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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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der nun zwei schnelle Schritte auf ihn zu machte!
    Nathan schwenkte seine Armbrust von einer Seite zur anderen. Sollte er auf den Knecht schießen und sich damit auf Gedeih und Verderb dem Leutnant ausliefern? Oder lieber den Leutnant erledigen und in Kauf nehmen, dass es für Grinser dann möglicherweise zu spät war? In Gedanken zeigte er ihm, was er vorhatte, und fragte eindringlich: Reicht deine Kraft dazu aus?
    Ja, erwiderte Grinser – und handelte prompt!
    Er machte einen Satz auf den Felsblock, auf dessen unebene Spitze zu. Noch während Grinser sich in der Luft befand, holte der Knecht mit seinem Kampfhandschuh aus. Doch Nathan hatte seinen Bolzen bereits abgefeuert. Er zischte dicht an dem Leutnant vorüber, erwischte den Knecht an der Schulter und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Als die leere Armbrust in Nathans Händen vibrierte, lachte ihm der Leutnant laut ins Gesicht und präsentierte ihm seine weit aufgerissenen Kiefer. Er streckte die Hand aus, um den Necroscopen an der Kehle zu packen, und holte mit seinem Kampfhandschuh zum tödlichen Schlag aus.
    Doch Nathan kam ihm zuvor. Jetzt! , erscholl sein Gedanke.
    Der Bolzen in der Schulter des Knechts explodierte, und dessen schmerzerfülltes Wimmern verstummte. Eine blutrote Fontäne schoss in die Luft. Grinser setzte zu einem weiteren Sprung an und prallte frontal gegen Nathan und den Leutnant, sodass alle drei ineinander verkeilt in den Abgrund stürzten. Dem Leutnant blieb keine Zeit, seinen Hieb zu Ende zu führen. Die scharlachroten Augen traten ihm aus den Höhlen, und er streckte die behandschuhte Hand nach der Felswand aus. Einen kurzen Moment lang gelang es ihm, sich daran festzuhalten, doch dann rutschte er ab. Nathan und der Wolf waren bereits tiefer gestürzt, und ein Möbiustor tat sich vor ihnen auf.
    Noch ehe es wieder zusammensank, vernahmen sie hinter sich den allmählich verhallenden Entsetzensschrei des Leutnants ...
    ... Wie konnte das passieren?, wollte Nathan wutentbrannt wissen.
    Ich habe meine eigenen Ratschläge nicht befolgt, antwortete Grinser. Dir riet ich, dich zurückzuhalten, und wagte mich selbst zu weit vor! Drei graue Brüder befanden sich bei mir, aber als die Vampire auftauchten, spielte ich den Lockvogel und sonderte mich von den anderen ab. Ich versuchte für morgen früh einige ihrer Verstecke für dich auszuspähen. Die beiden folgten mir; für sie war ich ja nur ein Wolf, und wollten mich fangen. Der Leutnant landete einen Glückstreffer mit seiner gewappneten Hand. Als ich schließlich nicht mehr konnte, rief ich um Hilfe, und du hast mich gehört!
    Nein, entgegnete Nathan, nicht ich, jemand anders! Und du hattest ein Riesenglück, denn sie hatte auch früher schon mit Wölfen zu tun!
    Grinser erwiderte nichts darauf. Seine einzige Antwort bestand in ehrfurchtsvollem Schweigen, als er das Möbiuskontinuum wahrnahm. Nathan hielt den gewaltigen Wolf fest umschlungen, und das riesige Tier jaulte und winselte in seinen Armen, bis es schließlich hervorstieß:
    Onkel ... die Wege!
    Was?
    Ich spüre sie ... genau hier! Überall, wo ich jemals gewesen bin ... jeden Moment, den ich bisher gelebt habe, und jeden, der mir noch bevorsteht! Wege, ja! Dieser Ort ist ... das Überall! Die Welt meines Vaters und deine und noch viel mehr! Sie sind hier; und außerdem auch Kräfte, die dem Mond widerstehen, die zwischen den Sternen selbst geboren wurden! WEGE!
    Nathan hätte gern noch mehr erfahren, doch im Augenblick hatten sie dazu keine Zeit.
    Er kehrte ins Lager zurück, trat aus dem Möbiuskontinuum und setzte Grinser erst einmal auf dem Boden ab. »Kümmert euch um ihn«, sagte er zu Zek und Misha, die besorgt näher kamen. »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    Lardis und seine Männer, darunter Trask, Chung, Carling, Andrei und Kirk, waren bereit. »Im Pass gibt es Ärger«, erklärte Nathan ihnen atemlos, während er seine Armbrust nachlud. »Menschen gegen Ungeheuer! Aber seid vorsichtig, wir könnten es mit beiden Seiten zu tun bekommen! Ihr dürft nicht vergessen, dass es sich um Tzonovs Männer handelt.«
    Er brachte sie an den Pass, in den von Süden her allmählich das Licht des anbrechenden Tages sickerte. An seinem südlichen Ende, wo er in die Sonnseite mündete, gab es keinerlei Anzeichen für Probleme. Nathan unternahm einen weiteren Sprung, tiefer in das Dunkel hinein, und als sein Trupp wieder auftauchte ...
    ... umgab sie der durchdringende Geruch nach Pulver. Weißer Dampf hing in Schwaden in

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