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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Sandwiches
    bestellen? Um diese Zeit zwischen Elf-Uhr-Imbiß und Mittagessen wußten sie einfach nicht, wofür sie sich entscheiden sollten.
    Als der Ober herauskam, fingen sie an, betont langsam und deutlich mit ihm zu reden. Er starrte sie an, als seien sie übergeschnappt.
    Im Netz hörte ich: »Alle Rufzeichen, hier Alpha.
    Sprechprobe, kommen.« Alpha war unser
    Führungsoffizier. Als wir vor sechsunddreißig Stunden hier gelandet waren, hatte unser aus acht SAS-Soldaten und Fernmeldepersonal bestehendes Team in HMS
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    Rooke, dem britischen Marinestützpunkt im Hafen,
    mehrere Räume im Unterkunftsgebäude zugewiesen
    bekommen. Dort schlängelten sich Kabelstränge über die Fußböden, Telefone klingelten und Techniker liefen in Jogginganzügen oder Jeans herum und testeten
    Funkgeräte oder Satellitenverbindungen.
    Kev sagte halblaut in sein verstecktes Mikrofon:
    »Golf.«
    Pat: »Oscar.«
    Ich hörte Euan: »November.«
    Dann war ich an der Reihe: »Delta.«
    Die britischen Senioren begannen, sich gegenseitig zu fotografieren. Dann tauschten sie ihre Kameras aus, um auf dem eigenen Film abgebildet zu sein.
    Slack Pat stand auf und fragte eine der alten Damen:
    »Hallo, Schätzchen, soll ich euch mal alle miteinander knipsen?«
    »Oh, Sie sind auch aus England, was? Ist das Wetter nicht schön?«
    Slack war Anfang Dreißig, blond und blauäugig, sah blendend aus und war clever, redegewandt und witzig: er war alles, was ich haßte. Außerdem war er
    einsfünfundachtzig groß und gehörte zu den Leuten, die von Natur aus Muskeln wie Bodybuilder haben. Sogar sein Haar wußte, wie es sich zu benehmen hatte; ich hatte schon erlebt, daß er sorgfältig gekämmt und gescheitelt in seinen Schlafsack gekrochen und am nächsten Morgen genauso aufgewacht war. Aus meiner Sicht war das
    einzig Versöhnliche an Pat die Tatsache, daß er so gut wie keinen Hintern in der Hose hatte, wenn er aufstand.
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    Weil seine Jeans dort so schlaff waren, hatte er von uns den Spitznamen »Slack« bekommen.
    Er war gerade dabei, sich als David Bailey zu
    betätigen, als wir im Netz das »Achtung, Achtung!« einer Späherin hörten.
    »Ein Verdächtiger, ein Verdächtiger – Bravo One auf der Main Street in Richtung Stadtplatz.«
    »Verstanden«, meldete Alpha sich wieder. »Delta,
    bestätigen Sie.«
    Ich stand auf, drückte zweimal rasch nacheinander auf die in meine Jackentasche eingenähte Sprechtaste meines Funkgeräts und setzte mich in Bewegung. Es wäre
    zwecklos gewesen, gleich zu dritt loszumarschieren.
    Familien, die ihren Sonntagsspaziergang machten,
    kreuzten meinen Weg von links. Touristen fotografierten Gebäude, studierten Stadtpläne und kratzten sich hinterm Ohr; Einheimische saßen auf Bänken und genossen das warme Wetter, führten ihre Hunde aus und spielten mit ihren Enkelkindern. Mir fielen zwei Männer mit
    gemütlich aussehenden Bierbäuchen auf: Die beiden Alten scherten sich den Teufel darum, daß sie sich totrauchten. Sie saßen in Hosen mit breiten Trägern, Oberhemden und Westen da und sogen die Märzsonne
    geradezu auf.
    Ich fragte mich, wer von diesen Leuten die Detonation überleben würde, falls die Sprengladung zufällig genau hier hochging.
    Ich war gerade dabei, ein gutes Tempo zu finden, als ein Späher aufgeregt meldete: »Achtung, Achtung! Zwei weitere Verdächtige – Bravo Two und Echo One am
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    oberen Ende der Main Street.«
    Ich fühlte mein Herz schneller schlagen.
    Ich hörte Euan die Meldung bestätigen. Bei diesem Unternehmen hatten wir beide den gleichen Auftrag:
    »Verdächtige« einwandfrei zu identifizieren. Ich stellte mir vor, wie auch er in die angegebene Richtung
    schlenderte. Er war klein, hatte das Gesicht voller Aknenarben und fuhr das größte Motorrad der Welt, das er im Stehen nur mühsam im Gleichgewicht halten
    konnte, weil seine Zehen kaum den Boden berührten. Es machte mir Spaß, ihn damit aufzuziehen. Ich kannte ihn wie einen Bruder – wahrscheinlich sogar besser, denn meine Angehörigen hatte ich seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen.
    Euan und ich waren in unserer Rekrutenzeit
    Kameraden geworden; wir hatten die SAS-
    Auswahlprüfung gemeinsam bestanden und arbeiteten seitdem zusammen. Der Scheißkerl war so
    unerschütterlich ruhig, daß ich jedesmal dachte, sein Herz schlage ständig im Leerlauf. Ich war in Hereford mit ihm zusammen gewesen, als die Polizei gekommen war, um ihm mitzuteilen, seine Schwester sei ermordet worden. Er hatte lediglich gesagt:

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