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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Clayton
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war. Und sie kannte sogar die Person, die ihr helfen konnte, die Wahrheit herauszufinden.

10. KAPITEL
    „Kommen Sie, Liebes!" Beruhigend streichelte Mrs. Blake Hannahs Hände. „Ich hole Ihnen jetzt eine schöne Tasse Eistee. Ich sehe ja, wie aufgewühlt Sie sind. Ich hatte wirklich nicht die Absicht, Sie so aufzuregen."
    „Es ist nicht Ihre Schuld", versicherte Hannah matt. Was Mrs. Blake ihr erzählt hatte, brachte sie vollkommen aus der Fassung. „Ich wollte es hören. Ich musste es wissen."
    Die Stuhlbeine des altmodischen Küchenstuhls schrammten über den Linoleumboden, als Mrs. Blake sich erhob, um Gläser aus dem Schrank zu holen. Trotz ihrer Blindheit bewegte sie sich völlig sicher.
    Hannah wollte die Fakten auf jeden Fall noch einmal durchsprechen. „Mein Vater hat also nicht von der Sozialhilfe gelebt."
    Er war nicht arbeitsscheu gewesen. Es mangelte ihm nicht an Ehrgeiz. Himmel, wie hatte sie ihren Vater nur so falsch einschätzen können?
    „Nein. Die Schecks, die er erhielt, kamen nicht von der Fürsorge. Das Geld kam von der Krankenversicherung, wo er wegen seiner Behinderung versichert war."
    „Er hatte sich verletzt, als er vom Dach unseres Hauses stürzte?", fragte Hannah noch einmal nach.
    „Ganz früher sprach Ihre Mutter von nichts anderem als von ihrem Traum, dieses Haus zu kaufen." Die Eisstücke knisterten, als Mrs. Blake Tee aus einem Krug in die Gläser füllte. „Und Ihr Vater hat jeden Nagel in diesem Haus selbst eingeschlagen. Noch bevor es ganz fertig gestellt war, zogen Ihre Eltern hier mit Ihnen ein. Damals erwartete Ihre Mutter gerade Tammy."
    Mrs. Blake trug die Gläser zum Tisch und stellte eines direkt vor Hannah.
    „Nach dem Unfall Ihres Vaters", fuhr Mrs. Blake fort, „ging es bergab. Jedermann hatte gehofft, dass sich die Situation wieder
    bessern würde, wenn das Baby erst einmal auf der Welt sein würde. Aber die Hoffnung erfüllte sich nicht. Tammy war kaum ein paar Monate auf der Welt, als die Ärzte Ihrer Mutter schlechte Neuigkeiten brachten."
    Mrs. Blake umfasste das Glas mit ihren braunen, faltigen Fingern, hob es jedoch noch nicht an die Lippen. Stattdessen fuhr sie fort: „Eines Tages besuchte mich Ihre Mutter sogar. Sie sagte, sie hätte nicht die Kraft, hier zu leben. Es sei zu viel für sie, einen Mann zu versorgen, der nicht in der Lage war zu arbeiten, eine Tochter, die niemals erwachsen werden würde. Damals war mir klar, dass sie fortgehen würde. Aber ich muss zugeben, ich wunderte mich sehr, dass Ihre Mutter Sie mitnahm."
    „Oh?"
    Der Kopf der alten Frau zitterte. „Ich war sicher, sie würde sich von Ihnen allen befreien und einfach davongehen."
    Wie sehr wünschte ich, sie hätte das getan, dachte Hannah.
    „Es war so offensichtlich, dass sie vor der Verantwortung fortlief. Alle in Little Haven waren überrascht, als Ihre Mutter Sie dann mitnahm." Mrs. Blake zögerte einen Moment und nahm jetzt einen Schluck Tee. Dann lächelte sie Hannah an.
    „Schuldgefühle. Das war der Grund, glaubte ich. Wahrscheinlich hätte sie mit der Schuld, alle verlassen zu haben, nicht leben können. Deshalb nahm sie eine Tochter mit. Diejenige, die ihrer Mutter am wenigsten zur Last fallen würde."
    „Dann war es gar nicht Bobby Rays Entscheidung, dass Tammy bei ihm blieb und nicht ich?"
    Die alte Dame kicherte. „Er hatte überhaupt keine Wahl." Sie schüttelte den Kopf.
    „Sie haben wohl die ganze Zeit geglaubt, er hätte Tammy Ihnen vorgezogen?"
    „Nun ..."
    Dieser Gedanke hatte tatsächlich manchmal in Hannahs Hinterkopf herumgespukt, sie hätte ihn aber niemals auszusprechen gewagt.
    „Bobby Ray liebte Sie." Mrs. Blakes Ton war sehr eindeutig.
    „Ich war zwar immer ein wenig eifersüchtig, aber im Grunde war ich froh, dass es Tammy war, die bleiben durfte", gestand Hannah. Sie staunte, wie offen sie dieser Frau gegenüber ihre Gedanken und Gefühle mitzuteilen vermochte. „Daddy war ...
    sanfter. Jedenfalls, soweit ich mich erinnere. Er war liebevoller als meine Mutter. Und selbst wenn er Tammy in die Obhut eines Heims hätte geben müssen, hätte er sie bestimmt oft besucht und
    ihr gezeigt, dass er sie liebte." Ihre Stimme war kaum noch hörbar, als sie sagte: „Ja, er war viel warmherziger, viel entgegenkommender als meine Mutter."
    Mrs. Blake lachte auf. „Diese Feststellung überrascht mich nicht. Wie ich schon sagte, er liebte Sie, mein Kind. Er versuchte, so gut es ging, sich ständig über die wichtigen Ereignisse Ihres Lebens

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