Nelson DeMille
meines Vaters, und ich bring eure Kids um. Sie kommen nicht davon, wenn ihr zu den Bullen geht. Verstanden?«
Ich nickte.
»Okay. Du kennst also die Regeln. Niemand muss sterben. Du musst bloß mit dem hier leben, und jedes Mal, wenn du mit deiner Frau fickst, könnt ihr beide an mich denken. Richtig?«
Ich nickte wieder.
»Gut. Und dir kann's sowieso egal sein. Mein Vater hat mit ihr getickt, ich werde mit ihr ficken, und vielleicht lassen wir Tony später auch noch mit ihr ficken. Richtig?« Er schaute mich an. »Ich hör nicht viel aus deinem Klugscheißermaul, Anwalt.«
Er zog das Klebeband von Susans Mund. »Was hast du zu sagen, Miststück?« Schluchzend holte sie tief Luft und sagte: »Bitte. Machen Sie einfach, was Sie wollen, und lassen Sie uns in Ruhe.«
Er lachte. »Yeah. Klar mach ich, was ich will.«
Er warf seine Zigarette auf den Teppich und drückte sie mit dem Absatz aus. »Warum hast du mein Bild zerschlitzt, John?«, fragte er mich.
Ich schwieg, und er sagte zu Susan: »Ich habe das Bild gemocht, und dein Mann hat's zur Sau gemacht. Folglich wirst du mir ein anderes malen. Und wenn du fertig bist, wirst du und John zu meinem Haus kommen und es mir und Megan überreichen. Richtig?«
Susan nickte. »In Ordnung.«
Er lächelte, dann schaute er mich an. »Okay, John? Und du sitzt da, genau wie vor zehn Jahren, als du gewusst hast, dass mein Vater mit deiner Frau fickt, bloß dass es diesmal ich bin, der mit deiner Frau fickt. Und du wirst nicht das Geringste dazu sagen.«
Ich nickte. Es könnte sein, dachte ich, dass wir hier lebend rauskommen, und wenn ich jemals nahe genug an Anthony rankomme, um mit ihm Kaffee zu trinken, werde ich ihm ein Messer ins Herz stoßen.
Er sagte: »Und ihr beide werdet nett zu meiner Frau sein, eine Flasche Wein mitbringen und sagen: >Das ist ein sehr schönes Haus, Mrs Bellarosa<, und: >Danke, dass Sie uns eingeladen haben, Mrs Bellarosa<.«
Das also waren Anthonys Rachephantasien, über die er offensichtlich lange nachgedacht hatte, und jetzt wollte er sie auskosten, uns verhöhnen, demütigen und alles tun, was er konnte, um dafür zu sorgen, dass uns das noch lange, nachdem er aus der Tür gegangen war, in Erinnerung blieb.
Und dann dachte ich an das andere Bild in seinem Herrenzimmer - Der Raub der Sabinerinnen. Und jetzt begriff ich - war es mir nicht schon immer klar gewesen? -, warum es dort hing und warum Susans Gemälde ebenfalls in seinem Zimmer war.
Außerdem wurde mir klar, dass sich dieser Mistkerl seiner Sache so sicher war, dass er dachte, er könnte Susan schänden und jedes Mal feixen, wenn er uns sah. Und ich wollte nicht, dass er etwas anderes dachte. Ich sagte: »Tun Sie ihr nur nicht weh. «
Er grinste mich an. »Ich werde ihr was Gutes tun«, sagte er. »Genau wie mein Vater.«
Susan sagte zu ihm: »Bitte. Tun Sie es und gehen Sie. Wir werden nichts sagen.« »Ganz recht, ihr werdet schweigen.«
Ich sah, wie Anthony einen Blick auf seine Uhr warf, und fragte mich, ob er einen Zeitplan hatte oder darauf wartete, dass Tony zurückkehrte.
Er zündete sich eine weitere Zigarette an. »Wenn ich mit deiner Frau fertig bin, hol ich Tony, und wenn er kommt, fängt der Spaß erst richtig an.« Ich antwortete nicht.
»Yeah. Das wird 'ne sehr lange Nacht werden. Aber es ist besser, als tot zu sein.« Er schaute zu Susan und sagte: »Okay, Süße. Du hast lange genug gewartet. Freust du dich drauf?«
Susan reagierte nicht.
»Komm schon, sag mir, dass du dich drauf freust.« »Ich freue mich darauf.«
Er lachte, ging zu Susans Kommode und nahm die Kamera, die sie dort zum Einpacken hingelegt hatte.
Er drückte seine Zigarette auf der Kommode aus, dann untersuchte er die Kamera. Er schoss drei Bilder von Susan auf dem Bett, dann eines von mir. Anschließend warf er die Kamera aufs Bett und sagte: »Okay, wir brauchen den Film heute Nacht auf, wenn Tony kommt. Hey, ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich den Film behalte? Ich schick euch Abzüge.« Er schaute zu mir. »Falls du überlebst. Und das hängt davon ab, wie gut sie zu mir ist. Und ich will, dass ihr beide morgen in der Maschine sitzt. Verstanden? Ich will, dass ihr abzischt. Nach heute Nacht braucht ihr 'nen schönen Urlaub.« Er schnallte seinen Waffengurt ab und warf ihn auf die Kommode. Dann kickte er seine Schuhe weg, zog sich aus und warf seine Kleidung auf den Boden.
Als er zum Bett ging, sah ich, dass er erregt war. Er sagte zu Susan: »Wie sieht's aus, Süße? Meinst du,
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