Nichts
drüben donnert ein fünfter lärmend hinzu. Tatsächlich wie im Kino! Ich bin gebannt und verschütte nun auch noch den Rest meines Seelentrösters. Während ich kurz darüber nachdenke, wie weitläufig die einzelnen Grundstücke hier sind und wie stark bewachsen, höre ich neben mir das brechen von morschem Holz. Zu spät. Etwas Hartes trifft mich, ohne dass ich reagieren kann, mitten ins Gesicht und ich verliere für einen Moment die Sinne. Benommen versuche ich meinen Sturz aufzuhalten, vergebens...
Bedächtig weitet sich seltsames Licht.
Ein schwaches Türkis verschmilzt sachte mit gelben und grünen Mustern und formiert sich langsam zu einem verschwommenen Bild. In meinem Kopf tobt ein grässliches Monster, vergeblich bemüht, seinem beengten Verlies mit aller Gewalt zu entkommen. Es hämmert mit seinen stählernen, klotzigen Fäusten gegen meine Schädeldecke, welche jeden Moment bersten und in alle Himmelsrichtungen fliegen wird.
»Brian ?« , hallt es gedämpft, wie eine schwache Erinnerung an einen vertrauten Namen.
»Brian!«, nun etwas deutlicher, wobei der Koloss in meinem Kopf keine Ruhe geben will.
»Dad! Dad !« , träume ich. Beinahe entzückt, diesen verzweifelten Ruf zu vernehmen. Unmöglich!
Vorsichtig schließe ich meine Augenlider um sie danach umso behutsamer wieder zu öffnen. Das Bild wird deutlicher. Ich erkenne nun Julies Gesicht,… daneben Anny. Plötzlich wird diese zauberhafte Stimmung von einem störenden »Lassen Sie mich durch !« unterbrochen. Womit auch das Ungeheuer erneut erwacht und mein Hirn jetzt definitiv zu Brei schlägt. Ich spüre wie es über mein Gesicht läuft, warm, pulsierend. Alles verschwimmt erneut. Stimmen vermischen sich mit einem lauten Pochen…
Di. 19. Mai 2015 02:25 Uhr
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Minus 1 Jahr : 01 Monat : 030 Tage : 13 Stunden : 34 Minuten : 18 Sekunden
I ch wittere vertrauten Duft. Für einen kurzen Moment, fühle ich mich sehr wohl. Mollig warm und geborgen. Das öffnen meiner Augen erinnert mich jedoch an das Dröhnen im Kopf.
»Mein Gott !« , jammere ich und greife mir vorsichtig an die Stirn. Ich drehe mich ein kleines Stück zur Seite, will aufstehen, als ein stechender Schmerz mich sofort wieder in die Ruheposition drängt.
»Hey, hey hey!«
Ich entdecke Julie wie sie neben mir auf dem Bett sitzt und mich mal wieder maßregelt.
»Ich würd’ sagen, du bleibst besser liegen !«
Argwöhnisch betrachte ich sie von oben bis unten.
»Was ist denn los? !«
»Der Arzt hat gemeint, dass du okay bist. Nur eine harmlose Platzwunde am Kopf. Aber du solltest dich ein wenig schonen. Also!«
Justament kann ich den Verband ertasten.
»Hab’ ich was verpasst ?« , frage ich verdattert.
»Kann man wohl sagen! Du erinnerst dich nicht ?«
»Natürlich! Ich war draußen um nachzusehen, was bei Norton los ist… oder nicht ?«
»Und dann«?
Ich denke nach, was mir dieser verdammte Schädel übel zu nehmen scheint.
»Weiß nicht…«, entgegne ich nach einigen Sekunden Stirnrunzeln. »Sag du’s mir…«.
So erfahre ich in einer wirren, aber zugegeben durchaus spannenden Geschichte, warum sich der gute Brian unerwartet in seinem Schlafzimmer auf dem Bett räkelt.
Das Polizeiaufgebot folgte anscheinend dem stillen Alarm der Norton’s, unserer direkten Upperclass-Nachbarn. Jim Norton hat sein Geld mit dem Verkauf von irgendwelchen Hairstyling Produkten gemacht – und das ganz offensichtlich nicht zu wenig. Na, jedenfalls müssen drei junge Kerle die Sicherheitsschleuse der North Shore Cops durchbrochen und sich dann in unserer Straße ein wenig, aber umso mehr in Ruhe, umgesehen haben. Natürlich ist ihnen dabei Norton’s Prachtbau ins Auge gefallen.
Als der Alarm dann losging, haben sie davon nichts mitbekommen und sich weiter, in aller Ruhe mit Jimmys Hintertür beschäftigt. Da unsere Cops jedoch nie sehr lange brauchen, um vom Himmel zu fallen, und in diesem Fall zudem in ihrem Stolz verletzt waren, war die Überraschung - ich könnte es mir bildlich vorstellen, würde mein Schädel nicht so brummen – groß. Die Langfinger hat’s dann rein zwangsläufig in drei verschiedene Himmelsrichtungen verschlagen. Somit hätte ich hinter dem Busch eigentlich eine faire Chance gehabt, meint Julie.
„Fünfundzwanzig Prozent!“, ziehe ich in Betracht.
Einem der Jungs wäre ich
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