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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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zusammensuchte.
    Beeil dich, verdammt noch mal!
    Ich zwang mich dazu, Ruhe zu bewahren.
    Knapp zwei Minuten später hörte ich: »Fertig, Nick.«
    »Okay, paß jetzt gut auf. Euan ist nicht mehr mein 558
    Freund; er hat versucht mich umzubringen. Hast du verstanden, Kelly? Er hat versucht mich umzubringen.«
    Am anderen Ende entstand eine Pause.
    »Warum? Ich … das verstehe ich nicht, Nick. Du hast gesagt, daß er dein Freund ist.«
    »Ich weiß, ich weiß, aber so was kann sich ändern.
    Willst du mir helfen?«
    »Ja.«
    »Gut, dann mußt du alles machen, was ich dir sage.
    Als erstes steckst du deine Sportschuhe in die
    Manteltaschen. Okay, jetzt wird’s Zeit, nach unten zu gehen. Das Telefon nimmst du mit, okay?«
    »Yeah.«
    Die Zeit wurde knapp – und mein Kleingeld ebenfalls.
    »Aber denk daran, du mußt ganz leise sein, sonst
    weckst du Euan. Sollte er aufwachen, rennst du aus dem Haus in dein Versteck. Versprichst du mir das?«
    »Ehrenwort.«
    »Okay, jetzt schleichst du die Treppe hinunter, so leise du kannst. Sprich erst wieder mit mir, wenn du in der Küche bist, ab jetzt dürfen wir beide nur noch flüstern, okay?«
    »Okay.«
    Ich hörte, daß die Zimmertür geöffnet wurde, und
    stellte mir vor, wie Kelly am Bad vorbeikam, das links von ihr lag. Etwa vier Meter vor ihr und einen halben Stock höher befand sich die Tür von Euans Zimmer. War sie offen oder geschlossen? Danach konnte ich jetzt nicht mehr fragen. Noch einige Schritte, dann würde sie oben an der Treppe an der großen alten Standuhr
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    vorbeikommen. Wie auf ein Stichwort hin hörte ich ihr langsames, schwerfälliges Ticken, das geradewegs aus einem Hitchcock-Film zu stammen schien.
    Das Ticken wurde allmählich leiser; Kelly schlich anscheinend sehr vorsichtig die Treppe hinunter. Ich hörte nur einmal eine Stufe knarren und fragte mich wieder, ob Euans Tür offen oder geschlossen war. Schlief er normalerweise bei offener Tür? Ich konnte mich nicht daran erinnern.
    Am Fuß der Treppe würde sie nach rechts zurück in die Küche gehen.
    Ich versuchte mir vorzustellen, wo Kelly gerade war, aber sie bewegte sich so lautlos, daß ich ihren Weg nicht verfolgen konnte. Dann hörte ich das kaum
    wahrnehmbare Knarren von Türangeln – das war die
    Küchentür. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich die Kleine für dieses Vorhaben ausnutzte, aber sie wußte, was auf dem Spiel stand … na ja, gewissermaßen.
    Scheiße, die Entscheidung war gefallen; jetzt konnte ich nur weitermachen. Klappte alles, war sie gerettet; ging etwas schief, war sie tot. Unternahm ich jedoch nichts, war sie auf jeden Fall tot. Also weiter!
    »Ich bin jetzt in der Küche«, flüsterte sie, »aber ich sehe nicht viel. Darf ich Licht machen?«
    Das war das lauteste Flüstern, das ich je gehört hatte.
    »Nein, nein, Kelly, du mußt so langsam und leise
    reden wie ich«, flüsterte ich drängend. »Und du darfst kein Licht machen, sonst wacht Euan auf. Laß dir Zeit und hör mir genau zu. Verstehst du irgendwas nicht, fragst du mich einfach, und wenn irgendwas schiefgeht 560
    oder du ein Geräusch hörst, machst du eine Pause, damit wir beide horchen können, okay?«
    »Okay.«
    Das Problem dabei war, daß Kelly um so schlechter zu verstehen war, je leiser sie sprach. Zum Glück hatte der Fernfahrer jetzt sein Gespräch beendet; er hängte wütend den Hörer ein und stürmte in den Burger King. Eine Frau nahm seinen Platz ein und fing an, mit einer Freundin zu schwatzen.
    Die Küche in Euans Haus bestand aus zwei
    zusammengelegten Räumen, dem alten Küchenanbau und dem früheren Gang zwischen dem Haus und dem
    ehemaligen Schafstall. Der rückwärtige Teil war zu einem kleinen Wintergarten ausgebaut worden, und im vorderen Teil befanden sich die L-förmige Küchenzeile und ein großer runder Eßtisch. Ich konnte nur hoffen, daß Kelly nichts vom Tisch auf den Fußboden werfen würde.
    Als ich mich an die Nacht erinnerte, in der wir den Fußboden geklaut hatten, lief mir bei dem Gedanken an die langen Jahre voller Freundschaft, Vertrauen und sogar Liebe ein kalter Schauder über den Rücken. Ich fühlte mich ausgenutzt, verraten, mißbraucht.
    Der Telefonakku konnte nicht mehr lange halten.
    »Alles okay?« fragte ich. Ich gab mir alle Mühe, mir keine Panik anmerken zu lassen, aber ich wußte, daß die Situation bald kritisch werden würde. Würde Kelly sich daran erinnern, was sie tun sollte, wenn das Telefon verstummte?
    »Ich kann nichts sehen, Nick.«
    Ich

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