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Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity

Titel: Neugier ist ein schneller Tod - Neugier ist ein schneller Tod - A Mortal Curiosity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Haus in Chelsea, ein elegantes Reihenhaus, war kostspielig möbliert. Der Butler, der mir öffnete, war bereits in fortgeschrittenem Alter, sicher über sechzig, und ich schätzte seinen Arbeitgeber ungefähr genauso alt. Charles Roche war ein großer, breiter Mann, ein wenig gebeugt vom Alter. In jüngeren Jahren war er sicher über einsachtzig groß gewesen. Er erwies sich als Gentleman vom alten Schlag, sehr höflich und sehr besorgt, dass ich mich auch ja in keiner Weise unannehmlich fühlte. Ich würdedas gleiche Salär beziehen wie das, was Tante Parry mir gegenwärtig zahlte. Da ich auf dem Land lebte, würde ich nicht die gleichen Ausgaben haben wie in London. Die Ladys Roche gaben keine Gesellschaften – nicht nur aufgrund der gegenwärtigen Situation, sondern weil sie ein ruhiges Leben bevorzugten. Was bedeutete, dass ich mich in finanzieller Hinsicht beträchtlich besser stellen würde als bei Tante Parry.
    Mr. Roche würde mir einen Fahrschein erster Klasse nach Southampton bezahlen. (Luxus, in der Tat!) Miss Christina Roche, die ältere der beiden Schwestern, würde mir vor meiner Abfahrt schriftliche Instruktionen schicken, wie ich von Southampton aus weiterreisen musste.
    Mr. Roches Sorge um seine junge Nichte schien so aufrichtig, seine Bedenken wegen der schwierigen Situation, in der sich seine Schwestern befanden, so unumwunden an den Tag gelegt, dass ich, bevor ich’s wusste, zustimmte.
    Tante Parry war entzückt. Nun blieb nur noch, Ben Ross die Neuigkeit beizubringen.
    »Hast du etwa den Verstand verloren, Lizzie? Wer um alles in der Welt ist diese Miss Roche von Shore House?«
    Ben feuerte diese Breitseite auf mich ab, nachdem ich ihn in freundlichem, bestimmtem Ton von meinen Absichten in Kenntnis gesetzt hatte.
    »Das glaube ich nicht, Ben«, widersprach ich. »Ich habe im Gegenteil sehr gründlich darüber nachgedacht.«
    Ich gab meine Antwort mit so viel Würde, wie ich aufzubringen imstande war. Ich räume bereitwillig ein, dass ich von Zeit zu Zeit unbesonnen agiere, ganz besonders, was meine Zunge angeht, die bisweilen schneller ist als mein Verstand. Doch ich war bisher immer in der Lage gewesen, eigene Entschlüsse zu fassen.
    Ben stand mit gerötetem Gesicht vor mir, den Hut in der Hand, der Schopf schwarzer Haare wirr von der Hand, mit der er sie gerade gerauft hatte, und starrte mich entschieden aufgebracht an. Wir befanden uns in Tante Parrys Haus, in dem Zimmer, das als Bibliothek diente. Es gab selbstverständlich ein paar Bücher darin, doch sie waren von der eher trockenen Sorte, und niemand rührte sie je an.
    »Josiah hat sie gebraucht erstanden, bei einem privaten Räumungsverkauf«, hatte Tante Parry mir vor einiger Zeit einmal anvertraut. »Partieware sozusagen.«
    »Weißt du was, Lizzie?« Ben hob die Hand und zeigte auf mich, dann wurde ihm bewusst, wie unhöflich es aussah, und er ließ sie hastig wieder sinken. »Hör mal«, fuhr er fort in einem erbärmlichen Versuch, ruhig zu bleiben. »Ich war felsenfest überzeugt, dass du die vernünftigste Frau bist, die ich je gekannt habe. Du von allen hast den Kopf richtig herum auf den Schultern sitzen, hätte ich geglaubt. Und dann plötzlich willst du nach Hampshire gehen, wo du noch nie im Leben warst, und eine Stelle als Gesellschafterin bei jemandem antreten, von dem du bis vor einer Woche noch nie gehört hast.«
    Sein Tonfall und sein Verhalten wurden erneut zunehmend aufgeregt, und sein Derbyshire-Dialekt klang durch. »Die ganze Geschichte klingt meiner Meinung nach eigenartig. Erzähl mir nicht, dass ich Polizist und deswegen misstrauisch bin. Schön, zugegeben, wenn du so willst, ich bin Polizist und ich bin misstrauisch, allerdings habe ich auch meine Erfahrungen! An dieser Geschichte ist etwas ganz entschieden faul, Lizzie, merk dir meine Worte!«
    Er vollführte eine theatralische Geste in Richtung des Porträts meines verstorbenen Patenonkels Josiah, das über dem Kamin hing.
    »Ben«, sagte ich laut und entschieden, da ich keine andere Möglichkeit sah, seine Tirade zu durchbrechen. »Würdest du mich die Sache vielleicht erklären lassen?«
    »Schieß los!«
    »Aber lass mich bitte ausreden, und anschließend höre ich mir an, was immer du mir zu sagen hast.«
    Ein Schnauben war die Antwort.
    »Erstens, ich lebe nur deswegen weiter in diesem Haus, weil ich Tante Parrys Gesellschafterin bin, auch wenn wir beide dieses Arrangement gerne beenden würden. Du und ich wissen beide sehr genau,warum. Solange ich

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