herr, der, gefolgt von einem etwas schäbigen Diener, einen kleinen Abendspaziergang machte.
    An der breiten Straße blieb er vor Mondollot House stehen, als würde er die beleuchtete Fassade bewundern. An der Tür hielten sich Lakaien bereit, um Spätankömmlingen aus der Kutsche zu helfen oder andere hinauszugeleiten, die schon früher nach Hause wollten. Nicholas spazierte weiter, bis er das große Haus in voller Länge passiert hatte. Dann erkannte er seine Kutsche, die an der Ecke unter einer Gaslaterne wartete, und daneben Reynard Morane. Nicholas steuerte auf ihn zu, Crack einige Schritte hinter sich.
    »Nic …« Reynard trat von der Promenade herunter und eilte ihnen entgegen. Er war ein großer Mann mit rotem Haar und dem weit ausgreifenden Gang eines Kavalleristen. Er bedachte Nicholas mit einem scharfen Blick. »Probleme?«
    »Ein bisschen ungemütlich, ja. Wo ist Madeline?«
    »Keine Ahnung. Ich hab ein Ablenkungsmanöver für sie inszeniert, aber die Sache ist sozusagen etwas zu gut gelaufen, und ich wurde in aller Freundlichkeit zum Gehen aufgefordert, so dass ich keine Gelegenheit hatte, sie wiederzufinden.«
    »Hmm.« Die Hände in die Hüften gestemmt, betrachtete Nicholas die Fassade des großen Gebäudes. Für die meisten Frauen der vornehmen Gesellschaft wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, das Anwesen unbemerkt zu verlassen, doch Madeline hatte für ihre aktiveren Theaterrollen Akrobatik gelernt. Sie brauchte nicht unbedingt einen Ausgang zu ebener Erde. »Schauen wir mal auf der Seite nach.«
    Mondollot House war von Einkaufspromenaden und kleineren
Höfen flankiert, die zu anderen Herrenhäusern gehörten, und so war es ihnen möglich, das ganze Haus zu umrunden. Mit Ausnahme eines tief unter die Arkaden zurückgesetzten Varietés waren die Geschäfte geschlossen, und alles war ruhig. Bis auf einige verriegelte Droschkenund Dienstboteneingänge gab es im Erdgeschoss keine Türen. Die Terrassen und Balkone in den oberen Stockwerken waren alle später angebaut worden. Ursprünglich waren Häuser dieser Art uneinnehmbare Festungen gewesen, bei denen sich überflüssiges Dekor auf Dächer und Giebel beschränkte.
    Sie machten eine Runde, bis sie fast wieder an der Ducal Court Street angelangt waren, dann schlenderten sie wieder zurück. Als sie die hintere Seite des Hauses erreichten, bemerkte Nicholas plötzlich, wie sich im ersten Stock eine Terrassentür öffnete, durch die Licht, Musik und zuletzt Madeline kamen.
    »Du bist spät dran, meine Liebe«, rief ihr Reynard leise zu, »wir haben schon überall nach dir gesucht.«
    »Ach, halt den Mund.« Madeline zog die Tür hinter sich zu. »Wegen dir musste ich meinen besten Paletot zurücklassen.«
    »Wir können es uns leisten, dir einen neuen zu kaufen, glaub mir.« Nicholas hatte Mühe, seine Erleichterung zu verbergen. Eigentlich hätte er ihre Fähigkeiten inzwischen gut genug kennen müssen, um sich keine Sorgen um ihre Sicherheit zu machen, aber die Ereignisse des Abends hatten seine Nerven doch ein wenig strapaziert. »Und verdient hast du ihn dir allemal.«
    Madeline raffte ihren zarten Rock zusammen und

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