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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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beruhigt näher kommen«, sagte sie traurig, während ihre Hand zärtlich über den Leib der anderen Frau glitt.
    »Mirka ist tot!« Antana wischte sich eine Träne fort, die ihr über die Wangen lief. Langsam stand sie auf.
    »Ich hatte gedacht, sie wäre geheilt!« sagte sie leise. »Ich habe nicht glauben wollen, daß ihre Sinne sich verwirren könnten, daß das finstere Fieber sie noch befallen würde. Sie erschien mir am Abend noch so stark zu sein. Sie hat ihre Arme in dem heiligen See gehalten, Da war ich sicher, Pyros, daß sie es überleben würde.« Wieder fuhr sie mit der Hand über ihre Wangen. Behutsam nahm sie das Gewand, welches sie Mirka hatte geben wollen, und legte es über den toten Leib.
    »Ich bin die Gefährtin eines Feuermagiers«, sagte sie, und ihre Stimme klang verbittert. »Ich hätte wissen müssen, wie Inmee kämpft, daß sie die Hohepriesterin der Gwenyar nicht einfach leben läßt. Warum habe ich nicht noch mehr für Mirka getan?«
    Der Kater kam näher. Seine Barthaare zitterten. Immer wieder hielt er eine Pfote in die Luft.
    »Mein Fluch hat sie getötet, Pyros, sie wird nicht mehr aufstehen. Du brauchst keine Angst vor der Verwirrung ihres Geistes zu haben!«
    Sie sah den Kater an. »Laß uns gehen! Raban, dein Sohn, braucht jetzt unsere Hilfe. Hier gibt es nicht mehr viel zu tun. Der heilige Garten der weißen Göttin ist zwar nicht durch Inmee vernichtet worden, aber dennoch lebt hier nichts mehr!«
    Sie schaute sich um. »Die Hoffnung, daß irgendwann einer den Garten und alle, die hier lebten, zurückverwandeln kann, ist mit der letzten Priesterin gestorben!«
    Der Kater schnurrte leise und legte seinen Kopf ein wenig schief. »Es ist lieb, daß du mich trösten willst«, sagte sie. »Aber statt zu heilen, habe ich Mirka getötet.«
    Sie wandte sich ab, und ihr Blick fiel auf das Schwert, mit dem Mirka sie angegriffen hatte. Sie ging hin und hob es auf. Stumm betrachtete sie es eine Weile.
    »Es ist eine sehr alte und kostbare Waffe«, sagte sie leise. »Und sie ist nicht zu Stein geworden.« Nachdenklich legte sie die Klinge neben Mirka nieder.
    »Habe eine gute Reise, Hohepriesterin. In den Gärten der Gwenyar wirst du erwartet werden.« Dann beugte sie das Haupt vor der anderen, hob ihren Kater auf den Arm und ging.
     

     
    Brunhild schlug die Augen auf. Sie lag in einem großen Bett mit weißen Laken und einem Kissen, das so weich war, daß ihr Kopf darin zu versinken drohte. Vorsichtig richtete sie sich auf. Heller Sonnenschein flutete in den warmen Raum, der ringsum mit kostbaren Möbeln ausgestattet war. Es roch nach frischen Blumen, und irgendwo draußen sang eine hohe liebliche Frauenstimme mit einem Vogel im Duett.
    »Guten Morgen, Hüterin des Feuers.« Norwin, der am Fenster gestanden hatte, wandte sich zu ihr um. Sein Arm lag in einer weißen Leinenschlinge, ansonsten schien er unverletzt zu sein, denn er lächelte zufrieden.
    »Wie habt Ihr geschlafen?« fragte er.
    »Ich weiß es noch nicht«, erwiderte Brunhild. Sie schaute sich um. Nie zuvor hatte sie eine solche Pracht gesehen. Die Wände des Raumes waren mit edlen Stoffen bespannt, deren Goldfäden im Sonnenlicht schimmerten. Mit einer raschen Bewegung schlug sie die Decken zurück, die ihren Leib gewärmt hatten, und schwang die Beine aus dem Bett. Sie blickte an sich herab auf ein reines, weißes Leinenhemd.
    »Wo sind meine Sachen?« fragte sie.
    »Dort!« Norwin deutete auf einen Stuhl, über dem ihre Kleider sorgfältig sortiert lagen. Gleich daneben stand auf einem hölzernen Tisch eine Karaffe mit frischem Wasser und eine silberne Schüssel.
    »Der Diener sagte, Ihr könntet Euch hier frisch machen oder, falls Ihr es wünscht, später das Badehaus aufsuchen«, sagte Norwin, noch bevor sie ihn fragen konnte.
    »Das Badehaus?« Brunhild zog die Brauen in die Höhe. Sie betrachtete eine Weile die Karaffe und die silberne Schüssel. »Ich glaube, ich werde einstweilen der bescheidenen Möglichkeit hier den Vorzug geben«, sagte sie leise. Damit griff sie nach der Kanne und goß das Wasser in die silberne Schale.
    Unweit von ihr befand sich ein größerer Tisch aus dunklem Holz, dessen Enden mit Silberplatten versehen waren. Während Brunhild mit den Händen in das kühle Naß tauchte, es sich ins Gesicht spritzte und den frischen Geschmack auf ihren Lippen kostete, warf sie hin und wieder einen Blick auf die reichen Gaben, die in der Mitte des Tisches standen. Schließlich griff sie nach einem Tuch, das

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