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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wieder öffnete, stand er in einem kleinen Lagerraum – zumindest sah es so aus. Farbeimer, ausziehbare Leitern, Tonscherben und ein Bündel Kleider mit Farbspritzern standen und lagen vor einem großen, ziemlich gewöhnlich wirkenden, schmutzigen Spiegel, der an der Wand befestigt war. Eine einzelne schwache Glühbirne beleuchtete den Raum.
    »Was ist passiert?«, wollte er fragen, doch seine Stimme gehorchte ihm nicht. Er schluckte und versuchte es noch einmal: »Was ist passiert? Wo sind wir?«
    »Wir sind in Paris«, antwortete Nicholas Flamel gut gelaunt und wischte sich die staubigen Hände an der schwarzen Jeans ab. »In der Stadt, in der ich geboren wurde.«
    »Paris?«, flüsterte Josh. Er hatte schon ein »Unmöglich!« auf den Lippen, doch langsam begann er zu begreifen, dass das Wort keine Bedeutung mehr hatte. »Wie das?«, fragte er deshalb nur. »Sophie?« Er schaute seine Zwillingsschwester an, doch die hatte das Ohr an die einzige Tür gepresst, die aus dem Raum führte, und lauschte angestrengt. Sie machte eine abwehrende Handbewegung. Josh schaute Scathach an, doch die rothaarige Kriegerin hatte beide Hände über den Mund gelegt und schüttelte nur den Kopf. Sie sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben. »Wie sind wir hierhergekommen?«, fragte Josh schließlich Nicholas Flamel, den legendären Alchemysten.
    »Über diese Erde ziehen sich jede Menge unsichtbare Kraftlinien«, erklärte der. »Dort, wo zwei oder mehrere solcher Linien sich kreuzen, ist ein Tor.« Zur Demonstration kreuzte er die Zeigefinger. »Heutzutage sind sie sehr, sehr selten, doch in vorgeschichtlicher Zeit benutzte das Ältere Geschlecht sie häufig, um innerhalb von Sekunden von einer Seite der Erde auf die andere zu gelangen – genau wie wir gerade. Die Hexe hat das Tor in Ojai geöffnet und jetzt sind wir hier in Paris gelandet.«
    »Krafttore – wie ich sie hasse!«, murmelte Scatty. Selbst bei dem schwachen Licht sah man, dass sie ganz grün im Gesicht war. »Warst du jemals seekrank?«, fragte sie.
    Josh schüttelte den Kopf. »Noch nie.«
    Sophie richtete sich auf. »Lügner! Josh wird schon in einem Swimmingpool seekrank.« Sie grinste und legte das Ohr wieder an die Tür.
    »Seekrank. Genauso fühlt es sich an. Nur schlimmer.«
    Sophie hob den Kopf und schaute den Alchemysten an. »Hast du eine Ahnung, wo in Paris wir hier sind?«
    »In irgendeinem alten Gemäuer«, meinte Flamel. Er stellte sich neben sie und legte ebenfalls das Ohr an die Tür.
    Sophie trat einen Schritt zurück. »Ich bin mir da nicht so sicher«, sagte sie zögernd.
    »Was spricht dagegen?« Josh schaute sich in dem kleinen, voll gestellten Raum um. Wenn das nicht nach altem Gemäuer aussah …
    Sophie schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht … Es fühlt sich einfach nicht so schrecklich alt an.« Sie legte die Hand auf die Mauer, zog sie aber sofort wieder zurück.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Josh im Flüsterton.
    Sophie legte erneut die Handfläche an die Wand. »Ich höre Stimmen, Lieder und etwas, das wie Orgelmusik klingt.«
    Josh zuckte mit den Schultern. »Ich höre nichts.« Er hielt abrupt inne, weil ihm bewusst wurde, wie groß der Unterschied zwischen ihm und seiner Zwillingsschwester war. Hekate hatte Sophies magisches Potenzial geweckt, sodass sie jetzt mehr als empfindlich auf Licht und Geräusche reagierte und auch ihr Geruchs-, Tastund Geschmackssinn ungewöhnlich ausgeprägt waren.
    »Aber ich.« Sophie nahm die Hand von der Wand und sofort wurden die Geräusche in ihrem Kopf leiser.
    »Du hörst Geistergeräusche«, erklärte Flamel. »Geräusche, die das Gebäude aufgenommen hat und die jetzt in seinen Mauern gespeichert sind.«
    »Wir sind in einer Kirche«, sagte Sophie bestimmt. Dann runzelte sie die Stirn. »Sie ist neu … modern, spätes neunzehntes, frühes zwanzigstes Jahrhundert. Aber sie wurde über den Resten eines viel, viel älteren Bauwerks errichtet.«
    Flamel stand an der Tür und schaute sie über die Schulter hinweg an. Im fahlen Licht der Glühbirne waren seine Züge plötzlich kantig, die Augen lagen tief in ihren Höhlen. »In Paris gibt es viele Kirchen«, sagte er, »aber wie ich meine, nur eine, auf die diese Beschreibung zutrifft.« Er griff nach der Türklinke.
    »Moment mal«, mischte sich Josh rasch ein, »meinst du nicht, es könnte hier eine Alarmanlage geben?«
    »Ach wo«, erwiderte Flamel leichthin, »wer würde denn eine Alarmanlage in den Abstellraum einer Kirche

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