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nevermore

Titel: nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike
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- jetzt Sie, Mr Lanley.«
    Isobels Vater legte die Hand auf Gwens Faust, die sie ihm zum Singen entgegenhielt, und schob sie sanft von seinem Gesicht weg. »Wer kommt sonst noch?«
    Gwen zeigte auf die Gestalt, die auf der Bank wartete. »Sie kommt.«
    »Nikki kommt?« Isobels Dad sah seine Tochter überrascht an. »Ich dachte, ihr beide hättet euch verkracht.«
    »Ach«, sagte Isobel. Sie sah, wie Nikki von der Bank aufstand und zu ihnen herüberkam, vermutlich, weil sie ihren Namen gehört hatte. Isobel überlegte schnell und platzte dann heraus: »Wir haben uns wieder versöhnt.«
    »Nikki!«, rief Gwen und winkte. »Du kommst doch auch, oder?«
    »Was?«, rief Nikki zurück und musterte Gwens Aufzug.
    »Zu der Party«, sagte Isobel, nickte und versuchte, sich mit den Augen mit ihr zu verständigen. Obwohl sich Nikki in letzter Zeit erstaunlich aufmerksam gezeigt hatte, befürchtete Isobel, dass die Nachricht nicht zu ihr durchsickerte. »Du weißt doch, die Party, bei Gwen heute Abend.«
    »Du feierst eine Party?«, fragte Nikki und musterte Gwen. »Ist das nicht Stevies Sweatshirt?«
    Oh, oh. »Dad lässt mich jetzt vielleicht doch hingehen«, sagte Isobel schnell und nickte wieder. Viel Nicken.
    Aber der Groschen war noch nicht gefallen, Nikki sah Isobel immer noch irritiert an. »Also gut ... okay«, sagte sie schließlich.
    »Fährt euch jemand dorthin?«, wollte Isobels Dad wissen und sah auf die Uhr seines Handys.
    Isobel machte innerlich Freudensprünge. Er würde sie wirklich hingehen lassen!
    »Sie kann bei mir mitfahren.« Gute alte Gwen. Gute alte, brillante, einfallsreiche, tüchtige Gwen.
    »Und Nikki kann mich morgen früh nach Hause bringen«, fügte Isobel hinzu.
    Ihr Vater seufzte und sie wusste, dass sein Widerstand am Bröckeln war. Kreischend sprang sie auf und ab und vergaß für einen Moment, dass sie ja gar nicht zu einer Mädchen-Pyjamaparty ging, sondern ihren Vater austrickste und anlog. Schon wieder. Nach allem, was passiert war. Ein Anflug von Schuldbewusstsein brachte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Wenn das so ist«, sagte er, »dann werde ich schon mal gehen. Es sieht nicht so aus, als würde sich der Spielstand in naher Zukunft noch ändern. Vielleicht kann ich im Fernsehen noch das Ende des Spiels gegen England sehen. Meinst du, es sind noch ein paar Süßigkeiten übrig?«
    »Darauf würde ich nicht wetten.« Isobel versuchte, ihr Lächeln wiederzufinden.
    Ihr Vater breitete die Arme zu einer Umarmung aus und Isobel lehnte sich über die Absperrung und stellte sich auf die Zehenspitzen. »Danke, Daddy«, murmelte sie, zog ihn eng an sich und drückte ihm einen Kuss auf die Backe.
    »Sei brav und lass dein Handy an.« Ihr Vater steckte sein eigenes wieder in die Hosentasche. »Und vergiss nicht, nach Brad zu sehen.«
    »Mach ich«, versprach sie.
    Er wandte sich ab und Isobel sah ihm hinterher, wie er sich entfernte und in der Menge verschwand. Sie spürte, wie ihr Herz schwer wurde, als sie ihre Fersen wieder auf den Boden setzte. Sie wünschte, sie hätte ihn zurückrufen und ihm die Wahrheit sagen können. Und dass er ihr glaubte.
    »Okay, jetzt mal im Ernst«, sagte Nikki, sobald er außer Hörweite war. »Was sollte das alles?«
     
    Nachdem Isobels Vater gegangen war, ging Gwen sich umziehen und traf sich anschließend mit Mikey auf dem Parkplatz. Auf dem Feld stellte sich Isobels Team wieder auf, bereit für eine weitere Vorführung ihrer Choreografie für die Landesmeisterschaften.
    Isobel stand an der Seitenlinie und wartete, bis die Musik einsetzte. Dann sagte sie Nikki, dass sie gleich zurück sein würde, und glitt von der Bank. Die vertrauten Beats hallten aus den Stadionlautsprechern und Isobel ging automatisch in Gedanken ihre Schritte durch.
    Sie hörte, wie die Zuschauer in Jubelschreie ausbrachen (vermutlich wegen des Back-Tuck, den das Cheerleaderteam in einer Fächerwelle aufführte), und schlüpfte hinter die Tribüne. Sie strich mit der Hand über das aufgemalte Hawks-Emblem auf der Mauer. Jetzt war sie außer Sichtweite - sie nahm die Beine in die Hand und rannte zur Umkleidekabine des Footballteams.
    Von drinnen war Trainer Logans laut schnarrende Stimme zu hören. Brüllte er tatsächlich immer noch die Mannschaft an?
    Isobel näherte sich der Kabine, legte eine Hand auf den Türbogen und lauschte. Sie musste sich nicht sonderlich anstrengen, um alles zu verstehen.
    »Ich weiß ja nicht, was ihr Ballerinas da draußen macht, aber es

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