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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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»Pass gut auf dich auf, Nicholas. Ich glaube nicht, dass ich dich ein zweites Mal aus dem Reich der Toten zurückholen könnte.«
    Mit einem leisen Lächeln stand Nicholas auf. »Das wird hoffentlich nicht nötig sein, Ari.«
     
    Natürlich wurde er überwacht.
    Nicholas sandte zwei Botschaften aus, eine an Madeline
und eine an Cusard, beide verschlüsselt. Damit Reynard sie problemlos hinausschmuggeln konnte, transportierte er eine harmlose Notiz an den Butler Sarasate in Coldcourt mit der Bitte, Nicholas einen Lakaien mit passender Kleidung für den Hof zu senden.
    Ronsarde wollte ihn erneut sprechen, doch Nicholas wich allen Fragen des Inspektors aus und weigerte sich, seine Zukunftspläne genauer zu erläutern. Er musste ein Mittagsmahl bei Hof über sich ergehen lassen, zu dem die anderen Gäste offenbar nur erschienen waren, weil sie einmal mit eigenen Augen einen echten Alsene sehen wollten. Allerdings fand Reynard, der mittlerweile das Wohlwollen der Königin und Captain Giardes mächtige Protektion genoss, dort Gelegenheit, eine Reihe hochstehender Höflinge mit ungezogenen Bemerkungen zu brüskieren.
    Auch Rahene Fallier war anwesend und trug eine mür - rische Miene zur Schau, die gar nicht zu seiner üblichen Unerschütterlichkeit passte.
    Nach dem Essen entzog sich Nicholas seinen Überwachern und folgte Fallier. Der Zauberer ging durch den Flügel mit den Galerien und Ballsälen hinüber in die Haupthalle des alten Palasts, die die Verbindung zwischen den neueren Abschnitten des Gebäudes zu den älteren Festungsbauten bildete. Am oberen Ende der wuchtigen Steintreppe, die zur Königsbastion führte, blieb Fallier stehen und drehte sich um. »Was wollen Sie?«
    Nicholas nahm die letzten Stufen, ohne sich von Falliers kaltem Blick beeindrucken zu lassen. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Das glaube ich nicht.« Der Hofzauberer zog seine Handschuhe aus der Tasche und fing an, sie überzustreifen.

    »Ich weiß, dass Sie Rive Montesqs Aufforderung nicht aus freien Stücken nachgekommen sind.«
    Fallier erstarrte kurz, dann zupfte er weiter den Handschuh zurecht. Er musterte Nicholas mit einem tödlichen Glitzern in seinen sonst so undurchschaubaren Augen.
    Nicholas stützte sich mit einer Hand aufs Geländer. »Nein, Sie sollten mich besser nicht töten. Ich habe Freunde, die davon gar nicht begeistert wären. Vor allem Arisilde Damal, der normalerweise ein lammfrommes Gemüt hat. Aber zurzeit leidet er an den Nachwirkungen einer jahrelangen Schwäche für Opium. Da muss man natürlich mit Stimmungsschwankungen rechnen.«
    Fallier ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. »Damal wäre ein würdiger Gegner. Vielleicht … zu würdig. Was wollen Sie?«
    »Mir ist egal, was Montesq gegen Sie in der Hand hat. Ich habe selbst in Lodun studiert, am medizinischen Kolleg. Ich weiß, dass viele Studenten der Magie mit harmlosen kleineren Wahrsagezaubern aus der Nekromantie herumspielen. Natürlich, bei Ihrer Stellung am Hof …«
    »Ich verstehe. Fahren Sie fort.«
    »Sie wissen nicht, was Montesq als Nächstes von Ihnen verlangen wird.«
    »Ich kann es mir vorstellen«, erwiderte Fallier trocken.
    Aus seiner Antwort schloss Nicholas, dass Montesq den Hofzauberer bereits aufgefordert hatte, ihn gegen Ronsarde zu unterstützen. Doch wenn er Falliers Worte richtig gedeutet hatte, dann war das nicht das Problem. »Dann wären Sie vielleicht nicht abgeneigt, mir zu helfen, wenn ich Montesq in eine Lage bringe, in der er nichts mehr gegen Sie unternehmen kann.«

    Fallier ließ sich zur Andeutung eines höhnischen Grinsens hinreißen. »Wenn es allein mit einer Zeugenaussage getan wäre …«
    »Wir wissen beide, dass es damit nicht getan ist.« Nicholas lächelte. »Ich meine eine permanente Lösung - Montesq soll nie wieder etwas gegen irgendjemanden unternehmen können.«
    Fallier musterte ihn eine Weile und nickte schließlich. »Wir sollten uns unter vier Augen unterhalten.«
     
    Mit Reynards Hilfe bekam Nicholas die Erlaubnis zu einem Besuch in Dr. Briles Praxis, um nach Crack und Isham zu sehen. Wie er wusste, hatte Ronsarde die größte Hürde dargestellt. Die Königin hätte ihn wahrscheinlich unbehelligt herumziehen lassen, und auch Captain Giarde hätte ihm keine Hindernisse in den Weg gelegt. Nur der Inspektor war der Auffassung, dass er überwacht werden musste.
    In einer Palastkutsche wurde er zu Dr. Brile gebracht. Der Arzt schien ein wenig verwirrt von den Gardisten, die neben der Tür

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