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Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Fahrerkabine fährt langsam herab. »Wir sind in fünf Minuten da«, erklärt Charlie, der Chauffeur, und lässt die Scheibe auf mein Nicken hin wieder hochfahren.
    »Sarah!« Behutsam streiche ich über ihre Wange.
    »Hmmm …« Sie räkelt sich auf meinem Schoß, setzt sich langsam auf und reibt nun doch kurz über ihre Augen.
    »Danke!«, ist das erste verständliche Wort, das sie hervorbringt. »Das tat gut. Und war wirklich sehr, sehr süß von dir. Mich so zu halten, meine ich. Das war schön.« Sie sieht mich an. Auch als ich mich abwende und die Jacke zurück an ihren Haken hänge, spüre ich ihren Blick noch auf mir. Ihre Stirn liegt in tiefen Falten; Sarah grübelt.
    »Ben?«, fragt sie schließlich. »Hm?«
    Ihr Mund öffnet sich ein paarmal und schließt sich wieder, ohne dass sie etwas gesagt hat. Sprachlosigkeit ist sonst nicht gerade typisch bei Sarah, was mich umso skeptischer macht.
    »Was denn, raus damit!«, fordere ich.
    Sie lacht und zuckt mit den Schultern. »Wie soll ich dich das jetzt fragen? Also, mir ist gerade ein Gedanke gekommen. Du musst nicht antworten, wenn dir das zu privat ist, aber … ich finde es irgendwie eigenartig, du bist attraktiv, talentiert, erfolgreich und verdammt gut erzogen. Warum, um alles in der Welt, hat ein Mann wie du eigentlich keine Freundin?«
    »
Das
willst du jetzt beantwortet haben?«, frage ich halb geschockt, halb amüsiert. Der Wagen kommt zum Stillstand. Wir sind da.
    Sarah beißt sich auf die Unterlippe, offensichtlich verlegen … und nickt. Ich drücke auf einen Knopf in der Tür. Wieder ertönt das Surren, und die Scheibe fährt herunter. »Wie viel Zeit bleibt uns bis zum Interview?«, frage ich Charlie.
    »Zwanzig Minuten, Mister Todd.«
    »Danke!« Erneutes Surren. Noch ehe ich beginnen kann, winkt Sarah ab. »Weißt du, es ist eigentlich albern, aber ich habe mich gefragt, ob du vielleicht auch …« Sie lässt den Satz unvollendet und sieht mich mit großen Augen erwartungsvoll an.
    Ich verstehe nicht. Nicht direkt zumindest. Einige Sekunden später macht es mit einem Mal
›klick‹
, und meine Augen weiten sich im Schock. »Du denkst, ich bin schwul?«
    Als ihre Antwort ausbleibt, schüttele ich den Kopf. Damit aufzuhören, ist nicht so leicht. Nicht bei diesem Fehlschluss. »Nein, Sarah, bin ich nicht. Definitiv nicht. Ich habe nichts gegen Schwule. Randy ist mein bester Freund, aber
ich
… ähm, … mag Frauen.« Und da ist sie wieder, die altbekannte Hitze, die durch meine Adern fließt und mein Blut in einen Lavastrom verwandelt.
    Sarahs Lächeln wirkt erleichtert. Oder bilde ich mir das nur ein? »Entschuldige. Nur … weißt du … eine Freundin hat mal zu mir gesagt: ›Wenn du einen Mann triffst, der kultiviert ist, höflich und charmant und dabei noch toll aussieht, dann vergiss es am besten sofort, er liebt seinen Freund.‹ Das fiel mir gerade ein.«
    Ich versuche, das Zucken meiner Mundwinkel zu unterbinden, doch das Grinsen dehnt sich unaufhaltsam über mein Gesicht aus. »Du findest, ich sehe
toll
aus, Sarah Pace?«, frage ich mit einem Lachen, das mit Sicherheit schelmisch rüberkommt. Hey,
einmal
derjenige zu sein, der sich nicht um Kopf und Kragen redet, muss ausgekostet werden.
    Empört schlägt sie mit ihrem Schuh auf meinen Oberschenkel. »Steig aus! Sofort! Dieses Gespräch hat nie stattgefunden.«
    Ich grinse weiter in mich hinein, löse meinen Anschnallgurt und mache Anstalten, ihrem Befehl zu folgen, doch Sarah zupft an dem Ärmel meines Hemdes und zieht mich noch einmal zurück. Als ich sie ansehe, ist ihr Blick liebevoller als jemals zuvor. »Das Mädchen, das dich einmal bekommt, kann sich sehr glücklich schätzen, Ben Todd«, sagt sie leise und streicht mir sanft über die Wange, bevor sie sich umdreht und aus dem Wagen steigt. 
    ***
    »Wo verbringst du den Abend, Schutzengel?«
    Johns Bass-Stimme erklingt so unverhofft hinter mir, dass ich zusammenfahre. Ich ziehe die Tür meiner Garderobe hinter Maggie ins Schloss und wende mich dem riesigen Mann zu.
    »Keine Ahnung. Ich schätze, zu Hause.«
    »Allein?«, fragt Maggie mit unverhohlener Neugier.
    »Mit Jack!«, erwidere ich bestimmt.
    Sie grinst.
    John zuckt mit den Schultern. »Also, wenn du Lust hast, mit uns zu feiern, wir treffen uns um elf Uhr im
›Pure‹

    Ich sage weder zu noch ab. Murmele etwas Unverbindliches und drücke Mag zum Abschied an mich. Als ich auf den Ausgang zusteuere, ertönt ein unverkennbares Klackern hinter mir.
    »Hey, Ben, warte

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