Neuanfang
führen würde, half Wilma den Kindern, sich ordentlich aufzustellen, zwei Mädchen auf der einen Seite der Jungs und drei auf der anderen Seite.
„Okay …“ Wilma berührte Coles Schulter. „Geht nicht zu schnell.“ Sie sah zu Katy und ihrem Vater. „In einer Minute wird sich die Musik ändern. Das ist dann euer Zeichen.“ Sie lächelte. „Es wird alles gut werden, Katy. Der Sonnenaufgang ist in genau zwei Minuten.“
Als Wilma gegangen war, lächelte Katys Vater sie an und sie entdeckte eine Träne auf seiner Wange.
„Papa …“ Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und wischte die Träne weg. „Ich bin so froh, dass es dir so gut geht, dass ihr kommen konntet.“
„Ich hätte deine Hochzeit um nichts auf der Welt verpassen wollen.“
In diesem Moment änderte sich die Musik. Katy holte tief Luft. „Das ist es.“
Es war nicht der traditionelle Hochzeitsmarsch, der gespielt wurde. Stattdessen spielten die Geiger und der Pianist, die am Strand platziert waren, den Titelsong aus dem Film Robin Hood, König der Diebe : „(Everything I Do) I Do It For You.“ Es war ein Lied, das Dayne oft während seiner Therapie gehört hatte. Die tiefe Leidenschaft in der Musik und die Liebe, von der der Text handelte, hatten Katy und Dayne davon überzeugt, dass dies das einzig passende Lied für diesen Moment war.
Katy und ihr Vater betraten den Weg. Sie bogen um die Ecke und der Ort der Trauung breitete sich vor ihnen aus wie ein Bild aus einem Traum. Weiße Rosen hingen in großzügigen Kaskaden von niedrigen Säulen herab, die den Sitzbereich umgaben, und schmückten den Gang, der zum Altar führte.
Erst jetzt bemerkte Katy, dass Dayne ein Mikrofon hielt. Sie hatte bis zu den Proben von Oliver! nicht gewusst, welches Gesangstalent Dayne besaß, und sie hätte sich nie träumen lassen, dass er für sie singen würde. Sie zögerte überrascht und fühlte, wie ihre Tränen zu fließen begannen, als er die ersten Worte des Liedes sang.
„‚Look into my eyes – you will see … what you mean to me.‘“
Sie hatte noch einen weiten Weg durch den Gang hindurch vor sich, doch als sie sich immer näher auf Dayne zu bewegte, wurde sie so von seinem Blick gefangen genommen, dass sie sich darin verlor. So bemerkte sie kaum die feuchten Streifen auf seinem Gesicht. Er weinte, ihr Dayne, der Mann, der sie vom ersten Augenblick an geliebt hatte! Dennoch war seine Stimme sicher und kräftig und voller Leidenschaft. „‚Search your heart – search your soul … and when you find me there, you’ll search no more.‘“
Als er zum Höhepunkt des Liedes kam und davon sang, dass dies eine Liebe war, für die es sich sogar zu sterben lohnte, war Katy von einem wunderschönen Anblick wie gebannt. Ein Anblick, an den sie sich erinnern würde, solange sie lebte.
Am fernen Horizont über dem Ozean, brachen die ersten Strahlen der Morgensonne durch die Dunkelheit, ein Symbol für Gottes Segen auf ihrer Beziehung, die so lange von dunklen Schatten überlagert worden war. Aber dies war nun ihr Moment! Katy ging weiter, ihr Blick haftete an Daynes Augen. Die Liebe, die sie teilten, war wirklich all das wert, was es sie gekostet hatte, jetzt hier an diesem Ort zu stehen. Das wurde ihr klar, als die goldenen und rosafarbenen Streifen am Horizont erschienen.
Nichts anderes war ein angemesseneres Bild für ihren Hochzeitstag als ein Sonnenaufgang – und nicht nur für ihren Hochzeitstag, sondern für jeden Tag ihres Lebens.
An jedem Tag, den sie nun gemeinsam verbringen würden, sollte ihre Liebe, ihre Leidenschaft und Vertrautheit neu erwachen und erstrahlen.
* * *
Dayne wusste nicht, wie er sich auf den Beinen halten sollte. Katy war schöner als in allen seinen Vorstellungen, die er sich bisher von diesem Tag gemacht hatte. Er konnte seinen Blick nicht von ihr wenden, konnte nichts anderes tun als jedes Wort, jede Note des Liedes so zu singen, als hätte er es für sie geschrieben.
Er sang das Lied und sah dabei nur Katy. „‚Look into your heart – you will find … there’s nothing there to hide …. Take me as I am – take my life ...‘“
Katy erreichte ihren Platz am Ende des Ganges und er bemerkte, dass sie ebenfalls weinte. Es war kein trauriges Weinen, sondern es waren Tränen der Freude über all das, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, um schließlich an diesen Ort zu kommen.
Es war unwichtig, welche Fotos die Paparazzi in Zukunft schießen würden. Wenn sie über jede Bewegung berichteten,
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