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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hat er keine Ahnung, was so ein Biss bedeutet? Nein, natürlich nicht, denn sonst wüsste es Trask ja.«
    Lardis nickte. »Er hat keine Ahnung, der arme Kerl! Aber außerdem ist er auch ziemlich kräftig, sonst hätte ihn dieser Biss außer Gefecht gesetzt. Es ist das schlimmstmögliche Zusammentreffen: eine starke Konstitution plus der Biss eines Vampirs. Er wäre eine ungeheure Bedrohung!«
    »Dann gib mir Bescheid, wenn du so weit bist. Dann werde ich Trask von ihm weglotsen.«
    Lardis nickte erneut.
    Unterdessen stellte Trask seine Fragen. »Wo ist Paxton jetzt?«
    »Tot«, sagte der CMI-Agent. »Ich weiß nicht, was er vorhatte, aber kaum war der Kampf ausgebrochen, ging er auf die Anführerin jener grässlichen Frauen los. Er und Bruno Krasin, Tzonovs Stellvertreter. Sie verfolgten sie bis in eine Höhle da hinten. Ich hörte ein paar Detonationen – Handgranaten, nehme ich an –, dann stürzte die Höhle über ihnen ein. Niemand kann das überlebt haben.«
    »Sie hatten Glück!«, nickte Trask. Doch nun fiel ihm endlich auf, dass der Mann sich unablässig den Hals rieb, und er sah auch die hässlichen Löcher dort. Vielleicht ... hatte er doch nicht so viel Glück gehabt. Ganz langsam stand Trask auf und bewegte sich von dem Mann weg. Lardis warf Nathan einen Blick zu.
    »Ben«, rief dieser, »kann ich dich mal einen Moment sprechen?«
    Trask trat zu ihm, und Nathan nahm ihn beiseite. Doch ehe er etwas zu sagen vermochte, begann Trask: »Dieser Mann! Ich glaube ...«
    »... Ich weiß «, unterbrach Nathan ihn und ergriff seinen Arm.
    Hinter ihnen war ein hackendes Geräusch zu hören wie von einem Metzgermesser, das auf ein Stück Fleisch klatscht, und ein kurzer gurgelnder Schrei.
    Danach herrschte Stille ...
    Als Geoffrey Paxton allmählich wieder zu sich kam, betrachtete er die Bilder, die an ihm vorübertrieben, Erinnerungsfetzen, Bruchstücke dessen, was geschehen war und letztlich zu seiner jetzigen Lage geführt hatte. Er verspürte ein merkwürdiges Drängen, allerdings ohne zu wissen, was es zu bedeuten hatte. Obwohl die dunkle, drückende Bewusstlosigkeit von ihm wich, war er noch nicht völlig da und nahm alles nur verschwommen wahr. Dennoch drängte ihn irgendetwas dazu, endlich wach zu werden, an die Oberfläche seines Bewusstseins vorzustoßen wie ein Taucher, dem langsam die Luft ausgeht. Und in der Tat wurde sie langsam knapp; seine Tage als rein menschliches Wesen waren gezählt.
    Und so lag er inmitten der Felstrümmer, in Staub und Schutt im rückwärtigen Teil der Höhle, und sah im Traum seine Vergangenheit oder doch zumindest Teile davon an sich vorüberziehen:
    Seine Kindheit, während der ihm seine sich stetig entwickelnden telepathischen Fähigkeiten und zunehmend auch die Heuchelei, die ihn umgab, bewusst geworden waren. Damals konnte er nicht begreifen, dass es nie darum ging, was jemand dachte, sondern bloß um das, was gesagt und getan wurde. Allmählich hatte er sich immer mehr von den Menschen zurückgezogen und interessierte sich für niemanden mehr, nur noch für sich selbst. Er war zum Eigenbrötler geworden. Aber da er um sein Talent wusste, hatte er nach einem Königsweg zur Macht gesucht. Er hatte sich dem E-Dezernat angeschlossen, bis sie ihn schließlich, gleich nach der Sache mit dem Necroscopen Harry Keogh, rausgeworfen hatten.
    Paxtons Rolle in dieser Auseinandersetzung hatte darin bestanden, seine telepathischen Fähigkeiten den beängstigenden übersinnlichen Kräften des Necroscopen entgegenzusetzen. Dabei hatte er nie die geringste Chance gegen ihn gehabt! Und hinterher war ihm klar gewesen, dass er eben einer solchen MACHT, wie er sie suchte, von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte, einer MACHT, größer, als er jemals zu träumen gewagt hätte. Von da an gierte er nach ebenjener MACHT. Doch wie sie erlangen? Der Necroscope hatte ihn seiner telepathischen Fähigkeiten beraubt oder diese vielmehr ausgeschaltet.
    Der Necroscope: Mensch, Monster, Vampir ... und dennoch (zumindest in Geoffrey Paxtons Augen) ein Schwächling, weil er es seinen Gegnern nämlich gestattet hatte, ihn aus dieser seiner eigenen Welt zu verbannen – oder doch aus einer Welt, die er zu der seinen hätte machen können. Wäre Paxton an seiner Stelle gewesen, hätte er sich niemals vertreiben lassen. Mittlerweile wäre er der Herr dieser Welt.
    Er!
    Ganz allmählich war der Plan in ihm gereift, und schließlich hatte sich die Gelegenheit ergeben, auf die er immer gewartet hatte

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