Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
Vom Netzwerk:
sie hat‘s locker genommen.“
    Matthew presste seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
    Jason stand auf. Die Spannung in der Luft war deutlich spürbar, als ob ihre starrenden Blicke Wellen von Misstrauen und Zorn ausstrahlen würden.
    „Wisst ihr was?“ sagte Lori. „Ich gehe einfach in mein Zimmer und bleibe da, kein besonderer Grund, einfach nur so. Ignoriert mich einfach.“ Sie lehnte den Besen an die Wand und legte einen schnellen Rückzug hin.
    „Was…“ begann ich. Es ging hier irgendein männlicher Revierkampf vor, aber irgendwie konnte ich nicht alle Nuancen erfassen. Alles was ich verstand war, dass Matthew sich von Jason in irgendeiner Art bedroht fühlte, also stand ich auf und legte meine Hand auf Matthews Schulter. Er legte mir seinen Arm um die Taille.
    Jason sah auf Matthews Hand hinab, und sah dann zu mir hoch. „Hast du ihm ‘nen Antrag gemacht?“
    „Es ist ein Keuschheitsring,“ sagte Matthew.
    „Ah, okay, alles klar.“
    „Es bedeutet-“
    „Kein Sex vor der Ehe, ich weiß. Ich hab ja mal für Disney gearbeitet. Einige der Schauspieler dort trugen solche Ringe. Hör zu, tut mir leid, dass ich heute einfach so unangekündigt aufgetaucht bin, wirklich. Chloe war zwar großzügig, aber ich weiß, dass ich eine Grenze überschritten habe.“
    „Warum bist du hier?“
    „Aus… Zufall. Meine Eltern haben an Chloes alten Fall gearbeitet. Ich wusste, dass es um ne schlimme Sache ging und ich wollte einfach… okay. Es war ein Fehler. Ich hätte nicht kommen sollen.“
    „Ich meinte nicht nur heute. Warum rufst du sie immer wieder an?“
    Anstatt eine Antwort zu geben, ging Jason zur Haustür. „Ich sollte gehen.“
    Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Es schien unhöflich, ihn einfach so gehen zu lassen, aber Matthew war es offensichtlich wichtig. „Vielen Dank für deine Hilfe heute,“ sagte ich.
    „Ja, kein Problem.“ Jason schloss die Tür hinter sich.
    Ich sah zu Matthew hoch, der immer noch sauer in die Luft starrte. „Was ist los?“
    „Er war bei der Anhörung?“
    „Ich hab ihn nicht eingeladen. Wie er gesagt hat.“
    „Brauchst du jemanden, der dich nach Hause fährt?“
    „Sicher, aber fährst du nicht eigentlich Lori wohin?“
    „Lori kommt schon klar!“ rief Lori. Offensichtlich hatte sie uns belauscht. „Geht schon. Fahr Chloe nach Hause.“
     

     
    Die erste Hälfte der Fahrt zu Vals Wohnung verbachten wir in eisigem Schweigen. Matthews Truck war so hoch, dass ich, wenn ich aus dem Fenster blickte, nur die Dächer der anderen Autos sehen konnte. „Bist du sauer auf mich?“ fragte ich ihn.
    Er antwortete nicht sofort.
    „Okay, was hab ich getan?“ Ich drehte mich zu ihm. Die vordere Sitzreihe war so breit, dass es einigen Abstand zwischen uns gab. Ich zog ein Knie auf meinen Sitz, der Sicherheitsgurt grub sich in meine Hüfte. Matthew hatte ein grünes Duftbäumchen, das von dem Rückspiegel baumelte und sich träge hin und her drehte während wir fuhren.
    „Ich bin nicht sauer auf dich.“
    „Was hab ich getan? Ich begreif‘s nicht.“
    „Ich versteh dich einfach nicht.“
    „Wieso?“
    „Warum redest du mit ihm?“
    „Er redet mit mir. Er ergreift da die Initiative, nicht ich.“
    „Und warum lässt du ihn? Warum hast du ihn zu der Anhörung heute kommen lassen? Ich hab’s dir angeboten und du hast nein gesagt.“
    Ich hatte ihm bereits gesagt, dass ich Jason nicht eingeladen hatte. Das war offensichtlich nicht der Knackpunkt. Irgendwie hatte ich Matthew aufgebracht, weil ich Jason nicht direkt rausgeworfen hatte.
    „Und worüber habt ihr beiden euch gerade unterhalten?“ ließ Matthew nicht locker.
    „Er hat mir von seiner Vergangenheit erzählt. Ich hab ihm gesagt, dass es mich nicht interessiert – also worum geht’s hier wirklich? Ich hab das Gefühl, ich übersehe hier was.“
    „Ich hab nur das Gefühl, dass er es ausnutzt-“
    „Ausnutzt? Wen? Mich?“
    „Ja, dich.“
    „Wie denn ausnutzt? Ich rede doch nur mit ihm. Womit kommt er denn deiner Meinung nach ungeschoren davon?“
    „Er führt dich aus und kauft dir Sachen.“
    „Nicht in letzter Zeit. Nicht seit dem Missverständnis beim letzten Mal. Also wie, du denkst, dass er mit mir ausgeht. Obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich kein Interesse habe?“
    Matthew zuckte leicht mit den Schultern.
    „So läuft das nämlich nicht,“ sagte ich. „Kein Typ kann einfach entscheiden, dass er mit mir zusammen ist. Das ist ja auch meine Entscheidung. Du weißt das,

Weitere Kostenlose Bücher