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NEON - Unnützes Wissen 01

NEON - Unnützes Wissen 01

Titel: NEON - Unnützes Wissen 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vorwort
    Ein ganz normaler Tag im Zeitalter der Informationsüberflutung: Nach dem Aufstehen erfährt man von einem sogenannten Freund in einem sogenannten sozialen Netzwerk, dass seine Beziehung einen komplizierten Status erreicht habe. Auf »Spiegel Online« liest man dann, dass im Jahr 2009 jede fünfte Familie alleinerziehend war, 1996 galt das bloß für jede siebte.
    Die Mutter ruft an. Ob man schon gehört habe, dass der Alex, der Sohn von den Hubers, jetzt den Elektrobetrieb der Eltern übernommen habe. Ach, außerdem solle man aufpassen, das Leitungswasser in der Stadt, in der man wohnt, sei besonders verunreinigt. Hat sie irgendwo aufgeschnappt.
    Beim Mittagessen mit den Kollegen: Nein, sagt einer, das frühe Tor gestern Abend beim Bundesliga-Topspiel sei nicht ansatzweise eines der schnellsten aller Zeiten gewesen. Der englische Amateurkicker Marc Burrow, für Cowes Sports Reserves oder so ähnlich aktiv, sei der Rekordhalter, der habe nach nur 2,5 Sekunden Spielzeit getroffen.
    Noch mit vollem Magen erfährt man dann in einem Blog, dass Angelina Jolie mit ziemlicher Sicherheit doch irgendwelche Schönheitsoperationen an sich hat vornehmen lassen.
    Die Milch sei so billig wie nie, erzählt die Kassiererin im Supermarkt am Nachmittag, doch bei den Bauern kämen pro Kilogramm Milch nur noch etwa 27 Cent an. Verrückt, sagt sie.
    Nachdem man am Abend erschöpft auf dem Sofa von einem engagierten Hobbykoch gelernt hat, dass man für eine geeiste Gurkensuppe für fünf Personen etwa drei Gurken benötigt, will man die Freundin anrufen und fragen, ob es etwas Neues gibt, bemerkt aber, dass das Handy noch im Büro liegt, und scheitert daran, die Nummer ohne Adressbuch zu wählen. Man kann sie sich nach drei Jahren noch immer nicht merken. Die letzte Nummer, die im Hirn gespeichert ist, ist die des Festnetzanschlusses der Eltern – vier-sieben-drei-acht-neun-eins – so lautet sie noch heute, und so lautete sie bereits in der Kindheit.
    Damals, als die eigene Festplatte noch ziemlich leer war.
    Wenn wir uns vor geistigem Input aber ohnehin kaum retten können, warum sind dann allein auf Facebook unter facebook.com/unnuetzeswissen schon weit über 200   000 Menschen Fan der seit nunmehr über sieben Jahren heiß geliebten Rubrik »Unnützes Wissen« aus dem NEON Magazin – und warten jeden Tag ganz ungeduldig auf neue skurrile, verblüffende, amüsante Fakten? Oder warum vertreiben sich täglich Tausende Fans unter neon.de/unnuetzes_wissen die Zeit mit einem unterhaltsamen, aber ansonsten völlig unnützen Quiz?
    Natürlich: Weil das »Unnütze Wissen« Spaß macht. Ablenkt. Weil es uns versorgt mit Gesprächsstoff für Partys, romantische Dates, Arbeitsbesprechungen, Uni-Vorlesungen, lange Zugfahrten. Weil man damit angeben kann, Dinge zu wissen, die man eigentlich nicht wissen müsste.
    Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund: Das »Unnütze Wissen« ist in diesen Zeiten auch ein Filter.
    Zugegeben: Man muss sich wirklich nicht merken, was die NEON-Redaktion so alles recherchiert, zufällig findet oder selbst erzählt bekommt. Aber wenn man für Zusatzinformationen und Detailwissen noch ein bisschen Platz hat in seinem Gehirn, das übrigens etwa 2 Petabyte (zwei Millionen Gigabyte) an Daten in chemischer Form in den Synapsen aufnehmen kann, dann sollte man sich an das »Unnütze Wissen« halten, denn, was hier nicht drinsteht, kann man tatsächlich getrost vergessen. Die NEON-Fakten-Sammlung ist sozusagen ein Best of all der neuen Informationen, die weltweit in jeder Sekunde generiert werden. Und diese Zusammenstellung erzählt mehr über die Welt, in der wir leben, als man zunächst denken könnte.
    Nehmen wir nur zwei Punkte aus diesem Buch: »Das Durchschnittsalter in Uganda beträgt fünfzehn Jahre.« Und: »Jede Woche steigt das Durchschnittsalter der Menschen in Westeuropa um zwei Tage.«
    Für sich genommen zwei interessante, bemerkenswerte Fakten. Zusammen erzählen sie plötzlich eine Geschichte: Von der Ungleichheit der Lebensumstände zwischen den Kontinenten. Von einem vom brutalen Bürgerkrieg gezeichneten Land. Vom demografischen Wandel bei uns. Und von der Verzweiflung, die viele Menschen jedes Jahr dazu bewegt, die lebensgefährliche Reise ins gelobte Europa anzutreten.
    Ein weiteres Beispiel, ein bisschen banaler, wieder zwei Punkte aus diesem Buch. Der eine: »Männliche Schimpansen teilen ihr Futter gegen Sex mit weiblichen Schimpansen.« Der andere: »Affen sind bereit, für den

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