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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nützlich für uns .«
    Ich verfolgte, wie langsam die
Schuppen auf seine Schultern rieselten, und wandte mich dann wieder meinem
Whisky zu.
    »Eine faszinierende Theorie,
die Sie mir da am Telefon entwickelt haben«, fuhr LaBlanche leise fort. »Falls
Briggs nie existiert hat, muß ihn jemand erfunden haben. Und zwar entweder Ed
Carlin oder ich selbst. Ich war es nicht, das weiß ich .«
    »Das ist komisch«, bemerkte
ich. »Ed Carlin behauptet nämlich genau dasselbe .«
    LaBlanche verzog mißbilligend
die Lippen. »Sie haben ihm dieselbe Geschichte wie mir erzählt ?«
    »Ich hielt das nur für fair«,
erwiderte ich in meinem aufrichtigsten Tonfall. »Schließlich schulde ich weder
ihm noch Ihnen etwas .«
    »Und Sie haben ihn auch über
Ihr Treffen heute abend hier mit Briggs informiert ?«
    »Ich bin allgemein wegen meiner
Offenheit bekannt .«
    Hank Newson stieß geräuschvoll
die Luft aus. »Du brauchst nur ein Wort zu sagen, Danny, und ich sorge dafür,
daß ihm Hören und Sehen vergeht !«
    »Sie sind ein Masochist, Hank«,
sagte ich.
    Chuck kam mit schlenkernden
Armen auf unseren Tisch zu. Die niedrige Stirn hatte er angestrengt gekraust.
    »Hey, Boyd«, sagte er. »Ich
habe eine Nachricht für Sie .«
    »Wo sonst wird einem außer
Striptease auch noch Philosophie geboten ?« überlegte
ich laut.
    »Von einem Briggs«, fuhr Chuck
entschlossen fort. »Er meint, es wäre hier zu viel Betrieb, um sich mit Ihnen
zu treffen. Deshalb sollen Sie zu ihm auf sein Boot kommen. Es hat am Ende des
Kais festgelegt und heißt Mandalay, sagt
er .«
    »Vielen Dank.«
    »Ich denke, wir werden Sie
begleiten«, sagte LaBlanche gedämpft. »Obwohl mir das ziemlich nach einem
faulen Trick riecht«, fügte er hinzu.
    »Ich werde mit jeder Situation
fertig«, meinte Newson zuversichtlich. »Nachdem wir schon so weit gekommen
sind, Danny, wäre es doch eine Schande, wenn wir jetzt den Schwanz einziehen,
findest du nicht auch ?«
    »Natürlich hast du recht«,
nickte LaBlanche. »Wir kommen mit, Boyd .«
    Wir verließen das Rip -Off und schlenderten den Kai
entlang. Am Himmel glänzte ein Halbmond, und eine sanfte Brise wehte vom Wasser
her. Alle Boote, die am Kai vertäut lagen, waren Freizeitkähne, registrierte
ich. Die Touristen mußten die Fischer in Santo Bahia schon vor längerer Zeit
ausgekauft haben.
    Wie Chuck mir gesagt hatte, war
die Mandalay ganz am Ende
des Kais festgemacht. Eine Zwölf-Meter-Yacht, die so nagelneu wirkte, als habe
sie noch keine Fahrt als höchstens bis zur anderen Seite der Kais gemacht. Ich
ging voran an Bord und gleich weiter in die Kabine hinab. Es brannte Licht, und
die Klimaanlage summte leise als Geräuschkulisse. Auch Besuch war bereits da.
Ed Carlin und O’Neil saßen kerzengerade auf ihren Stühlen und blickten uns
gespannt entgegen.
    »Dieser Briggs«, meinte
LaBlanche, »scheint ein Freund von Partys zu sein. Wann hast du deine Einladung
bekommen, Ed ?«
    »Jemand hat uns angerufen«,
erwiderte Carlin, »und uns aufgefordert, ihn auf diesem Boot hier zu besuchen.
Er behauptete, sein Name sei Briggs . War es bei dir
genauso ?«
    »Wir dachten, er wolle sich mit
Boyd im Rip -Off treffen«, erklärte LaBlanche . »Deshalb fuhren wir auch hin. Aber dann kam ein
Mann und brachte Boyd eine Nachricht, er solle zu Briggs hierher auf das Boot
kommen. Also haben wir uns angeschlossen .« Er zuckte
seine massigen Schultern. »Du kennst mich und Hank. Wir verpassen ungern eine
nette Party .«
    »Fehlt also nur noch Briggs .« Carlin verzog den Mund zu einem gezwungenen Lächeln.
»Warum setzt du dich nicht und ruhst deine Beine aus, während wir auf ihn
warten ?«
    »Briggs«, sagte LaBlanche
gedämpft. »Wer ist das eigentlich ?« Das Lächeln, das
er aufgesetzt hatte, erinnerte an das Maul eines Barrakudas.
    »Boyd hat eine Theorie über
Briggs«, versetzte Carlin.
    »Ich weiß .« Das Lächeln auf LaBlanches Gesicht erstarrte. »Er hat
mir davon erzählt .«
    »Es war nicht meine Idee«,
sagte Carlin. »Also mußt du darauf gekommen sein, Danny .«
    »Versuche nicht, mich für dumm
zu verkaufen, Ed«, entgegnete LaBlanche. »Die Idee ist allein auf deinem Mist
gewachsen .«
    Carlin zog es vor, nicht zu
antworten, und ein bedrohliches Schweigen begann sich auszubreiten.
    »Vielleicht ist meine Theorie
falsch«, ergriff ich das Wort, »und es gibt wirklich einen Briggs .«
    »Wo ist er dann ?« fragte Carlin mit dünner Stimme.
    Eine berechtigte Frage. Ich
bewegte mich unauffällig, als verlagere

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