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Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)

Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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Es wird alles gut werden, weißt du?“
    Während der Fahrt tauschten sie und Jen nichts als Höflichkeiten aus. Beide legten eine steife Förmlichkeit an den Tag, die verriet, dass sie nicht ungezwungen redeten. Ich verkroch mich auf dem Rücksitz und versuchte, möglichst unauffällig zu sein.
    Als wir bei ihnen zu Hause ankamen, begrüßte Kyle mich aufs Herzlichste und wir alle aßen zusammen zu Abend, Paella, Oliven und frisch gebackenes Brot. Anschließend versuchte ich, Jason anzurufen, aber er arbeitete noch spät. Ich hinterließ ihm eine Nachricht auf der Mailbox und las dann so lange in meinem Buch, bis ich mich höflich in das Gästezimmer für die Nacht zurückziehen konnte.
    Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so einsam gefühlt. Ich hörte Kyra und Kyle im Wohnzimmer über Uni-Bewerbungen reden und vermisste die beiden bereits.
    Ich blieb lange wach, aber Jason rief nicht zurück.
    M ein Handy klingelte, während es noch stockdunkel war, und riss mich aus einem unruhigen Schlaf. Für einige Minuten dachte ich, ich würde das Klingeln meines Handys einfach nur träumen, aber dann hörte es auf – nur um kurz danach wieder von vorne zu beginnen. Es war auch nicht irgendein Klingelton – sondern Jasons. Ich hatte den Titelsong von New Light runtergeladen und ihm Jasons Nummer zugewiesen, was er zum Totlachen gefunden hatte.
    Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte drei Uhr morgens an. Das bedeutete, es war fünf Uhr morgens in New York. Irgendwas war los. Ich griff zum Handy.
    „Jas?“ krächzte ich.
    „Hi.“
    „Hi.“ Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. „Geht’s dir gut? Willst du über was reden?“
    „Ich brauch dich für etwas.“
    „Du weißt doch, ich bin in Albuquerque.“
    „Ich weiß. Ich auch.“
    „Was?“
    „Kann ich dich in ‘ner Dreiviertelstunde abholen?“
    „Was?“
    „Bitte?“
    „Warte mal… was?“
    „ Bitte? “
    „Was ist los?“
    „Ich muss dich sehen.“
    „Okay, gut, fünfundvierzig Minuten. Das schaff ich.“
    Ich rollte aus dem Bett und tastete nach der kleinen Tasche, in der ich mein Shampoo, Rasierer und Seife aufbewahrte. Ich wusste, dass er impulsiv sein konnte, wie damals als er mit der Eiscreme bei mir auftauchte, nachdem Matthew mich sitzen gelassen hatte – aber das hier war extrem.
    In Jens Haus war es dunkel, abgesehen von einem kleinen Nachtlicht im Flur. Ich lief auf Zehenspitzen ins Badezimmer und schloss die Tür. Sie würde sich bestimmt wundern, was ich hier tat, aber es war nicht so, als könnte ich ihr irgendetwas erklären. Ich wusste es ja selber nicht. Das Licht im Badezimmer flackerte, als ich den Schalter betätigte und die Belüftung sprang mit einem leichten Rumpeln an. Ich zog den Duschvorhang über die Badewannenkante und drehte die Dusche auf.
    In meiner kleinen Tasche fand ich ein Gummi-Haarband, also steckte ich mir die Haare hoch so gut es ging und trat in den warmen Wasserstrahl. Das Gefühl, wie es über mich hinweg spülte, half mir aufzuwachen, aber es ließ weder meine Verwirrung noch die Angst verschwinden. Ich seifte mich ein, ließ die Seife abwaschen, trat aus der Wanne auf die flauschige Badematte und trocknete mich mit einem Handtuch ab. Mein Haar sah schlaff und flach aus, trotz der hohen Luftfeuchtigkeit in der Dusche. Die Luft in New Mexiko war einfach um einiges trockener als in New York. Ich kämmte mich, wusch mir das Gesicht in der Spüle und trug etwas Makeup auf. Vielleicht konnte ich nicht kontrollieren, was in den nächsten Stunden mit Jason passieren würde, aber ich würde bestmöglich dabei aussehen.
    Um zwanzig vor vier war ich wieder im Gästezimmer und machte dort das Licht an. Ich hatte nur zwei Garnituren saubere Klamotten dabei. Ich hatte nichts für kaltes Wetter eingepackt, aber der Weg zu seinem Auto würde ja nicht lang sein. Ich zog Jeans und ein Tank-Top an, darüber noch ein T-Shirt und meinen Anorak. Ich fühlte mich, als würde ich mich fertig machen, um die Albuquerque Balloon Fiesta zu sehen, nur dass es Oktober, und ich nicht gerade in freudiger Erwartung war.
    Um drei Uhr fünfundvierzig ging ich nach vorne in den Hausflur und beinahe augenblicklich ertönte ein sanftes Klopfen an der Haustür. Ich schaltete das Licht auf der Veranda ein und öffnete die Tür. Jason stand vor mir, ebenfalls in Jeans und Anorak. Abgesehen davon, sah er aus, als wäre er bereit ein Fernsehinterview zu führen. Sein Haar war gestylt, er hatte sich rasiert, und er sah müde aus, als

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