Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)
in seinen Haarsträhnen, streichelte seinen Rücken und spürte seine langen, sehnigen Muskeln. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich, während ich einem Mann so nahe war, sicher. Ich würde nicht fragen, was er als nächstes geplant hatte. Ich würde das hier nicht abbrechen und mit ihm Das Gespräch führen. Er versuchte nicht, mich auszuziehen. Ich konnte mich einfach entspannen und mit ihm sein. Es war die befreiendste Erfahrung die ich je mit jemandem gehabt hatte, und das einzige Wort das mir einfiel, um es zu beschreiben, war intim. Ich konnte meine Gefühle einfach so darlegen und sie wurden für das akzeptiert, was sie waren, und nicht als Ausgangspunkt eines Hin und Hers verstanden, bei dem er testete wie weit er mit mir gehen konnte.
Der Rest der Welt verschwand ins Nichts und ich konnte mich ganz auf ihn konzentrieren.
Später lagen wir einfach da, mit unseren Armen umeinander. Ich hatte mich gefragt, wie es wohl sein würde ihn zu küssen, ob es eine unangenehme Erfahrung sein würde, die ich wegdiskutieren müsste. Stattdessen hatte es die Tore für Gefühle geöffnet, von denen ich nicht wusste, dass sie in mir waren. Ich dachte ich wäre schon mal verliebt gewesen – aber das war nichts im Vergleich zu dem hier. Ich war mit jemandem zusammen, der mich besser als jeder andere kannte und begehrenswert fand. Ich wollte ihn nie wieder loslassen.
„Also,“ flüsterte er mir ins Ohr, „Ich denke, das verändert so einiges?“
Ich kicherte.
„Ist das okay für dich?“
„Ich würde das nicht tun, wenn es nicht okay für mich wäre,“ sagte ich ihm.
„Ich hatte keine Ahnung.“
„Was?“ sagte ich. „Du warst doch derjenige der sich zurückgehalten hat. Du hättest früher was sagen sollen.“
In dieser Nacht, nachdem Matthew gefahren war, sah ich, dass ich eine SMS von Jason erhalten hatte.
„Alles in Ordnung bei dir?“ fragte er.
„Matthew und ich sind jetzt zusammen,“ antwortete ich.
Die Antwort kam eine halbe Stunde später, als ich mir gerade die Zähne putzte. „Ok.“ Das war alles.
Am nächsten Tag, als ich Matthew nicht in der Vorlesung entdecken konnte, rief ich ihn an, bekam aber nur die Mailbox. „Hey,“ sagte ich. „Ich bin’s. Ruf mich einfach an, wenn du kannst, okay?“
Der Nachmittag wurde zum Abend und er rief nicht zurück. Zuerst geriet ich in Panik, aber dann kam ich zu dem Schluss, dass er sehr krank geworden sein musste, oder sowas in der Art. Er war nicht der Typ der mich einfach im Stich lassen würde. Ich versuchte nochmals ihn anzurufen, bekam wieder die Mailbox und entschied, dass ich ihn am nächsten Tag besuchen würde. In der Zwischenzeit bestellte ich Blumen für Doug und Steve. Es wirkte zwar wie ein armseliges Dankeschön, angesichts dessen, was sie alles für mich getan hatten, aber es war besser als nichts. Ich wusste nicht genau, was ich für Officer Baca tun sollte, aber ich entschied mich ihm eine Dankesnotiz zu schicken, zusammen mit der Ankündigung über meinen erfolgreichen Uniabschluss, wenn es soweit sein sollte.
Am nächsten Tag war Matthews Truck nicht auf dem Parkplatz vor seinem Wohnkomplex zu finden. Ich fragte mich, ob es vielleicht einen Notfall in seiner Familie gegeben hätte, weswegen er nach Hause gemusst hatte. Ich rief Lori an.
„Hmmmm?“ ging sie an ihr Telefon.
„Weißt du wo Matthew ist?“
„Ehm, Also ich hab ihn seit Mathe nicht mehr gesehen.“
„Was? Er war in der Mathe-Vorlesung?“
„Ja.“
„In Medienkunde war er nicht.“
„Komisch. Naja, kein Plan. Ich denk mal du siehst ihn morgen wieder.“ Ihre Stimme klang unbeschwert.
„Hat er zu dir irgendwas über mich gesagt?“ fragte ich.
„Nö… wieso?“
„Wir hatten gestern Abend was miteinander.“
„Oh…“
„Was?“ entfuhr es mir. „Wieso klingst du so?“
„Ich bin mir sicher es ist nichts.“
„Was ist nichts?“
„Gib ihm ein bisschen Raum Chloe. Warte bis er sich meldet.“
„Es war nicht so, als wär es schlimm gewesen.“
„Sicher, klar-“
„Er sagte, er wollte-“
„Tief durchatmen. Atme. Beruhig dich erstmal. Ich bin mir sicher es ist alles in Ordnung. Möchtest heute Abend was essen gehen oder so?“
Ich schüttelte den Kopf, obwohl sie das natürlich nicht sehen konnte. Sie musste falsch liegen. Sie war nicht dabei gewesen. Sie stellte irgendwelche Vermutungen auf, die auf lückenhaften Informationen beruhten. „Ne, danke. Ich hab heute Abend zu tun.“
„Okay.
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