Nexus - Band 1
Planetengemeinschaft zu fügen und einzugliedern. Ein interplanetarer Senat, einst gebildet aus Vertretern der 40 mächtigsten und einflussreichsten Planeten um den Terror der Erzverräter endgültig zu beenden, kontrollierte weiterhin die langsame Re-Etablierung von Ordnung, Wohlstand und Sicherheit. Für Adrianna Bosch jedoch, war ihre Mission noch lange nicht vorbei. Bald würde das Andenken der Opfer des Krieges in den Erinnerungen der Menschen verblassen - das gemeinsame Ziel verschwimmen und schließlich nicht mehr existieren. Alles wäre dazu verflucht, eines Tages von Neuem beginnen zu müssen. Dazu durfte es nicht kommen. Jedes einzelne der vielen zehntausend Opfer, die im Inneren der Erzverräterin nach Erlösung schrieen, sehnte sich nach seinem Frieden. Und es sollte nicht mehr als ein einziges, codiertes Subraumsignal dafür nötig sein, um den ersten Schritt dorthin zu tun. Der Ruf war ausgestoßen, unhörbar weiter getragen von Satellit zu Satellit, Planet zu Planet…
… die Implantate der Schläfer antworteten. Offiziere, Gouverneure, Industrielle und Demagogen - Infiltratoren, schleichende Herolde der Veränderung. Ihre Mission lag so klar und deutlich vor ihnen, wie die Identitäten die sie nun besaßen. Der Senat musste sterben - damit der Beste von ihnen aus seiner Asche gebieten konnte. Der Auserwählte. Der Ewige. Der Imperator. Doch dafür war es nötig ein weiteres, und endgültig letztes Mal Terror unter die Menschen der Kolonien zu sähen - sie mit der Entschlossenheit des Kampfes für ein gemeinsames Ziel zu einen, während die schwachen Puppen des Planetenbündnisses, langsam einer nach dem anderen fielen…
… bis nichts mehr übrig war als Schatten. Ein halbes Jahrhundert später hatte die grausame Mord- und Terrorkampagne der Schläfer die herrschende Struktur des ehemals einflussreichen, charismatischen interplanetaren Senats in ihrem eigenen Blut ertränkt. Den Willen seiner Mitglieder gebrochen, die sich angstvoll hinter Masken und Roben der Anonymität versteckten - eine machtlose Verschwörung flüsternder, gebrechlicher alter Männer - endlich bereit um im Antlitz eines Einzigen neu geboren zu werden. Jahrzehntelang hatte das Wesen des Imperators die Visionen und Lehren Adrianna Boschs mit der Weisheit seines eigenen, überlegenen Geistes vereint. Ihr Name war vergessen, ihr Exil den Menschen fern die sie einst geschworen hatte, unter einer neuen Ordnung zusammenzuführen. Adrianna Boschs Visionen jedoch, waren auf dem Weg zur Unsterblichkeit. Dafür sollte der Imperator nun sorgen.
Das Jahr 2550. Die einst systematisch verunsicherte, destabilisierte Gemeinschaft der von ihrer Heimat gestrandeten Terraner hatte einen neuen Anführer gefunden - und ihn mehr als jeden zuvor willkommen geheißen. Von seiner Herrscherzitadelle im Zentrum Neo-Terras hielt der Imperator schon bald sämtliche Fäden in seinen Händen, welche die Schläfer für ihn über Jahre hinweg bereitgelegt hatten. Seine Worte, die er vor seinem Volke sprach, waren erfüllt von Wahrheit, Stärke und Überzeugungskraft. Das Zeitalter des ersten Imperiums der Menschheit hatte begonnen.
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"Teilen und Herrschen - Der Gamma-Sektor" ------------------------------------------------------------------------
Nahezu ein weiteres Jahrhundert später hatte sich das neue Imperium fest in der terranischen Gesellschaft manifestiert. Gigantische Firmenkonzerne wie SpaceTech, oder die Lunar Gruppe monopolisierten mit dem Segen des Imperators große Teile der Wirtschaft. Ein stark subventionierter, riesiger Forschungsapparat führte zu großen Durchbrüchen in sämtlichen Bereichen der Technik, und katapultierte das terranische Volk auf eine nie gekannte Ebene der genetischen Perfektion und Lebensqualität. Stabilisiert und beschützt von seinen mächtigen Raumflotten und einer riesigen, imperialen Armee, sollte keine Saat der Zwistigkeit das Wachstum des Imperiums mehr von innen zerfressen können. Es war eine Welt der strengen Reglements, aber auch des uneingeschränkten Wohlstandes und eines bis dato nie gekannten, allumfassenden Lebensstandards.
Aber wenn eines den menschlichen Geist schon immer auszeichnete, dann war es das bedingungslose, oftmals irrationale Streben nach persönlicher Freiheit, fort von den Ketten der strengen Gesetze, die nahezu jeden Aspekt ihres Lebens kontrollierten und überwachten. Eine Eigenschaft die nicht wenigen
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