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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ich in den zweiten Gang herunter, trat in der Kurve wieder das Gaspedal durch, legte gleich den vierten Gang ein und ließ ihn drin.
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    Nach ungefähr zwei Meilen versperrte ein langsamer Lastwagen fast die gesamte Straße. Dieser
    Viehtransporter, der auf zwei Ebenen Schafe beförderte, hatte am Heck einen Aufkleber, der mich fragte, ob seine Fahrweise in Ordnung sei – sonst sollte ich die
    Firmenleitung anrufen. Ich hatte reichlich Zeit, den Text zu studieren, während ich mit nicht mehr als zwanzig Meilen hinter dem Scheißkerl herzockelte.
    Auf der kurvenreichen Straße mußte er mich in seinen Rückspiegeln sehen, aber er dachte nicht daran, links ranzufahren, um mich überholen zu lassen. Als wir nur noch fünfzehn Meilen schnell waren, sah ich auf meine Uhr. Es war kurz nach halb zehn, und ich war seit knapp drei Stunden unterwegs.
    Ich fuhr immer wieder rechts raus, konnte nicht
    überholen und mußte wieder einscheren. Sogar die
    Schafe beobachteten mich jetzt. Der Lastwagenfahrer hatte seinen Spaß daran; ich begegnete seinem Blick in einem der großen Außenspiegel und sah ihn lachen. Er kannte diese Straße wie seine Westentasche und wußte deshalb, daß ich noch mehrere Meilen hinter ihm bleiben mußte, wenn er mich nicht freiwillig vorbeiließ. Also mußte ich riskieren, ihn halb auf dem Bankett fahrend zu überholen, und konnte dabei nur hoffen, daß mir niemand entgegenkommen würde.
    Als der Fahrer des Viehtransporters vor der nächsten Kurve herunterzuschalten begann, beschleunigte ich und überholte ihn auf der falschen Straßenseite. Wenn mir jemand entgegenkam, waren wir beide tot. Der Lkw-Fahrer blendete auf und hupte; wahrscheinlich hoffte er, 578
    mich ablenken zu können, damit ich in den
    Straßengraben fuhr. Diesmal hatte ich jedoch Glück. Die Straße war frei, und ich ließ den Viehtransporter bald weit hinter mir.
    Eine Viertelstunde später erreichte ich die
    Abzweigung zu Euans Tal. Ich bog mit quietschenden Reifen links ab. Schon nach hundert Metern wurde die Straße zu einem schmalen Fahrweg. Falls hier ein
    Traktor vor mir herfuhr, würde ich kaum eine
    Überholmöglichkeit finden, aber diesmal blieb das Glück mir treu, und ich wurde nicht mehr aufgehalten. Nach weiteren zwanzig Minuten erreichte ich das Tal. Schon vor dem letzten Hügelrücken war die Rauchsäule zu sehen.

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    Die Mauern standen noch, aber das Dach war
    größtenteils eingestürzt, und aus den von der Hitze geplatzten Fenstern schlugen vereinzelt Flammen. Zwei Löschfahrzeuge standen vor dem Haus, und die
    Feuerwehrleute versuchten den Brand unter Kontrolle zu bringen.
    Eine Handvoll Neugieriger hatte sich versammelt:
    Einheimische in Regenmänteln und Gummistiefeln, die von der anderen Seite des Tals herübergekommen waren, um zu gaffen.
    Ich fuhr weiter und hielt am Tor. Ein paar
    Feuerwehrleute drehten sich nach mir um, sagten aber 579
    nichts, weil sie zu beschäftigt waren.
    Ich stieg aus, rannte über die Straße zu dem etwa fünfzig Meter entfernten Wäldchen und winkte und
    brüllte wie ein Verrückter.
    »Kelly! Kelly!«
    Nichts.
    »Ich bin’s – Nick! Du kannst jetzt rauskommen!«
    Aber sie war nicht da. Tief in meinem Innersten hatte ich wahrscheinlich schon gewußt, daß sie nicht dasein würde. Sie war in dem Augenblick tot gewesen, als sie meinen Anruf beantwortet hatte.
    Ich machte kehrt und ging langsam den Fahrweg
    entlang auf die Gaffer zu. Sie musterten mich flüchtig, wobei ihnen der Anblick meines ramponierten Gesichts offenbar nicht behagte, und wandten sich wieder ab, weil sie die rauchende Ruine interessanter fanden.
    »Ist da jemand dringewesen?« fragte ich, ohne
    jemanden gezielt anzusprechen.
    Eine ältere Frau antwortete: »Er hat gestern abend Licht gehabt, und die Sanitäter sind im Haus gewesen.
    Wirklich ein Jammer! Er ist ein so netter junger Mann gewesen.«
    Als ich die Gruppe verließ und auf das Haus zuging, vertrat mir ein Feuerwehrmann den Weg und hob eine behandschuhte Hand. »Entschuldigung, Sir, halten Sie bitte Abstand. Der Brand ist noch nicht vollständig gelöscht.«
    »Radio Wales«, sagte ich und versuchte mir einen
    amtlichen Anstrich zu geben. »Können Sie mir sagen, was hier passiert ist?«
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    Ich sah über seine Schulter. Andere Feuerwehrleute zerrten verkohlte Einrichtungsgegenstände aus Euans Haus und warfen sie auf einen Haufen, der mit
    Löschwasser bespritzt wurde. Der Brandgeruch war jetzt sehr stark.
    Ich sah wieder den Feuerwehrmann an.

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