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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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hatte sich im äußeren Randbereich des gravitonischen Abstoßschirmes verschanzt, der den Schwarzen Felsen durch ein Netz aus autonom funktionierenden Pylonen in einem gigantischen Radius vor den fatalen Anomalien des Felsenmeeres beschützte. Noch verblieben sie in großer Zahl - und einmal mehr sandten die mächtigen Laserbatterien des Armageddon eine Salve aus gebündelten Feuerstrahlen durch den weiten offenen Raum hindurch gegen die aufblitzenden Schilde ihres Vollstreckers, ließen das All um ihn herum in einem kurzen Spektakel aus energetischen Kataklysmen erglühen. Aber obgleich seiner zweifelsohne gravierenden Wirkung auf die Defensivmatrix des Kolossus, war es trotzdem kaum mehr als ein Warnschuss, das ins Leere schnappende Maul einer in die Enge getriebenen Bestie - die sich nicht mehr anders helfen konnte, als ihre Gewalt zu entladen… selbst wenn ihr Feind noch in sicherer Distanz zu ihr verweilte. Denn auch wenn es im Augenblick so wirken mochte, konnte selbst eine Monstrosität wie der Kolossus auf Dauer nicht in der Lage sein, einem Beschuss aus den Hauptgeschützen der Armageddon in optimaler Reichweite unbeschadet standzuhalten. Und so schwiegen die Antimateriewaffen des Trägers weiter, genauso wie dessen zusätzliche Fülle konventioneller Waffensysteme, Laserbatterien und Torpedowerfer. Irgend etwas musste es wert sein, darauf zu warten, bevor die Imperialen ihrem sicher in der Falle gewussten Feind den letzten Todesstoß versetzen…

Aber ganz gleich was es war, Tom hatte nicht vor tatenlos zuzusehen wie es passierte. Noch erkannten die Sensoren der Sabre keinerlei Kontakte in seiner, und der unmittelbaren Nähe des Schwarzen Felsens… aber das musste nicht viel bedeuten. Die Ausmaße der Station konnten sich selbst mit den größten Superlativen imperialer Raumarchitektur problemlos messen - und übertrumpften selbst kilometerlange Kapitolschiffe wie den Kolossus um mehrere Faktoren. Alleine die Schluchten der zahllosen auf diesem aufgeblähten Amalgam aus Stahl und Fels verteilten, kantig und vernarbt in das All ragenden Aufbauten konnten ausreichen, um zur Not ganze Jägerstaffeln vor neugierigen Sensoren zu verstecken… oder sogar ein Schiff von der Größe des Grauen Adlers. Tom drosselte den Schub seiner Maschine, hielt die Sicht seines Cockpits jedoch gleichzeitig ohne Unterbrechung auf die sich belauernden Machtblöcke verfeindeter Schiffe gerichtet. Zweifellos hatte sein einsamer Start bereits Aufmerksamkeit erregt. Er musste einen Weg finden seine Mannschaft zu kontaktieren, ohne dass …

Das ungewohnt heftige, dissonante Geräusch des Kommunikationsalarms schreckte Tom aus seinen Gedanken, während er die Schnittstelle im gleichen Moment beinahe reflexartig aktivierte - noch ohne seinem bewussten Verstand genügend Zeit zu geben, Freude und Erleichterung über die nur zu gut bekannte Signatur-ID zu verspüren, die sich auf demselben Schirm zeigte, der sogleich das teilweise zur Seite gewandte, unsichere und teilweise durch einen Helm verdeckte Gesicht einer Kameradin zeigte, deren offensichtliches Wohlergehen Tom augenblicklich alles andere vergessen ließ.

"… ich weiß auch nicht ob es eine gute Idee ist! Aber es könnte…" Ungewissheit und gereizte Sorge verzerrten den sonst so harmonischen Klang, der Kimberly Taylors Stimme dennoch weiterhin hartnäckig innewohnte, ehe sie realisierte, dass die ersehnte Verbindung alles für sie bereithielt, was sie sich erhofft hatte. "Tom! Tom, ich…Henry, er ist es!" Ihre ersten Versuche scheiterten merklich daran, all die explodierenden Emotionen zu bezähmen, die jedes weitere kohärente Wort zu einer fast unmöglichen Prüfung verkommen ließen. "Geht… es dir gut? Wir dachten du wärst…!"

Unbewusst hatte sich Toms freie Hand von ihrem Platz am Instrumentenbrett erhoben, die Finger zögerlich ausgestreckt wie um nach der Erscheinung auf dem Monitor zu tasten, sich beruhigend auf ihre Schulter zu legen, ehe sie ernüchtert realisierend wieder herabsank, dass sie dem Menschen dahinter auch jetzt noch genauso fern war, wie schon zuvor.

"Glauben sie mir, Lieutenant - sie waren nicht allein." antwortete Tom, seine beherrschten Worte fortgetragen von einem Automatismus, den er genauso wenig verstand wie der Versuch eines routinierten Lächelns der sie begleitete. Er war so glücklich sie zu sehen, endlich zu wissen , dass es seinen Kameraden gut ging… er wollte lachen, scherzen… Kimberly… ihr alles sagen - aber konnte es

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