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Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Neobooks - Das Leben in meinem Sinn

Titel: Neobooks - Das Leben in meinem Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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damit durch bist, in Ordnung?«
    Sarah nickt, ihre Augen strahlen vor Begeisterung. »Ja, das musst du auf jeden Fall!«
    Diese Idee, dass wir ab jetzt öfter so lesen könnten, gefällt mir. Sie löst irgendetwas in mir aus, das meine Brust zum Schwellen und mich zum Schmunzeln bringt. Dennoch ist es ehrlich gesagt nicht das Buch, das mich momentan am meisten interessiert, so interessant es auch sein mag. »… Und, geht es dir gut? Ich meine … nach …«
    »… letzter Nacht?«, beendet Sarah meinen Satz. »Es geht mir gut, ja.« Langsam lässt sie das aufgeschlagene Buch sinken und beobachtet, wie ich von einem Bein auf das andere trete, die Hände tief in meinen Hosentaschen. »Das ist unfassbar!«, wispert sie nach einer Weile. »Wie kannst du nur jetzt wieder so schüchtern sein – nach all den Dingen, die du noch vor wenigen Stunden mit mir angestellt hast?«
    Ihr Statement hilft nicht gerade; nun glühen meine Ohren erst recht. Sarah atmet tief durch. »Es stimmt, Ben. Es geht mir gut. Außer, dass ich mich in einer Ecke meines Herzens schrecklich fühle, weil ich das Gefühl nicht loswerde, meine Tochter zu hintergehen. Ich meine, mein Entschluss, Daniel zu verlassen, steht fest. Ich sehe keine Möglichkeit und vor allem keinen Sinn darin, diese Beziehung fortzuführen. Also sollte ich es ihr mitteilen, oder?« Sie lässt mir keine Zeit zu reagieren. »Aber ich kann es einfach nicht. Ich will ihr nicht weh tun, Ben.«
    Ich presse meine Lippen zusammen und nicke. Wirklich, ich verstehe ihr Dilemma. Sarah blickt eine Weile ins Leere, dann schüttelt sie den Kopf. »Heute Abend werde ich mit ihr reden. Wenn ich sie ins Bett bringe, muss ich es ihr sagen«, beschließt sie und sieht mich dann wieder an. »Daniel hat heute bestimmt schon dreißig Mal angerufen. Ich bin nicht drangegangen, um gar nicht erst in die Versuchung zu kommen, mich am Telefon mit ihm zu streiten. Nicht, wenn Josie mich vielleicht hören könnte. Irgendwann habe ich das Handy ausgeschaltet.«
    Als hätten ihre Worte sie an etwas erinnert, zückt sie das kleine Gerät nun und drückt darauf herum.
    »Und was tust du nun?«
    »Ich sehe nur nach, ob noch jemand angerufen hat.«
    »Und?«
    »Hm, ein paar Anrufe von Rick, einer von Holly, aber sonst … nein, Daniel hat sich nicht mehr gemeldet.«
    Sie legt das Handy neben sich auf die Hängematte und sieht mich eine Weile lang an, bis ihre nachdenkliche Miene plötzlich von einem dieser schelmischen Blicke abgelöst wird, die mich jedes Mal wieder aus der Fassung bringen.
    »Heute Abend, bei dir oder bei mir?«, fragt sie.
    Ich halte ihrem kessen Lächeln nicht lange stand und senke meinen Blick auf ihre Füße, denen ich ein verschämtes Grinsen schenke.
    Oh, diese Frau
. Sie weiß genau, was sie mit mir anstellt, und reizt die Situation genüsslich bis zum Limit aus. Mit ihren Zehen streift sie nun an den Innenseiten meiner Oberschenkel entlang. Ich muss mich verdammt zusammenreißen, um meine Antwort noch einigermaßen klar über die Lippen zu bringen.
    »Komm doch zu mir, wenn du bei Josie warst. Dann können wir in Ruhe … reden.«
    Sarah lacht auf. »So,
reden
willst du, hm?« Sie sieht mir fest ins Gesicht, während ihre Zehen noch ein wenig höher fahren und mit sanftem Druck über meinen Schritt gleiten. Meine Augenlider flattern, bevor ich sie für einen Moment schließe und mich in ihre Berührung lehne.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir das glauben soll!«, erklärt Sarah mit aufgesetzter Unschuldsmiene. Ich schlucke … und schüttele den Kopf. »Nein, ich mir auch nicht.«
    In diesem Moment ertönt das Klingeln ihres Handys wieder.
    Sarah entzieht mir ihren Fuß, ergreift erneut den kleinen Apparat und starrt sekundenlang auf das Display. »Diese Nummer kenne ich nicht«, erklärt sie schließlich.
    »Willst du den Anruf annehmen?«
    Sie sieht mich an, ihre Augen verengen sich in offensichtlicher Unentschlossenheit, doch schließlich, erst beim vierten Klingeln, nickt sie.
    »Dann gib es mir«, schlage ich vor und strecke ihr meine Hand entgegen. Sie reicht mir ihr Handy. Unsere Blicke verschmelzen … und so halte ich ihren noch immer, als ich mich melde.
    »Ja, hallo.«
    »Hallo, hier spricht das Kindred Hospital. Sir, bin ich richtig verbunden mit dem Anschluss von Miss Pace.«
    »Ja, das sind Sie.«
    »Ähm, ich müsste Miss Pace dringend sprechen, wenn das möglich ist. Bitte!«
    Etwas in dem Tonfall der jungen Frau lässt mich aufhorchen. Sie klingt nervös, aber

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