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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Zeigefinger nach draußen. »Dafür werden sie bezahlt. Du hast den Auftrag, bei mir zu bleiben, also tu’s gefälligst.«
    Vom Ende des Korridors hörte ich Glen rufen: »Nick! Bring sie da raus! Los, los, Beeilung!«
    Mit ein paar raschen Schritten war ich bei Quelle, der sich wie ein verängstigtes Kind zusammengerollt hatte. Ich packte ihn am Arm und fing an, ihn vom Sofa zu zerren, ohne ihn erst mit Kabelbindern zu fesseln. »Komm endlich, Sarah … wir hauen ab … sofort!«
    Als sie sich umdrehte, brauchte ich einen Augenblick, um zu begreifen, dass sie ihre Pistole gezogen hatte und damit auf 33
    meinen Oberkörper zielte. Der Abstand zwischen uns beiden war so groß, dass ich nicht auf die Bedrohung reagieren konnte.
    Dieser Anblick erschreckte meinen neuen Freund noch
    mehr. Er stand wie angenagelt neben mir, überließ mir seinen Arm, den ich weiter umklammert hielt, und schien auf Arabisch zu beten, während er darauf wartete, abgeknallt zu werden.
    Sarah hatte jetzt genug. »Er soll sich setzen.« Sie fuhr Quelle auf Arabisch an; anscheinend hatte sie ihn angewiesen, seine verdammte Klappe zu halten, denn er war mit einem Satz wieder auf dem Sofa. Dann konzentrierte sie sich erneut auf mich. »Ich bleibe hier. Was wir hier tun, ist wichtig. Kapiert?«
    Wer mit einer Waffe in der Hand mit einem spricht, spielt keine Rolle – man kapiert auf jeden Fall sehr rasch. Ich begriff, dass Sarahs Auftrag äußerst wichtig sein musste. Sie wandte sich gelassen ab, steckte die Pistole ins Halfter zurück und arbeitete auf der Tastatur weiter.
    Ich machte einen letzten Versuch. »Können wir nicht ihn mitsamt dem Computer mitnehmen und endlich abhauen?«
    Sarah würdigte mich keines Blickes. »Nein. Das hier ist die einzige Möglichkeit.«
    Ich konnte nicht beide mit Gewalt hinausschleppen – Sarah und Quelle. Während ich noch überlegte, was ich tun sollte, hörte ich irgendwo im Gebäude arabische Stimmen. Um
    meinen Auftrag, Sarah zu beschützen, wirkungsvoll
    auszuführen, musste ich zur Vorwärtsverteidigung übergehen, diesen Raum verlassen und die Gefahr beseitigen, bevor wir hier wie in einer Mausefalle festsaßen.
    »Ich muss da raus«, flüsterte ich drängend. »Du bleibst unter 34
    allen Umständen hier, bis jemand dich abholt. Hast du verstanden?« Während ich kontrollierte, ob mein
    Gewehrmagazin richtig eingerastet war, sah sie kurz von dem Computer auf und nickte knapp.
    Ich hob das Car 15 an die Schulter, hielt die Waffe dort an ihrem Pistolengriff fest und öffnete die Korridortür mit der linken Hand.
    Auf dem Korridor brannte noch immer Licht. Der
    Kampflärm rechts war lauter, aber meine erste Sorge galt den Geräuschen links von mir. Ich entschied mich dafür, an der nächsten Abzweigung Posten zu beziehen; so hatten wir rechts und links je eine Waffe und Sarah in der Mitte.
    Ich knallte die Tür zu und rannte los. Nach sieben oder acht Schritten kam ich an einer ins Freie führenden Tür vorbei, die plötzlich nach innen aufflog. Der Aufprall war so heftig, als wäre ich gegen einen fahrenden Wagen gelaufen. Ich wurde benommen und atemlos an die gegenüberliegende Wand
    geworfen und ging zu Boden. Noch schlimmer war, dass die Tür mir das Car 15 aus der Hand geschlagen hatte. So war ich im Augenblick unbewaffnet.
    Wir brüllten beide laut: ich vor Schmerz, sobald ich wieder Luft bekam, der Syrer vor Überraschung. Er stürzte sich auf mich, und wir rangelten wie Schuljungen miteinander. Ich versuchte nach der Pistole an meinem rechten Oberschenkel zu greifen, aber der Kerl hatte beide Arme um meinen Oberkörper geschlungen und hielt mich so umklammert, dass ich mir wie der Michelin-Mann vorkam.
    Ich versuchte mich unter dem Angreifer herauszuwinden oder ihn mit einem Kopfstoß außer Gefecht zu setzen. Der Syrer versuchte seinerseits, mich mit einem Kopfstoß zu 35
    treffen. Dabei schrien wir beide laut.
    Der Kerl stank. Er hatte einen Dreitagebart, der mich an Gesicht und Hals kratzte, während er mich umklammerte und seinen Druck immer mehr verstärkte. Er hielt die Augen geschlossen und atmete schnaubend durch die Nase, während er um Hilfe rief. Er war ein großer alter Kerl, der garantiert über hundert Kilo Fett und Muskeln auf die Waage brachte.
    Ich brauchte ebenfalls Hilfe und rief deshalb laut nach Sarah. Sie musste meine Hilferufe hören, aber sie reagierte nicht darauf. Ich wusste nicht recht, was der alte Knabe beabsichtigte – ob er mich umbringen oder sich nur selbst

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