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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Ronsarde oder Dr. Halle. Sie wissen Bescheid.«
    »Nun gut. Dann zeige ich Ihnen jetzt die Dachklappe.«
     
    Es war später am Abend desselben Tages, lange nach dem Anzünden der Straßenlaternen. Pompiene, Count Rive Montesqs Herrenhaus blickte auf die leere Straße und überragte die bescheideneren Stadtgebäude in der Nähe. Die ursprüngliche festungsartige Fassade war nach modernen Aspekten erneuert worden. Mehrere große Fenster und eine Terrasse im ersten Stock verliehen dem Anwesen ein versponnenes, fantastisches Aussehen.
    Im Schatten auf der anderen Straßenseite stand eine Gestalt in einer dunklen, schäbigen Jacke, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Es regnete zwar nicht, doch ein feuchter
Nebel hing schwer in der Luft, und das flackernde Licht der Gaslampen spiegelte sich glitzernd auf den glatten Pflastersteinen.
    Der Mann überquerte die Straße und steuerte auf den Arkadengang für die Kutschen an der Seite des Hauses zu. Er vermied den Lichtschein der einzigen Öllampe, die über der Wageneinfahrt hing und wandte sich einer unauffälligen Tür weiter drinnen zu. Es war ein Dienstboteneingang von solider Bauweise, doch die inneren Riegel waren nicht vorgelegt, und so dauerte es nur wenige Augenblicke, bis das Schloss mit einem Dietrich geöffnet war.
    Alles, was es über das Haus zu wissen gab, vom Lageplan über die Einrichtung bis hin zu den Gewohnheiten der Dienerschaft, war dem Eindringling bestens bekannt. Die Tür öffnete sich auf einen schmalen Flur mit der Dienstbotentreppe auf der einen und den Eingängen zu den Vorratskammern auf der anderen Seite. Er hörte gedämpfte Stimmen aus der Küche und stahl sich rasch durch die mit einem Vorhang verhüllte Tür am Ende des Gangs in das eigentliche Foyer des Hauses.
    Die Wandlampen und der Kronleuchter brannten und warfen ihr Licht auf den Haupteingang, eine von Sprossenfenstern umrahmte, reich geschnitzte Doppeltür, und auf eine prachtvolle Flügeltreppe, die hoch in die privaten Zimmer und die Gesellschaftsräume führte. Er stieg den rechten Flügel hinauf, schritt lautlos durch die mit Teppichen belegte Galerie im ersten Stock und hielt vor einer Tür, die einen Spalt offen stand.
    Das Zimmer war ihm aus langer Beobachtung vertraut. Es war dunkel, doch ein Lichtstrahl aus dem Korridor, der Bücherschränke und einen wunderschön verzierten Marmorkamin
zeigte, spiegelte sich im Rahmen des Aquarells und auf der Büste des Bildhauers Bargentere. Auf der anderen Seite, gegenüber dem großen Schreibtisch aus golden marmoriertem Zitronenholz hing Emile Avennes Gemälde Der Schreiber , das einen beträchtlichen Teil der Wand über der Täfelung einnahm. Schnell durchquerte er das Zimmer, trat an den Schreibtisch und machte sich daran, Schubladen zu öffnen. Als er die mit Count Montesqs Korrespondenz gefunden hatte, holte er ein Bündel Briefe aus der Innentasche und legte es hinein, bevor er die Schublade wieder schloss.
    Plötzlich stockte er. Draußen auf der Treppe hatte er verstohlene Schritte gehört. Ungerührt wechselte er zur anderen Seite des Schreibtischs und zog eine weitere Lade auf, um darin herumzustöbern.
    In dieser Position erfasste ihn das Licht, als die Bibliothekstür aufgestoßen wurde. Zwei Männer standen auf der Schwelle, und eine Stimme befahl: »Keine Bewegung.«
    Er verharrte reglos, weil er wusste, dass mindestens eine Waffe auf ihn gerichtet war. Eine Gestalt trat ein und fachte die Gaslampe an der Wand an. Das Licht fiel auf einen kräftig gebauten Mann mit groben Zügen, der mit einer Pistole auf ihn zielte. Count Montesq stellte die Flamme ein und wandte sich ohne jede Hast einem Tisch zu, um dort eine Kerzenlampe anzuzünden. »Leichtfertig von Ihnen, hier zu erscheinen.« Seine Stimme war voll und warm, und auf seinen Lippen lag ein leises Lächeln.
    »Keineswegs«, antwortete der Mann, den er als Nicholas Valiarde kannte.
    Als die Lampe brannte, trat Montesq zurück und ließ sich von seinem Helfer die Waffe aushändigen. Dann schickte er
den Mann hinaus und schloss hinter ihm die Tür. »Ich hatte Sie schon für tot gehalten, nachdem Sie verschwunden waren.«
    »Was soll dieses Getue?« Nicholas schien nicht im Geringsten betroffen darüber, dass er ertappt worden war. »Rahene Fallier hat Ihnen doch sicher erzählt, dass Inspektor Ronsarde mich aus seinen Klauen befreit und die Gelegenheit genutzt hat, Captain Giardes Unterstützung zu gewinnen.«
    Montesq verengte die Augen zu Schlitzen. »Sie wissen also

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