Neuanfang
gelegentlichen Schnattern einer Gans, die vorbeiflog, und dem Wispern des Windes um sie herum. Er hielt sein Gesicht an ihres gelehnt. „Vielleicht sollten wir die Hochzeit verschieben.“
Sie fühlte sich völlig schwach in seiner Nähe. „Okay.“
Seine Lippen berührten ihre. „Lass uns heute Nachmittag heiraten.“
Um ein Haar hätte Katy auf der Stelle Ja gesagt. Doch stattdessen küsste sie ihn. Lange und gefühlvoll – ein Kuss, der ihm verriet, dass er nicht der Einzige war, der sich auf die Flitterwochen freute und von jedem einzelnen Tag träumte, der danach auf sie wartete. Sie spürte, wie er zitterte. Wie einfach würde es sein, zwischen jetzt und der Hochzeit in Schwierigkeiten zu geraten. Sie fuhr mit den Händen über seinen Rücken. „Wir müssen vorsichtig sein.“
Dayne küsste sie erneut. Dann trat er zurück, atemlos. „Sehr … sehr vorsichtig.“ Seine Augen blickten tief in ihre, erfüllt von einem liebevollen Verlangen. Er strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und verlor sich in ihrem Blick. Als er weitersprach, hatte er sich wieder gefangen. „Und wir werden vorsichtig sein.“ Er lächelte. „Die Hochzeit wird wunderschön werden, Katy.“
Sie legte die Hände auf seine Schultern. Ein kühler, frischer Wind umwehte sie beide. „Ich wollte mich gerade an deine andere Idee gewöhnen.“
„Das Standesamt heute nachmittag?“
„Genau.“
Er lachte. „Ich liebe dich.“ Er küsste sie wieder, doch diesmal trat er schneller zurück. „Nun denn, im Moment sollte das“ – er sah sie mit einem wissenden Blick an und atmete tief durch – „sollte das in kleinen Portionen genossen werden.“
Katy lachte und passte ihre Schritte seinem Tempo an. Für eine Weile gingen sie schweigend weiter. Sie sehnte sich danach, ihn wieder zu küssen, sich in seiner Umarmung für eine Stunde zu verlieren. Aber Dayne hatte recht. Sie hatten Gott und einander ein Versprechen gegeben, dass sie warten würden, bis sie verheiratet waren – ein Versprechen, das für Dayne sicherlich schwieriger zu halten war, denn seine bewegte Vergangenheit hatte ihm die Unschuld geraubt, die Katy noch besaß. In ihrer Gebetszeit hatte Katy Gott versprochen, dass sie Dayne nicht in Versuchung bringen wollte. Deshalb mussten sie sich, was Zärtlichkeiten betraf, zurückhalten.
„Also …“ Dayne hob die Augenbrauen. „Wegen der Hochzeit …“
Sie lächelte und blickte hinaus auf das Wasser. „Die richtige?“
„Ja.“ Er legte den Arm um ihre Schultern. Ihre Schritte passten sich ganz natürlich einander an.
„Glaubst du wirklich, dass wir die Presse fernhalten können, wenn wir im Country Club feiern?“
„Ich würde es gerne versuchen.“
Katy hatte sich über die Organisation Gedanken gemacht. Sie wünschten sich eine wunderschöne, traditionelle Hochzeit ohne das Chaos von umherschwirrenden Hubschraubern oder Paparazzi, die hinter den Büschen lauerten. Besonders jetzt, da die Hetzjagd der Paparazzi Dayne fast das Leben gekostet hatte.
Trotzdem hatte Katy keine Ahnung, wie sie es schaffen sollten, die Hochzeit geheim zu halten. Sie sah ihn an. „Ich glaube einfach, dass das unmöglich ist.“
„Ich habe jemanden, der sich mit so etwas auskennt.“ Seine Stimme klang tief und beruhigend. „Ich glaube, die kritische Zahl ist bei fünfzig Gästen erreicht. Lade fünfzig oder weniger ein und die Presse bekommt es meistens nicht heraus. Lade mehr ein ...“ Er zuckte mit den Schultern. „Das wäre das erste Mal, dass es niemand mitbekommt.“
„Fünfzig?“ Katy seufzte. „Das Kindertheater hat allein mehr als doppelt so viele.“ Sie wollte ihre Eltern aus Chicago einladen, die Familie Flanigan, die Baxters und alle, die sie über das christliche Kindertheater kennengelernt hatte. Dazu würden noch ungefähr ein Dutzend Freunde aus Hollywood und einige Geschäftskollegen kommen, die Dayne einladen wollte.
„Ich weiß. Wir müssen eher mit hundertfünfzig rechnen.“ Dayne kniff die Augen zusammen und starrte auf den Weg, der vor ihnen lag. „Deshalb müssen wir uns unterhalten.“ Er blieb stehen und holte tief Luft. „Ich habe eine Idee.“
Katy sah tief in seine Augen und ihr Herz überschlug sich beinahe. Dayne war nicht bereit, Kompromisse einzugehen, nicht, wenn es sie betraf. „Sag es mir.“
„Okay.“ Seine Augen sprühten förmlich vor Freude. „Also, ich habe mir Folgendes überlegt …“
* * *
Normalerweise stürzte sich John Baxter nicht gleich am Tag
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