Necromancer - The Death of the Necromancer
Wissen in das Haus eingedrungen, durch Zauberei.«
Albier lüpfte skeptisch die Braue. »Wenn er ein Zauberer war, warum hat er sich dann von Ihnen erschießen lassen? Außerdem hatte Inspektor Ronsarde die Information, dass Sie sich heute Abend mit einem Mann treffen wollten, um ihn zu ermorden.«
»Dass er diese Information hatte, glaube ich sofort.« Mit kaltem Blick wandte sich Montesq Ronsarde zu. »Sie verstoßen gegen Ihre Prinzipien, Sir.«
»Tatsächlich?« Ronsarde blieb völlig ruhig. »Wenn Sie ihn nicht erschossen hätten, wäre das Ganze eingestürzt wie ein Kartenhaus. Er hat Ihnen eine Falle gestellt, aber Sie hätten nicht hineintappen müssen.«
Albier runzelte die Stirn. »Was wäre eingestürzt wie ein …«
»Sir!« Der Sekretär Viarn hielt eine Taschenuhr mit diamantenbesetztem Deckel hoch. »Er hat mehrere Dokumente bei sich, die alle auf verschiedene Namen lauten. Und das hatte er auch in der Tasche!« Er stand auf und reichte Albier die Uhr. »Schauen Sie sich die Inschrift auf der Rückseite der Opalfassung an.«
Albier wandte sich dem Lampenlicht zu, um den Edelstein in seiner Hand besser erkennen zu können. Dann stutzte er. »Romele«, flüsterte er. »Das ist eins der Stücke, die bei dem Raub der Romele-Juwelen verschwunden sind.« Albier tauschte einen bedeutungsschweren Blick mit seinem Sekretär. »Dieser Mann ist Donatien.«
In seiner Ecke gab Dr. Halle ein gedämpftes Geräusch von sich, und Ronsarde verdrehte die Augen.
»Donatien …?« Langsam dämmerte in Montesqs Augen die Erkenntnis, und er stieß ein erbittertes Knurren aus. »Wenn ich das gewusst hätte …«
Albier fuhr herum. »Wenn Sie es gewusst hätten? Es sieht sehr danach aus, als hätten Sie es gewusst, Sir. Offensichtlich handelt es sich hier um eine Auseinandersetzung zwischen Verbrechern.«
»Ach wirklich?« Montesqs Ton war eisig.
»Aber es fehlt noch was.« Ronsarde machte ein nachdenkliches Gesicht.
»Was?«, fragte Albier erschrocken.
»Direkte Belege für die Verbindung des Counts zu Donatien.« Streng prüfend ließ der Inspektor den Blick durch das Zimmer gleiten. Er trat hinter den Schreibtisch und taxierte die Anordnung der Schubladen. Alle waren fest verschlossen, bis auf eine, die ein winziges Stück offen stand. Ronsarde atmete langsam aus. Seit er das Gesicht des Toten gesehen hatte, wusste er nicht mehr, ob er hysterisch lachen oder schreiend durchs Zimmer stampfen sollte. Er zog die Schublade auf und nahm ein Bündel Briefe heraus. »Welche Namen stehen auf den Dokumenten, Viarn?«
Hastig blätterte der Sekretär durch die Papiere, die er
bei dem Toten entdeckt hatte. »Ordenon, Ferrar, Ringard Alscen …«
»Aha.« Ronsarde nickte vielsagend. »Und hier haben wir Briefe von eben diesen Leuten an Count Montesq. Ich denke, dass wir damit den Beweis für Ihre Theorie in Händen halten, Albier.«
Albier schien überrascht und ein wenig verunsichert. »Meine Theorie? Sie haben mich doch hierhergerufen, Ronsarde. Außerdem sind Sie Donatien schon seit Jahren auf den Fersen. Ohne Ihre Arbeit wäre das bestimmt nie möglich gewesen.«
Unter Inspektor Ronsardes Auge zuckte ein Muskel. »O nein. Dieser Erfolg ist nicht mein Verdienst.«
Später, als die Beamten der Präfektur in voller Stärke in Count Montesqs Haus einfielen, um Diener zu befragen, Dokumente zu beschlagnahmen und Beweismittel zu sammeln, entwischten Ronsarde und Halle nach draußen und spazierten über die Straße zu einem von einer Lampe beschienenen Kreis gusseiserner Bänke mit einem Brunnen in der Mitte. Obwohl sich der Nebel ein wenig gelichtet hatte, war die Nacht immer noch feucht und kalt.
Dr. Halle stand da, die Schultern nach vorn geschoben, die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben. »Nur in einem Punkt würde ich mich noch gern vergewissern …«
Ronsarde unterbrach ihn. »Ich werde morgen im städ - tischen Leichenschauhaus nachfragen und erfahren, dass gestern im Lauf des Tages eine Person, auf die die Beschreibung unseres Bekannten Cusard passt, Anspruch auf die Leiche eines nicht identifizierten, kürzlich verstorbenen jungen Mannes erhoben hat. Dass er vor seiner Entscheidung
alle vorhandenen männlichen Leichen genau unter die Lupe genommen und keinen in Betracht gezogen hat, der schon zu lange tot war oder deutlich sichtbare Verletzungen wie Messerstiche oder entstellende Kopfblessuren hatte. Ich wette um ein Abendessen im Lusaude mit dir, dass es so ist.«
»Die Wette kann ich
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