Neuanfang
die Oliver! -Aufführungen über die Bühne gingen. Sie ließ sogar Devin bei Kari und nahm Cole aus der Schule, sodass sie beide als Platzanweiser bei einer der Schulaufführungen mithelfen konnten.
„Ich verstehe es nicht“, sagte Cole ihr an diesem Nachmittag. „Warum wollen sie Oliver verkaufen? Man kann Menschen doch nicht verkaufen, Mama.“
„Nein.“ Ashley dachte an das, was Cole in den kommenden Jahren noch lernen würde, über die verschiedenen Kulturen und über frühere Generationen, die tatsächlich geglaubt hatten, dass man Menschen kaufen und verkaufen kann. „Kein Mensch sollte jemals so verkauft werden.“
„Denn Jesus hat bereits für uns alle bezahlt. Das bedeutet doch, dass man Menschen nicht wieder verkaufen kann, weil doch Jesus schon bezahlt hat.“
„Ganz genau.“ Sie liebte es, wie Cole immer verständiger wurde, wie er über Dinge nachdachte und sich bereits seine eigene Meinung bildete. „Eine Menge Politiker wären gut beraten gewesen, wenn sie das im Laufe der Geschichte verstanden hätten, Cole.“
Sie sah an seinem Blick, dass er nicht wusste, was sie damit meinte, doch er lächelte trotzdem. „Ganz genau.“
Später an diesem Abend erzählte sie Landon von ihrem Gespräch mit Cole und er presste bewegt seine Faust an seine Brust. „Dieses Kind trifft mich jedes Mal genau ins Herz.“
Sie saßen im Wohnzimmer und schauten gerade ein Basketballspiel im Fernsehen. Ashley küsste seine Wange. „Das habe ich dir doch gesagt!“
Er lehnte seinen Kopf zurück und musterte sie für einen Augenblick. „Wie fühlst du dich? Dir ist nicht so übel wie damals, als du mit Devin schwanger warst, nicht wahr?“
„Nein.“ Ashley war sehr dankbar. Mit Devin war ihr morgens übel gewesen, mittags und abends. „Bisher ist das meine beste Schwangerschaft.“
„Was eine Reise sehr viel einfacher machen wird.“
„Daran habe ich auch schon gedacht. Ich bin mir sicher, dass Dayne und Katy uns auf irgendeine Insel verschiffen werden.“
Es machte Spaß, über den Ort der Hochzeit Spekulationen anzustellen. Ashley und Landon sprachen miteinander darüber und auch mit den anderen Baxters, während sie ungeduldig warteten, dass die nächsten Wochen verstrichen.
Endlich klopfte am Dienstag, dem 14. März, eine Frau an ihre Tür und überreichte ihnen einen Umschlag. „Er kommt von Dayne Matthews. Ich glaube, Sie haben schon darauf gewartet.“
Ashley konnte es kaum abwarten, den Umschlag aufzureißen. Sie dankte der Frau und rief nach Landon. „Es ist hier! Das goldene Ticket ist endlich angekommen!“
Landon trug Devin auf der Hüfte. Er eilte ins Zimmer, Cole dicht auf seinen Fersen. „Ist das die Einladung?“
„Ja.“ Ashley hielt den Umschlag in die Höhe und tanzte herum. Sie winkte damit und öffnete dann feierlich die Klappe. „Es ist uns eine Ehre, Sie zu der Hochzeit von Katy Hart und Dayne Matthews am 18. März im Riviera-Resort in Cancún, Mexiko, einzuladen.“ Ashley stieß einen Schrei aus. „Sie heiraten in Cancún!“
Die weiteren Informationen erklärten, dass die Gäste Schwimmsachen, Alltagskleidung und ihre Garderobe für die Hochzeitsfeier in jeweils einen Koffer pro Gast packen sollten und sich am Donnerstagmorgen, 16. März, um fünf Uhr am Flughafen in Indianapolis einzufinden hatten. Von dort würden sie mit einem Privatjet nach Cancún reisen, wo Busse die ganze Gesellschaft vom Flughafen zu dem Ferienresort bringen würden, das exklusiv für die Hochzeitsfeier reserviert worden war. Am Freitagmorgen würde es eine Brautparty geben und verschiedene Mahlzeiten und Treffen über den Tag verteilt.
„Das bedeutet, dass wir genau einen Tag haben, um zu packen.“ Ashley ging ein paar Schritte in Richtung Garage. „Ich hole besser gleich die Koffer.“
Landon sah durch das vordere Fenster. „Katy sagte, dass die Presseleute in der Stadt sind, nicht wahr?“
„Ja.“ Ashley zögerte. „Sie könnten uns beobachten.“ Sie spähte ebenfalls aus dem Fenster. „Wenn sie da draußen sind, dürfen wir sie nicht sehen lassen, dass wir packen. Wir müssen alles geheim halten, bis das Flugzeug startet.“
Bis zum Abend hatte Ashley mit ihren Schwestern und Katy telefoniert. Alle hatten das gleiche Gefühl – dass die drei Tage an der Maya Riviera zugleich die perfekte Kulisse für eine Traumhochzeit sein würden.
Es war höchste Zeit zum Feiern. Der Bruder, den sie so lange nicht gekannt hatten, war endlich gefunden worden – und jetzt würde er
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