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Neptuns Tochter 2

Neptuns Tochter 2

Titel: Neptuns Tochter 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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nicht die . . . Das war es!
    Timea ging auf Mika zu, spürte deren Körperwärme, stoppte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Du weißt schon, dass du mich damit daran hinderst, das zu tun, weshalb ich hier bin?«
    Es war wie im Hochsommer, die Luft aufgeladen, aus der Ferne leises Grollen, das immer näher kam. Erste Blitze waren zu sehen. Timea wich ihnen nicht aus. Feuerte zurück. Dann – Totenstille, bevor sich die Spannung entlud.
    »Das, Timea, ist mir jetzt so was von egal«, donnerte Mika los. »Was mir aber nicht egal ist, ist dein Verhalten! Du behandelst mich wie so eine x-beliebige Bekannte, die dir auf einer x-beliebigen Straße begegnet. Einmal kurz grüßen, das geht noch. Aber reden. Um Gotteswillen! Dafür hat die vielbeschäftigte Timea Illay keine Zeit. Und überhaupt . . .« Mika stellte sich ganz dicht vor Timea auf. Beinahe berührten sich ihre Fußspitzen – und die Nasenspitzen.
    High Noon.
    Das Duell begann.
    »Womöglich könnte die Dame Erklärungen bekommen, an denen sie aber nicht interessiert ist. Jetzt, wo die Finanzen wieder im Lot sind, ist man ja wieder mit Geldverdienen beschäftigt.«
    Timea blendete den warmen Hauch aus, den Mikas Atem auf ihrem Gesicht verursachte. Ignorierte den frischen Duft, der ihr in die Nase stieg.
    Sie packte Mika an den Schultern und drückte sie lächelnd von sich weg. »Es tut mir leid, wenn ich deine Erwartungen enttäusche, Mika. Aber unsereins muss sich eben mit so profanen Dingen wie Geldverdienen beschäftigen. Und das sollte ich jetzt auch wieder tun.«
    Immer noch lächelnd öffnete Timea die Tür. »Ich glaube, dass ich dir noch gar nicht zur Verlobung gratuliert habe. Mit deinem Bräutigam hast du wirklich das große Los gezogen«, sagte sie und verließ die Gästetoilette.
    Als sie sicher war, dass Mika es nicht sehen konnte, gab Timea das verkrampfte Lächeln auf.
    »Irgendwann wirst du mir zuhören, Timea«, sagte Mika aus dem Hinterhalt. »Ich weiß nämlich genau, dass du nur so tust, als wär’ ich dir egal. Falls du es vergessen hast: Ich war auch dabei – in dieser Nacht. Und soweit ich mich erinnere, war das mehr, als nur Körperflüssigkeiten miteinander auszutauschen.«
    Timeas Bewegungen froren ein. Bloß nicht darauf reagieren , befahl sie sich, schaffte es tatsächlich, ruhig weiterzugehen.
    »Mikaela. Hier steckst du.« Adam David stand überraschend im Flur. Falls er Mikas Worte mitbekommen hatte, ließ er sich nichts anmerken. »Wir müssen. Frank erwartet uns in einer halben Stunde. Dann kannst du mit ihm die anderen Wohnungen anschauen. Ist auch besser so. Schließlich wirst du ja mit ihm dort einziehen und nicht mit deinem alten Vater.« Er schenkte Timea ein zweideutiges Zwinkern, gefolgt von einem Stirnrunzeln. Dann fasste er Mika einfach am Unterarm und zog sie mit sich. »Ich denke, dass diese Wohnung für euch zu klein ist«, erklärte Adam David seiner Tochter auf dem Weg zur Tür. »Schließlich wirst du mich ja sicher bald zum Großvater machen. Nicht wahr?«
    Timea sah, wie Mika einfach mitging. Ohne ein Wort. Ohne sich zu wehren. Wo war die Rebellin, die Timea klatschnass gegenübergestanden hatte? Die Kämpferin, die sich nichts gefallenließ?
    Offenbar war Timea einem Trugschluss aufgesessen. Es gab keine Mika. Nur eine Mikaela. Folgsames Töchterchen. Sittsame Braut. Nur aufbegehrend, wenn es ihr gerade in den Kram passte.
    Ihrem Vater gegenüber war das wohl nicht der Fall. Mikaela zuckte nur kurz zusammen, mehr nicht. Eine Antwort war aus der Körpersprache nicht abzulesen. An der Wohnungstür drehte sie unvermutet den Kopf und sah Timea an.
    Dem Versprechen in den Augen konnte Timea nicht schnell genug ausweichen. Sie war gefangen, Sekundenbruchteile. Dann machte sie ruckartig kehrt, um sich wieder der Wohnung zu widmen.

~*~*~*~
    » U nd?«, fragte Adrienn Illay ihre Enkelin nach einer kurzen Begrüßung. »Wie war dein Termin?«
    »Der Makler wollte mir morgen Bescheid geben«, erklärte Timea. »Aber ich vermute, dass ich den Zuschlag bekomme.«
    »Und warum klingst du dann, als wäre das Gegenteil der Fall?«
    Timea ließ sich auf den Sessel fallen, der gegenüber ihrer Großmutter stand. Umständlich löste sie das Haarband und fuhr sich mit gespreizten Fingern mehrmals durch die Haare.
    »Wenn du auf Zeitgewinn spielst, dann muss etwas vorgefallen sein.« Die alte Dame setzte sich gerade hin.
    Wie immer fühlte es sich für Timea an, als würde ihre Großmutter in sie

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