Nicht mein Märchen (Aktionspreis zum Start von Buch 2 am 13.10.) (German Edition)
ich hol dich morgen früh ab. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Das war keine Übertreibung. Ich war emotional bereits tief drin, und wir gingen gerade erst einen Monat aus.
A ls ich am späten Dienstagabend zu meinem Apartment in Albuquerque zurück kam, war mein Briefkasten hoffnungslos überfüllt. Ich sortierte alle Werbeprospekte und Rabattangebote von irgendwelchen Supermärkten aus und fand, an die Rückseite gequetscht, einen großen Umschlag von der Loyola Universität in New Orleans. Es war nicht einfach, ihn heraus zu bekommen, der Umschlag war so weit nach hinten gestopft worden, dass er teilweise aufriss, als ich ihn aus den Ecken des Briefkastens herausfriemelte, aber nach fünf Minuten hatte ich das verknitterte Schlamassel endlich befreit.
Der Umschlag war zwar aufgerissen, aber die Aufnahmebestätigung im Inneren war intakt. Außerdem lagen noch ein Prospekt der Uni und eine Broschüre über Wohnmöglichkeiten bei. Ich ging durch alles durch während ich Jason anrief.
„Du bist rein gekommen?“ freute er sich. „Ist das eine gute Uni?“
„Es ist eine der Besten. Die, zu der ich wollte.“
„New Orleans ist ne tolle Stadt.“
„Ich war noch nie da. Ich weiß aber noch nicht ob ich direkt dahin gehe. Ich muss erst herausfinden, wie es um die Finanzierungshilfe steht, darüber wurde bis jetzt nichts mitgeliefert.“
„Oh. Okay, aber ich wäre überrascht wenn das ein Problem darstellen sollte. Also ich meine, ich will nicht unhöflich sein, aber du hast wahrscheinlich nicht allzu viele Rücklagen, die für die Uni interessant wären.“
„Ich, nein. Meine Mutter, nein. Mein Vater-“
„Hat dir nie einen Cent gegeben.“
Ich rieb mir die Stirn und schmiss den ganzen Papierkram von Loyola auf den Wohnzimmertisch. „Das Problem ist, dass die Unis trotzdem seine finanziellen Anlagen mit einrechnen werden, weil ich noch unter sechsundzwanzig bin. Wenigstens werden sie es versuchen. Ich muss das einfach mit dem Finanzhilfe-Büro regeln und denen meine Situation erklären. Dabei weiß ich nicht einmal, wie es um sein Vermögen bestellt ist.“ Es hatte nie größere Probleme mit der UNM gegeben, da ich ein staatliches Stipendium hatte, aber beim Masterstudium würde das anders sein.
„Oh, du machst Witze.“
„Es wird schon irgendwie klappen.“
„Aber sicher könntest du doch ein Leistungs-Stipendium bekommen Chloe?“
„Ich bewerbe mich gerade für einige, ja.“
„Und Kredite?“
„Sicher. Aber die Kreditwürdigkeit meiner Mutter ist mehr als bescheiden, deswegen taugt sie nicht viel als Bürge.“
„Das ist ja lächerlich. Du bist brillant, es muss doch einen Weg geben, dass du die Uni besuchen darfst, auf die du möchtest.“
„Es wird schon alles klappen. Dieses Zeug ist für jeden kompliziert, ist keine allzu große Sache.“
„Du weißt, dass ich dir ohne zu zögern Geld geben würde.“
„Keine Chance.“
„Ich weiß, ich weiß… aber es wäre Taschengeld für mich.“
„Danke dir, aber-“
„Ja, ist schon ok, ich halt mich zurück. Ich verstehe was du meinst. Wirklich.“
„Ich hätte dir gar nicht davon erzählen sollen.“
„Nein, hey, komm schon. Wir reden ja nur, richtig? Über dein Leben und all das. Das will ich ja wissen.“
„Ich weiß, dass New Orleans noch weiter von LA weg ist als Albuquerque.“
„Wir reden hier aber auch über den August, oder September sogar?“
„Ja.“ Ich biss mir auf die Lippe. Ich war schon wieder viel zu vorschnell.
„Lass uns lieber über nächsten Monat reden. Kannst du von Freitag bis Montag kommen, oder geht dir da zu viel Uni verloren?“
„Nein, das passt schon.“
D a ich bereits Freitagvormittags ankam, brachte mich Dave direkt zum Set, wo ein Haufen Leute, inklusive Jason, herumstand und diskutierte. Die Crew war in ein verlassenes Bürogebäude umgezogen und das Set war ein Raum voller Arbeitsnischen, der ein Polizeiquartier darstellen sollte. Auf den Schreibtischen standen Telefone und Papierfächer, Dokumente waren lose verstreut, eine aufgeschlagene Zeitung lag auf einem der Stühle.
„Ich denke wir können die ganze Sequenz am Stück drehen,“ sagte der Regisseur während ich mich näherte.
„Das werden wir wohl müssen,“ sagte Phil. Er sah müde und abgespannt aus.
Jason erblickt mich und kam zu mir, grinsend. „Hi.“
„Hey,“ erwiderte ich. „Läuft alles nach Plan?“
„Nein, es fällt alles auseinander. Grausam.“ Er umarmte mich. „Sie hat’s endlich
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