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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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deren Opfer sie auf die ein oder andere Weise genauso wie Norwin geworden war, ohne Schaden zu überstehen.
    Antana lächelte. »Solange die Hohepriesterin lebte, gab es Hoffnung!«
     

     
    »Die Spuren des Hengstes führen geradewegs auf das Dorf zu«, sagte der Krieger und deutete mit der Hand auf ein paar kleinere Häuser, die sich in der Ferne vor dem dunkler werdenden Himmel abhoben.
    Brunhild dachte nach. Seit sie wußte, daß Raban wirklich mit der schwarzen Priesterin ritt, war sie traurig und beunruhigt zugleich. Sie erinnerte sich an seine letzte Umarmung und konnte nicht glauben, daß er wirklich auf Inmees Seite stand. Gewiß, die schwarze Priesterin war sehr schön. Brunhild erinnerte sich an die Faszination, die diese Frau auf sie selbst ausgeübt hatte, als sie Inmee am Wasserfall zum erstenmal wieder gesehen hatte. Daß sie einem Mann gefiel, war zu verstehen, aber das Herz der Priesterin war von Haß und Tod vergiftet.
    »Kriegerin, habt Ihr mir zugehört?«
    Brunhild schreckte aus ihren Gedanken auf.
    »Ich habe gesagt, daß die Spuren des Hengstes zu dem kleinen Dorf dort drüben führen!« sagte der Mann hinter ihr.
    »Ja!« Brunhild warf einen flüchtigen Blick auf den Boden. Bortinos Hufabdrücke waren nicht zu übersehen, immer noch trug er zwei Personen. Brunhild seufzte, hob dann den Kopf und betrachtete die kleine Ansammlung von Häusern am Rande des Horizontes. Eine Weile ließ sie ihre Blicke darauf ruhen.
    »So, wie es aussieht, hat Inmee das Dorf bereits vernichtet. Wir kommen zu spät!« sagte sie und fühlte, wie sie plötzlich fröstelte. Alleine, daß der fremde Krieger hinter ihr saß, gab ihr noch einen Hauch von Wärme. Sie war froh, daß er bei ihr war.
    Wieder schweiften ihre Gedanken zu Raban, doch dann schüttelte sie den Kopf. Es raubte ihr zu viele Kräfte, wenn sie immerzu an den Mann dachte. Ihr Herz mußte sich auf einen Kampf vorbereiten. Sonst würde sie die göttliche Aufgabe niemals erfüllen können.
    Sie zwang sich zur Ruhe. Ihr nächste Begegnung mit der Priesterin würde bestimmt nicht einfach werden. Vielleicht war dieses Dämonenweib sogar noch in dem kleinen Dorf und wartete auf sie, um ihr nun, wieder gestärkt von dem Blut der Menschen, gegenüberzutreten. Inmee würde sich gewiß für die seltsamen, schaurigen Wunden rächen wollen, die sie ihr mit dem Gürtel geschlagen hatte. Es war besser, sie hielt beide Augen offen, beschloß Brunhild.
    Langsam atmete sie ein und legte eine Hand auf das silberne Geschmeide an ihrer Taille. Warmes Licht durchflutete für einen Augenblick ihren Körper, sie fühlte eine Kraft in sich aufsteigen, die ihr Mut machte.
    »Wieso glaubt Ihr, daß sie das Dorf vernichtet hat?« fragte der Mann hinter ihr.
    Brunhild betrachtete noch einmal den Horizont. »Seht Ihr die Rauchsäule am Ende des Dorfes?« Sie deutete auf die schwarze Rauchfahne, die geradewegs in den Himmel stieg.
    »Ja«, sagte der Krieger. »Was ist damit?«
    »Das ist kein gewöhnliches Feuer«, erklärte Brunhild. »Der Rauch ist schwarz. Dort werden Menschen verbrannt, die der schwarzen Göttin geopfert wurden. Sie sind blutleer, und ihre Herzen sind mit Haß erfüllt. Das verfärbt den Rauch. Inmee brauchte offenbar noch mehr Blut, um ihre Kräfte neu zu sammeln. Die letzten Überlebenden verbrennen dort wahrscheinlich gerade die Leichen, welche die Priesterin zurückließ!«
    »Ich verstehe«, sagte der Krieger. »Dennoch…« Seine Stimme klang ein wenig mißtrauisch. »Der Vorsprung, den Inmee vor uns hatte, war nicht so groß, als daß sie in der Zeit ein ganzes Dorf hätte vernichten können«, sagte er. »Seid Ihr sicher, daß es wirklich die schwarze Priesterin war?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Brunhild und trieb die Stute an. »Bortino ist ein ungewöhnlich starker und ausdauernder Hengst, sie werden den Weg sehr viel schneller zurückgelegt haben, als wir es konnten.«
    Es dämmerte bereits, als sie das Dorf erreichten. Der Wind hatte gedreht und wehte ihnen den beißenden, schwarzen Rauch entgegen. Die kleinen Häuser rechts und links des Weges schienen verlassen zu sein. Bei einigen standen die Türen weit offen. Brunhild fühlte, wie der Körper des Kriegers sich hinter ihr anspannte. Leise erklang ein Wimmern aus einer der verlassenen Hütten, doch sonst war es still, bis auf das dunkle, unheimliche Rauschen des Feuers am Ende des Dorfes.
    Brunhild schaute auf. Die Flammen jagten jetzt unter dem Rauch hervor. Blutrot und gierig wie Dämonen

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