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Nicht lecker, aber Weltrekord

Nicht lecker, aber Weltrekord

Titel: Nicht lecker, aber Weltrekord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katinka Buddenkotte
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auf Vordermann gebracht. Die Schleifmaschine hatte es zwar nicht fertiggebracht, die Flecken aus unserem Teppich zu bürsten, doch es war ihr gelungen, ihn dergestalt aufzurauen, dass ein schöner, plüschiger Flor den gesamten Boden bedeckte. Sogar im Bad.
    Neben unzähligen raffinierten Extras, mit der wir unsere Wohnung gespickt hatten, hatten wir zudem noch unsere Edeljoker geladen, Albert und Markus. Die beiden teilten sich gerade das dritte Fässchen Altbier, als es klingelte.
    »Der GEZ-Mann!«, rief Claudius und trat gut konditioniert den Fernseher von der Anrichte.
    »Nein«, flüsterte André. » Sie sind es. Ich höre acht Füße.«
    »Öffnet das Tor!«, befahl ich und drückte die Klinke herunter.
    »Hallo, Nachbarn«, grüßten die Designer, »wir haben mal eine ganz bescheuerte Frage an euch …«
    »Wir haben keine Eier mehr«, schrie André, aber da hatten sie ihr Eigentum auch schon entdeckt.
    »Ähem«, setzte Sören an, »so grundsätzlich ist das ja kein Problem, sich mal etwas auszuleihen, aber beim nächsten Mal wäre es schön, wenn ihr vorher fragt.«
    »Ach, da gibt es kein nächstes Mal«, flötete Martin. »Ich habe die Maschine besiegt. Die tut nichts mehr.«
    Wir erwarteten, dass sie den sofortigen Rückzug antreten würden, aber sie erwiesen sich als zäh.
    »Kein Ding«, winkte Wanda ab, »ich kann das über meine Haftpflicht regeln.«
    Verdammt, sie kämpften mit harten Bandagen, aber wir waren ihnen zahlenmäßig überlegen. Diesen Umstand schien auch Sören zu bemerken.
    »Wer ist das?«, erkundigte er sich furchtsam und deutete auf ein Wesen, das am Ende des Flures gegen die Wand lief, fiel, aufstand und gleich darauf einen neuen Versuch unternahm, mit demselben Ergebnis.
    »Oh, das«, klärte Claudius die Besucher auf. »Keine Ahnung, wir kennen ihn auch nicht. Wenn wir etwas nicht identifizieren können, legen wir ein Laken drüber. Sieht dann einfach hübscher aus.«
    Fasziniert beobachteten die Designer den lebenden Bettbezug, dann zückte Wanda ihr Handy: »Ich ruf jetzt in der Klinik, in der ich arbeite, an. Die sollen sich darum kümmern.«
    »Nein!«, schrien wir alle erschrocken, nur das Wesen unter dem Laken hauchte: »Ja, endlich!«
    Wir hatten furchtbare Angst, denn wir hatten gehört, dass Krankenwagen sehr groß sind. Bestimmt würden zwei von denen reichen, um uns alle mitzunehmen. Was als lustiger Kleinkrieg begonnen hatte, wollte die Gegenseite also nun mit Völkermord beenden.
    Wanda ließ ihr Handy sinken und grinste: »Ich hab euch doch nur veräppeln wollen. Ich dachte, ich mache auch mal einen Witz, wo ihr die ganze Zeit so rumkaspert. Ich weiß doch, was hier abgeht.«
    »Was denn?«, erkundigte sich das Laken.
    »Na, ihr dreht einen Film«, klärte Wanda uns auf.
    Wir nickten begeistert. Natürlich, Schauspieler! Wir drehten Filme, was denn sonst? Eifrig zeigten wir auf die vielen versteckten Kameras, die sich überall hätten befinden können. Die auf die Wände aufgemalten Türen, mit denen wir eigentlich zusätzliche Zimmer vortäuschen wollten, galten plötzlich als weiteres Indiz für unsere Kreativität.
    »Ist mehr so ›Dogma‹-mäßig, was wir machen.« Wanda und Sören nickten wissend.
    »Dann könnt ihr die Schleifmaschine ja einfach von der Steuer absetzen …«
    Wir alle lachten herzlich, der Bann war gebrochen. Leider stapfte in diesem Moment Albert aus der Küche. Wir hatten ihn und Markus völlig vergessen. Seit drei Tagen.
    »Was denn für ’n Film?«, grölte er. »Das ist kein Film hier! Das ist die beinharte Realität, das Leben! Wie damals im Ratinger Hof …«
    Sören und Wanda blinzelten uns verschwörerisch zu. Das Ding im Laken strampelte, und Markus schaltete sich ein. Markus war von jeher nicht der Typ, der einen festen Plan, wenn er ihn einmal verstanden hatte, einfach so verwarf. Er war angestellt, um bekloppte Trinen abzugreifen, also stellte er sich Wanda vor: »Hallo, kleine Feder, ich bin Halb-Comanche, und wer bist du?«
    Wanda wich dem schwankenden Markus geschickt aus, als er seinen Arm um ihre Taille legen wollte. Widerstand war er nicht gewohnt, also blieb er auf dem Boden liegen, um sich dort zu wundern.
    »Es wird ein sehr dogmatischer Indianerfilm«, versuchte André den Angriff zu rechtfertigen, währendMarkus zu dem Betttuch kroch und röchelte: »Du bleibst bei mir, Old Shatterhand, oder?«
    »Wir drehen ein Remake von Winnetou III «, ergänzte ich. »Markus geht immer so in seiner Rolle auf. Eigentlich ist er

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