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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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zum Zaun spurteten, während feindliche Kugeln um uns herum den Erdboden
    aufwühlten. Die Syrer schossen mit viel zu langen
    Feuerstößen, deshalb konnten sie ihr Feuer nicht kontrollieren.
    Reg 1 zog eine Hälfte des in den Zaun geschnittenen Lochs 41
    hoch. Sarah rutschte mit den Füßen voraus hindurch wie ein Baseballspieler, der eine der Bases erreichen will. Ich war dicht hinter ihr. Ich prallte gegen sie, als sie auf der anderen Seite liegen blieb, und stieß sie beiseite, damit sie die Lücke nicht für die beiden anderen blockierte.
    »Weiter! Weiter!« Ich rechnete damit, gleich ebenfalls weggestoßen zu werden. Aber der erwartete Rempler blieb aus.
    Reg 1 hatte den Grund dafür bereits erkannt. »Mann
    angeschossen! Mann angeschossen!«
    Als ich mich aufrappelte, sah ich im Halbdunkel ungefähr zwanzig Meter jenseits des Zauns einen Mann auf der Erde liegen. Ein weiterer Mann hatte bereits seine Rückenschlinge ergriffen und bemühte sich, ihn zum Zaun zu schleifen. Wir alle trugen ein leichtes Nylongeschirr mit einer großen Schlinge zwischen den Schulterblättern, die dazu dienen konnte, einen Verwundeten aus der Feuerlinie zu schleppen oder mit einer Winde an Bord eines Hubschraubers zu hieven.
    »Du bleibst hier und rührst dich nicht!« Sarahs
    Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie ausnahmsweise einmal tun würde, was man ihr sagte.
    Ich rannte zu dem Mann hinaus, der den anderen schleifte.
    Gemeinsam schleppten wir Glen zum Zaun zurück. Er stöhnte und murmelte undeutlich wie ein Betrunkener. »Scheiße, mich hat’s erwischt, mich hat’s erwischt.«
    Gut. Redete er, atmete er auch.
    Ich sah, dass die Beine seines Overalls durchgeblutet waren, aber darum würden wir uns später kümmern. Im Augenblick kam es darauf an, ihn – und uns – schnellstens aus dem Zielgebiet fortzubringen.
    Ich rutschte durch den Zaun, richtete mich kniend auf, 42
    packte Glens Rückenschlinge und zerrte ihn daran durch die Lücke. Sarah sagte und tat nichts. Sie hatte ihren Auftrag ausgeführt; was jetzt zu tun war, konnten nur wir entscheiden.
    Reg 1 und z warteten bei ihr, und die beiden anderen Mitglieder der Patrouille lagen am Rand des Olivenhains, auf den wir zuhasteten, in Deckung und gaben uns Feuerschutz, indem sie mit Einzelfeuer auf alles schossen, was sich bewegte. Sie mussten Munition sparen; wir hatten keine Hollywood-Magazine.
    Reg 1 übernahm das Kommando und brüllte: »Zurück zum Sammelpunkt … alles zurück!« Er hatte ein Funkgerät
    herausgeholt, dessen kleine Satellitenschüssel zum
    Nachthimmel zeigte, und meldete der ganzen Welt, dass wir in der Scheiße saßen. Ich hatte keine Ahnung, mit wem er redete, aber dieser Anblick war beruhigend.
    Jeder zweite Mann hatte eine Poncho-Tragbahre – eine große Nylonplane mit Tragschlaufen – in seinem Rucksack.
    Reg 2 breitete seine auf der Erde aus, während ich Glen die Gürteltaschen abnahm und mir seinen Rucksack über die Schultern hängte. So viel zu der Idee, den Rückmarsch mit leichtem Gepäck anzutreten. Als wir ihn vorsichtig auf die Plane schoben, war er noch bei Bewusstsein, aber er würde bald in einen Schockzustand geraten.
    Dabei hörte ich ein bedrohlich klingendes schlürfendes Geräusch, das jeden Atemzug begleitete. Er hatte eine Wunde, durch die bei jedem Heben und Senken seines Brustkorbs Luft eingesaugt wurde. Dagegen musste rasch etwas getan werden, sonst war der Kerl erledigt. Aber wir hatten keine Zeit, es hier zu tun – dabei wären wir alle umgekommen. Damit mussten wir warten, bis wir den Sammelpunkt erreicht hatten.
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    Reg 2 hatte das Geräusch ebenfalls gehört. Er griff nach Glens Hand und legte sie ihm auf die Brust. »Fest zuhalten, Kumpel.« Zum Glück war Glen nicht so benommen, dass er nicht begriff, was er tun musste. Mit einer Brustwunde dieser Art durften wir ihm kein Morphium geben; er würde die Schmerzen aushalten müssen.
    Wir packten die seitlichen Tragschlaufen, hoben die Plane mit Glen hoch und schleppten ihn im Laufschritt in Richtung Sammelpunkt davon. Sarah blieb mir dicht auf den Fersen. Ich sah mich nicht mehr um, aber ich hörte, dass Reg 1 und 2 ihr Feuer verstärkten, als wir abrückten.
    So erreichten wir die ersten Bäume des Olivenhains. Wegen der Stöße, die Glen bei unserer Rennerei aushalten musste, klang sein Stöhnen wie ein jammervolles Stakkato. Wir verschwanden unter den Bäumen und bogen erst dann nach rechts ab, um in Deckung zu gelangen. Er war noch bei Bewusstsein und atmete

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