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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ausfindig machen. Er ist
irgendwo in Santo Bahia .«
    »Und wenn ich ihn gefunden
habe?«
    »Dann sollten Sie auch noch
meine Zwillingsschwester Tina suchen. Wir sehen uns nicht ähnlich. Na ja, in
mancher Hinsicht vielleicht doch, aber wir versuchen es zu vermeiden. Sie trägt
die Haare lang und ist dünner als ich. Wenn sie nicht bei ihm ist, hat er sie
vielleicht schon abgemurkst. Wenn Sie Tina nicht finden können, sollen Sie wenigstens
in Erfahrung bringen, ob sie tot ist .«
    »Warum sollte LaBlanche sie
töten ?«
    »Er ist so ein Typ .« Sie zuckte die Achseln. »Hat ein cholerisches Temperament
und kennt seine eigenen Kräfte nicht .«
    Das mußte ich wohl als eine
Antwort hinnehmen, wenn sie mir auch nicht recht einleuchtete.
    »Hank Newson«, sagte sie
plötzlich.
    »Wie?«
    »Vielleicht wird Hank bei ihnen
sein. Oder bei ihm«, erläuterte sie. »Nehmen Sie sich vor ihm in acht. Er ist
ein hinterhältiger Kerl. Sticht Ihnen ein Messer in den Rücken, während er
Ihnen gerade noch erzählt, was für ein netter Mensch Sie sind .«
    »Ein Freund von LaBlanche?«
    »Er arbeitet für ihn. Als
Leibwächter oder mehr noch. Genau habe ich das nie herausgekriegt .«
    Sie öffnete ihre
Segeltuchtasche und nahm einen Scheck heraus. »Ich dachte mir schon, daß Sie
etwas kosten würden. Wird das für eine Weile reichen ?«
    Ich nahm den Scheck und warf
einen Blick darauf. Ein hübsch unterschriebenes Druckerzeugnis, ausgestellt auf
fünftausend Dollar.
    »Für genau zwanzig Tage«, sagte
ich.
    »Plus der Spesen«, korrigierte
sie und lächelte kurz. »Vergessen Sie die Spesen nicht, Boyd .«
    »Wie sieht LaBlanche aus ?«
    »Er ist etwa Mitte Dreißig.
Quatsch! Genau fünfunddreißig. Groß und fett und trägt seine schwarzen Haare
lang. Außerdem leidet er unter Kopfschuppen. Seine Schultern sind immer ganz
besät davon. Das heißt, leiden ist wohl falsch ausgedrückt. Er scheint seine
Schuppen direkt zu genießen .«
    »Was tut er sonst ?«
    »Er nimmt Leute für sich ein
und dann aus. Besonders wenn es Frauen sind.«
    »Ihr Scheck ist natürlich ein
sehr einleuchtendes Argument«, sagte ich. »Was Sie mir bisher erzählt haben,
leuchtet mir allerdings weniger ein .«
    »Er hat mich dazu gebracht, ihn
zu heiraten«, erklärte sie mit tiefster Verachtung im Ton. »Es war entweder das
oder... na, ist ja egal! Jedenfalls hat er mich um so viel Geld erleichtert,
wie er bekommen konnte, und dann ist er mit meiner Schwester abgehauen. Ich
will beides zurück haben, Boyd. Meine Schwester und mein Geld. Außerdem möchte
ich ihn tot sehen. Aber dazu werde ich mich wohl an jemand anders wenden
müssen, da Sie die Hosen voll haben .«
    »Und Sie sind sicher, daß er
sich in Santo Bahia aufhält ?«
    »Ich bin mir über gar nichts
mehr sicher«, versetzte sie. »Aber ich nehme an, dies ist der logische Platz
für ihn. Sie müssen sich allerdings beeilen, ihn zu finden, bevor es Ed Carlin
tut .«
    »Ed Carlin ?« wiederholte ich.
    »Er ist hinter Danny her«,
sagte sie. »Das Problem dabei ist: sollte Ed ihn erwischen, wenn Tina bei Danny
ist, könnte es auch schlecht für meine Schwester ausgehen .«
    »Warum ist Carlin hinter Danny
her ?«
    »Er hat seine guten Gründe«,
erwiderte sie gleichmütig. »Hören Sie, Boyd, ich bin nicht hierhergekommen, um
meine Zeit mit überflüssigem Gerede zu vergeuden. Ich wollte Sie lediglich
engagieren, Danny und meine Schwester zu suchen. Und falls Sie Danny ohne meine
Schwester finden, engagiere ich Sie auch noch, in Erfahrung zu bringen, wo sich
Tina aufhält. Okay?«
    »Okay«, nickte ich. Was bleibt
einem schon übrig, wenn man einen Scheck über fünftausend Dollar in der
Brieftasche hat?
    »Ich wohne im Crystal Fountain «,
sagte sie. »Dort können Sie mich erreichen .«
    Das Crystal Fountain ist fast nagelneu.
Absolute Spitze, was Luxus betrifft. Geräumige Apartments, üppig eingerichtet,
mit Zimmerservice rund um die Uhr, Schlemmermenüs mit fünf Gängen und goldenen
Armaturen im Bad. Natürlich zu entsprechenden Preisen.
    »Welche Zimmernummer ?« wollte ich wissen.
    »Melden Sie sich beim Empfang«,
versetzte sie kurz. »Ich hasse Überraschungsbesuche .«
    Sie stand auf und strich sich
mit einer trägen Bewegung über den Venushügel.
    »Wenn ich heutzutage
irgendwelche Bedürfnisse habe, besorge ich es mir selbst«, sagte sie. »Es ist
zwar nicht so gut wie mit einem Mann, aber dafür weniger mühsam. Trotzdem werde
ich es Danny niemals verzeihen, daß er mir die Männer

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